Essen. SGS Essen beendet die Hinrunde mit einem überraschend klaren und verdienten 4:0 gegen den 1. FC Köln. Darum ist dieser Erfolg so wichtig.

Die SGS Essen schließt die Hinrunde in der Frauenfußball-Bundesliga mit einem hochverdienten Sieg ab: Gegen den 1. FC Köln zeigten die Gastgeberinnen an der Hafenstraße eine blitzsaubere Leistung und kamen zu einem in der Höhe überraschenden 4:0-Erfolg. Auf dem Rasen war die Angelegenheit genauso klar, wie sich das Ergebnis liest. Die SGS spielte gegen die vielleicht meist überschätzte Mannschaft der Liga groß auf. Mit nun 13 Punkten setzen sich die Essenerinnen ins Mittelfeld der Tabelle ab und dürfen sich schon langsam auf die kommende 20. Saison im Oberhaus einstellen.

„Die ersten 15, 20 Minuten waren noch ausgeglichen oder sogar mit leichten Vorteilen für den FC“, fand SGS-Trainer Markus Högner. „Wir haben dann aber immer zum richtigen Zeitpunkt ein Tor erzielt und so die Zuschauer mitgenommen. Zu was meine Mannschaft imstande ist, hat man dann in der zweiten Halbzeit gesehen.“ Aber auch eine frühe Führung wäre schon möglich gewesen.

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SGS Essen muss zu Beginn ein paar bange Momente überstehen

In der sechsten Minute spielte Vivien Endemann in die Spitze auf Ramona Maier, die den Ball wieder auf Endemann ablegte. Ein Haken, ein Schlenzer – und die Kugel tuschierte die Oberkante der Latte. Die Geschwindigkeitsvorteile der SGS waren sichtbar. Köln kam kaum gefährlich vor das Essener Tor. Mit Ausnahme von Eckbällen. Achcinska trat einen solchen, der flach durch den Essener Fünfmeterraum flog (17.). Das war brandgefährlich!

Zufrieden mit sich und dem Ergebnis: Beke Sterner und Vivien Endemann von der SGS Essen trafen je einmal gegen den 1. FC Köln.
Zufrieden mit sich und dem Ergebnis: Beke Sterner und Vivien Endemann von der SGS Essen trafen je einmal gegen den 1. FC Köln. © Michael Gohl

Drei weitere bange Momente nach Eckstößen mussten die Gastgeberinnen noch überstehen. Und das gelang. Dafür wurde der FC auf der Gegenseite für seine luftige Defensive bestraft: Antonia Baaß schickte Maier steil, diese ließ Puntigam alt aussehen und besorgte das 1:0 (29.). Ein starker Antritt der Angreiferin, die sich dafür mit ihrem dritten Saisontreffer belohnte. Köln muss sich aber die Frage gefallen lassen, warum gegen die schnellen Maier und Endemann immer wieder ein Eins-Gegen-Eins riskiert wurde.

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Die Führung gab der SGS Sicherheit. Und sie wollte mehr. Doch die Flanke von Baaß war für Endemann hüfthoch schwer zu verarbeiten (32.). Köln suchte nach einem Weg zurück ins Spiel, doch die SGS hatte etwas dagegen. Ella Touon holte am linken Flügel einen Freistoß heraus, den Natasha Kowalski mustergültig auf den zweiten Pfosten brachte. Und von dort drückte die eingelaufene Beke Sterner den Ball über die Linie: 2:0 (39.). „Das war ein ganz wichtiger Treffer noch vor der Pause“, befand Högner.

SGS Essen führt gegen Köln zur Pause leistungsgerecht mit 2:0

Leistungsgerecht war der Stand zur Halbzeit allemal, denn aus dem Spiel heraus strahlte Köln bis dato noch überhaupt keine Torgefahr aus. Daran änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts. Die besten Kölner waren die, die von den Rängen ihre Mannschaft unentwegt anfeuerten. Allerdings vergeblich. Die SGS ergriff sofort wieder die Initiative und ging auf den dritten Treffer. Endemann, Maier und Kowalski waren schon in Position, doch ihre Abschlüsse blieben noch an Abwehrbeinen hängen. Beim Abschluss von Katharina Piljic rettete die Gäste allein die Querlatte (59.).

Köln hing in den Seilen – und ging endgültig K.o.: Maier eroberte den Ball im Mittelfeld, legte mit der Hacke auf Kowalski ab, die den perfekten Diagonalpass auf Endemann auspackte. Und dieser Angriff bekam das Ende, das er verdiente, denn die Angreiferin traf kaltschnäuzig ins kurze Ecke: 3:0 (64.). Für die Gäste begann das lange Warten auf den Abpfiff. Doch die Essenerinnen machten nicht mit, sondern suchten weiter den Weg nach vorne.

Antonia Baaß von der SGS Essen im Zweikampf mit der Kölnerin Laura Donhauser.
Antonia Baaß von der SGS Essen im Zweikampf mit der Kölnerin Laura Donhauser. © Michael Gohl

So auch Piljic, die Sharon Beck die Kugel abluchste. Die Kölnerin klammerte mit allem, was sie hatte. Aber nicht einmal das Foulspiel wollte gelingen. Piljic ließ sich nicht stoppen. Sie spielte Beck noch einmal aus und erhöhte sehenswert auf 4:0 (74.). Und spätestens jetzt hatte die SGS auch auf der Tribüne die Oberhand gewonnen.

So haben sie gespielt

SGS Essen - 1. FC Köln 4:0 (2:0).

SGS: Winkler – Touon, Meißner, Ostermeier, Sterner – Piljic (85. Pucks), Pfluger (77. Debitzki) – Endemann (77. Berentzen), Kowalski, Baaß (65. Elmazi) – Maier (85. Edwards).

Zuschauer: 1307.

Tore: 1:0 Maier (29.), 2:0 Sterner (39.), 3:0 Endemann (64.), 4:0 Piljic (74.).

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