Essen. SGS Essen sammelt mit dem 2:1-Heimsieg gegen den SC Freiburg „Big Points“ im Abstiegskampf. So schafften die Essenerinnen die Überraschung.
Großer Jubel und Erleichterung an der Hafenstraße! Die SGS Essen hat im Abstiegskampf der Frauenfußball-Bundesliga einen überraschenden 2:1 (0:0)-Heimsieg gegen den Champions-League-Aspiranten SC Freiburg gefeiert und ist damit auf Tabellenplatz sechs geklettert – Ramona Maier sei Dank. Die Essener Angreiferin avancierte durch ihren Doppelpack (47./57.) zur Matchwinnerin vor rund 1000 Zuschauern an der Hafenstraße.
„Das war natürlich ein eminent wichtiger Sieg für uns. Wir konnten jetzt mal den Druck abgeben“, freute sich SGS-Trainer Markus Högner über die „Big Points“ im Rennen um den Klassenerhalt. Durch die unerwarteten drei Zähler haben die Schönebeckerinnen den Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz von vier auf sieben Punkte ausgebaut. Ein beruhigendes Polster bei noch acht verbleibenden Saisonspielen, oder? „Das ist eine schöne Momentaufnahme, aber wir haben jetzt natürlich auch zwei schwere Spiele vor der Brust gegen Frankfurt und Hoffenheim. Von daher war es in der jetzigen Phase der Saison wichtig, dass wir ein bisschen Ruhe haben“, erklärte Högner. „Aber wir müssen jetzt einfach weitermachen.“
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Gäste aus Freiburg setzen SGS Essen unter Druck
Weitermachen, unter anderem so wie in den Anfangsminuten gegen Freiburg, als die SGS das Geschehen noch recht ausgeglichen gestalten konnte, ehe der Druck der Breisgauerinnen allmählich zunahm. „Dann hatte Freiburg schon Oberwasser“, räumte der Essener Coach ein. Seine Spielerinnen mussten gerade im Zentrum immer wieder die zweiten Bälle abgeben und konnten das Spielgerät zu selten sichern. Die Gäste aber belohnten sich nicht für ihren Aufwand. „Wir hatten auch in einigen Situationen das Glück auch auf unserer Seite, aber ich glaube, das haben wir uns in den letzten Wochen auch hart erarbeitet“, meinte Högner.
Zum Beispiel in der 45. Minute, als die Freiburgerin Riola Xhemaili aus der Distanz nur die Latte traf und die SGS auch danach den Ball nicht klären konnte, sich aber dennoch mit dem 0:0 in die Pause rettete. „Wir haben Freiburg im Grunde genommen auch so dominant erwartet, aber wir konnten immer wieder Nadelstiche setzen und hinter die Kette kommen.“
Torschützin Ramona Maier hat es dann exzellent gemacht
Nach Wiederanpfiff durfte dann gleich gejubelt werden und nur zehn Minuten später erneut. Zwei hervorragende Bälle hinter die Freiburger Verteidigungskette – zuerst von Lena Ostermeier, dann von Julia Debitzki – landeten bei Ramona Maier. Die 27-Jährige legte sich vor dem 1:0 den Ball an SCF-Keeperin Lena Nuding vorbei und musste nur noch ins leere Tor einschieben, zum 2:0 schloss sie eiskalt ab – die Saisontreffer vier und fünf für die kräftige Stürmerin.
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„Die beiden Tore waren schon fast eine Kopie. Da haben wir wirklich zielgerichtete Chipbälle gespielt, und dann hat es Ramona exzellent gemacht“, analysierte Högner. Maier habe eine unfassbare Einstellung und einen unfassbaren Willen. „Und inzwischen ist sie auch vor dem Tor richtig abgezockt geworden“, lobt der Coach. Das Momentum gaben die Gastgeberinnen dann jedoch gleich wieder ab: Judith Steinert köpfte eine Flanke in der Mitte zum schnellen 2:1-Anschluss für den Tabellenfünften.
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Danach drückte Freiburg auf den Ausgleich, während die Gastgeberinnen in der Defensive wackelten. „Da sind wir geschwommen. In der letzten Viertelstunde haben wir uns aber wieder gefangen und dann auch eigentlich gut verteidigt“, freute sich Högner. Dann durfte der Heimsieg endlich gefeiert werden, der vor allem für Kirsten Schlosser ein besonderer war. Für die Co-Trainerin der SGS war es das 400. Bundesliga-Spiel. „Ich glaube, wir haben ihr heute das schönste Geschenk gemacht“, sagte Chefcoach Högner.
So haben sie gespielt
SGS Essen – SC Freiburg 2:1 (0:0).
SGS: Winkler – Räcke, Piljic, Maier (86. Baaß), Kowalski (78. Rieke), Berentzen (65. Elmazi), Meißner, Ostermeier, Sterner, Debitzki (78. Pfluger), Endemann.
Tore: 1:0/2:0 Maier (47./57.), 2:1 Steinert (62.). Zuschauer: 1.067.