Essen. SGS Essen trifft in Eintracht Frankfurt auf einen Champions-League-Kandidaten. Diese Marschroute gibt der Essener Trainer Markus Högner vor.

Der 2:1-Sieg gegen den SC Freiburg war für die Bundesliga-Fußballerinnen der SGS Essen ein bedeutsamer. Denn es war der erste überhaupt in dieser Saison gegen eine Mannschaft aus der oberen Tabellenhälfte. Und der verschafft den Essenerinnen nun erst einmal Luft im Abstiegskampf, was angesichts des schwierigen Programms in den nächsten Wochen gegen die Champions-League Anwärter Eintracht Frankfurt und TSG Hoffenheim hilft, die nötige Ruhe zu bewahren.

„Der Zeitpunkt für diesen Dreier war eminent wichtig“, befindet SGS-Trainer Markus Högner. „Wir haben den Druck jetzt erstmal an andere Mannschaften weitergegeben.“ Entwarnung gibt der Fußballlehrer aber noch nicht. Traditionell reichen 20 Punkte zum Klassenhalt, zu dieser Marke fehlen den Essenerinnen noch drei. „Vielleicht brauchen wir diese Saison sogar 21 oder 22. Deshalb müssen wir weitermachen. Denn am Wochenende werden wieder Mannschaft von unten punkten.“

SGS Essen trifft in Frankfurt auf eine unfassbar gute Qualität

Das ist keine kühne Prognose, denn Duisburg und Bremen treffen im direkten Duell aufeinander. Das Nachholspiel zwischen Potsdam und Köln steigt am Dienstag. „Ich weiß, dass es ein Standardspruch ist. Aber wir dürfen uns davon nicht verrückt machen lassen, sondern werden nur auf uns schauen“, meint Högner. Und da fällt der Blick erst einmal auf Eintracht Frankfurt, bei der die SGS an diesem Sonntag (13 Uhr) zu Gast ist. Dort wird’s schwer, denn die Hessinnen liegen als Dritter auf Champions-League-Kurs.

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„Frankfurt hat gerade nach vorne mit Laura Freigang, Nicole Anyomi, Lara Prasnikar und Barbara Dunst eine unfassbar gute Qualität im Kader“, warnt der Trainer. Dazu kommt, dass Carlotta Wamser, die vor Saisonbeginn von Essen nach Frankfurt wechselte, zuletzt auch ihr ersten Saisontor markierte. „Wir müssen genauso konzentriert, aber noch besser verteidigen als gegen Freiburg. Kleine Fehler dürfen wir uns nicht erlauben. Die werden sofort bestraft. Frankfurt ist noch einmal ein anderes Kaliber.“

Ramona Maier von der SGS Essen ist in vielerlei Hinsicht eine wichtige Spielerin für die Mannschaft.
Ramona Maier von der SGS Essen ist in vielerlei Hinsicht eine wichtige Spielerin für die Mannschaft. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Mut macht auf jeden Fall die seit November gezeigte Stabilität der SGS in der Liga. Aus acht Spielen holte Schönebeck 14 Punkte, bei einem Torverhältnis von 15:8. Dabei hießen die Gegner unter anderem auch VfL Wolfsburg und Bayern München. Und das war nicht unbedingt zu erwarten: Denn in Elisa Senß und Selina Ostermeier hatte die SGS im Sommer zwei Leistungsträgerinnen an Bayer Leverkusen verloren. „Aber wir haben in dieser Saison eine gute Struktur im Kader“, sagt Högner.

Ramona Maier kann den jungen Spielerinnen wertvolle Tipps geben

Ramona Maier ist ein Beispiel für die veränderte Kaderzusammenstellung. Die Angreiferin ist 27 und hat bereits als Polizeibeamtin gearbeitet. „Sie gibt in jedem Training 100 Prozent und ist immer positiv. Von ihrer Lebenserfahrung können die Jüngeren nur profitieren.“ Vergessen darf man dabei aber auch nicht, dass einige Spielerinnen den Talentstatus längst abgelegt haben. „Katha Piljic und Beke Sterner zum Beispiel kommen schon auf 30, 40 Erstliga-Einsätze“, erklärt Högner.

Und so ist es wohl zu erklären, dass die SGS bisher eine ziemlich sorgenfreie Spielzeit hinlegt. „Letztlich ist genau das eingetreten, was wir gesagt haben: In der Vorsaison ging es nur um den Klassenerhalt. Nun wollten wir uns weiter stabilisieren und aus dem Abstiegskampf raushalten.“ Am Ziel sind die Essenerinnen noch nicht, aber auf dem besten Weg dahin.

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