Herten. ETB Miners gewinnen nach einer Steigerung bei den Hertener Löwen souverän mit 102:81. Es gab eine entscheidende Verbesserung bei den Essenern.
Es war am Ende ein souveräner Sieg gegen einen Gegner, der zuletzt einen beeindruckenden Aufwärtstrend gezeigt hatte: Der 102:81-Erfolg der ETB Miners bei den Hertener Löwen machte den Essenern gleich aus mehreren Gründen Laune. Der Basketball-Erstregionalliga-Spitzenreiter dokumentierte im Vest deutliche Fortschritte beim Zuschütten der größten und wichtigsten Baustelle: der Defense. „Das war ein guter Schritt in die richtige Richtung“, war ETB-Coach Lars Wendt zufrieden.
Freilich nicht mit den kompletten 40 Minuten, das Spiel gegen die Löwen mutete fast wie eine Unterrichtsstunde an: Zeige zunächst, wie es nicht funktioniert – und mache es dann deutlich besser. 30 Punkte gestattete der ETB den Hausherren im ersten Viertel. Natürlich wieder viel zu viel. Und das, obwohl bei den Miners zuletzt die Verteidigung das beherrschende Thema im Training war. „Die Zuordnung war erneut nicht da“, bemängelte Wendt. Allen voran Faton Jetullahi durfte nach Belieben schalten und walten, seine 13 Punkte in diesen ersten zehn Minuten zeigten exemplarisch, dass die Miners nicht auf der Höhe des Geschehens waren.
Lesen Sie hier: Das müssen die ETB Miners lernen.
ETB Miners zeigen Fortschritte nach intensivem Training
Im zweiten und dritten Viertel dann ein ganz anderes Bild: Es schien „Klick“ gemacht zu haben bei den Miners, die nun intensiv und clever verteidigten, kaum mehr freie Würfe der Löwen gestatteten. Gerade einmal 24 Punkte erzielte Herten in diesen 20 Minuten, in denen die Essener die Weichen auf Sieg stellten. Beispiel Jetullahi: Er erzielte bis zum Ende nur noch vier weitere Punkte. Erleichterung bei Lars Wendt: „Wir haben endlich umgesetzt, was wir in den vergangenen Wochen bis zum Erbrechen trainiert haben. Und das ist ja auch wichtig für die Jungs: Zu wissen, dass sie es können und dass es ihnen im Spiel weiterhilft.“
Auch interessant
Woran sich viele Spieler wohl werden gewöhnen müssen: Mit Ausnahme von Devin Peterson (30 Minuten) kam kein weiterer Miners-Spieler auch nur an die 25 Minuten Spielzeit heran. „Wenn wir intensiv verteidigen, kostet das Kraft“, erklärte Lars Wendt. „Wir müssen diese Kräfte entsprechend verteilen und wir haben den Kader dafür.“
Miners-Center Selimovic findet nicht den richtigen Zugriff
Auf noch nicht einmal 14 Minuten kam Center Dzemal Selimovic an diesem Abend, dies hatte jedoch noch einmal einen anderen Grund: Bei Gegenspielern, die immer wieder rauszogen, um sich auch von Downtown zu versuchen, kam er nicht so recht hinterher. In Michael Agyapong und Sadiq Ajagbe bekamen wendigere Spieler mehr Einsatzminuten.
Das vierte Viertel verkam bei einer Führung von 22 Punkten schnell zur „Garbage Time“. „Auf dieser defensiven Leistung können wir aufbauen, da müssen wir jetzt Konstanz reinbringen.“ Offensiv läuft es ohnehin. In Herten trafen über 60 Prozent der Würfe aus dem Feld ihr Ziel (72 Prozent aus Nah- und Mitteldistanz, 46,2 Prozent von Downtown). Die Offensive hält das Team im Spiel, wenn es mit der Verteidigung nicht so läuft – wie im ersten Viertel. Und sie macht in den allermeisten Fällen den Unterschied zugunsten des ETB aus.
- Spielvereinigung Schonnebeck ist schon wieder in Torlaune
- Warum die U19 von Rot-Weiss Essen wieder Hoffnung schöpft
- Alfred Gislason: „Ich habe Klaus Schorn viel zu verdanken“
- Klaus Schorn ist gestorben - Tusem Essen war sein Leben
- ETB Miners haben noch eine Baustelle zu meistern
So haben sie gespielt
Herten – Miners 81:102 (43:52).
Die Viertel: 30:27, 13:25, 11:24, 27:26.
Miners: Peterson (21/ Effektivität 25), Zahariev (16/9 Rebounds), Khartchenkov (16/75 Prozent Dreier-Quote), Carney (11/42,9 Prozent Dreierquote), Agyapong (9/5 Rebounds), Westerhaus (9), Selimovic (8/5 Rebounds), Bongartz (5), Ajagbe (4), Tauch (3), Bungart, Özmeral (DNP).