Essen. Wohnbau Moskitos gewinnen das Oberliga-Derby gegen Duisburg am Westbahnhof mit 2:1 nach Verlängerung. So lief das dritte Duell in dieser Saison.

Einen wertvollen Tipp hatte André Huebscher den Wohnbau Moskitos in dieser Woche mit auf den Weg gegeben, um sich aus der sportlichen Krise zu befreien. „Da ist es nie verkehrt, ein Derby zu gewinnen“, hatte der ehemalige Essener und Duisburger vor dem Eishockey-Ruhrduell gesagt. Und die Umsetzung auf dem Eis gelang den „Mücken“ mit zwei Punkten zum Großteil: Die Moskitos besiegten die Füchse Duisburg vor 1300 Zuschauern am Westbahnhof dank eines Treffers von Kapitän Stephan Kreuzmann in der Overtime mit 2:1 (0:0, 1:0, 0:1, 1:0).

Damit sind die Essener nach den beiden 2:3-Niederlagen gegen Tilburg und bei den Hannover Indians vorerst in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Nachlegen kann die Mannschaft von Trainer Sergej Hatkevitch schon am Sonntag (18.30 Uhr/beta Finanz Eissportarena) bei den Hammer Eisbären.

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Die Vorzeichen standen für die Moskitos mehr als ungünstig. Durch den kurzfristigen Abgang des US-Amerikaners Sam Coatta, den es in die Schweiz zieht, und die Sperre des Niederländers Mitch Bruijsten konnten die Hausherren in Kevin Bruijsten nur einen Kontingentspieler aufbieten. Auch Jona Dannöhl, Förderlizenzspieler von Düsseldorfer EG, musste sich am Donnerstag abmelden. Um dennoch drei volle Reihen aufbieten zu können, rutschte U20-Verteidiger Toni Heinrich in den Kader. Ebenfalls aus der U20 tauchte Mike Müller auf dem Spielberichtsbogen auf, er vertrat Ersatztorhüter Nils Velm, der krank fehlte.

Kapitän Stephan Kreuzmann erzielte in der Verlängerung das Siegtor für die Wohnbau Moskitos gegen die Füchse Duisburg.
Kapitän Stephan Kreuzmann erzielte in der Verlängerung das Siegtor für die Wohnbau Moskitos gegen die Füchse Duisburg. © Michael Gohl

Wohnbau Moskitos finden über den Kampf ins Spiel

Die Füchse traten die kurze Reise zum Westbahnhof mit dreieinhalb Reihen und dem Rückenwind von vier Siegen aus den letzten fünf Spielen an. Sie schienen die Spielkontrolle zuerst zu übernehmen und kamen in einem ausgeglichenen Anfangsdrittel zwei, drei Mal gefährlich vor das Essener Tor. Doch über den Kampf fanden auch die Gastgeber im frischen Weihnachtsdress besser ins Spiel und beschäftigten die Füchse phasenweise gut in deren Zone.

Die beste Essener Gelegenheit im Anfangsdrittel hatte Fabio Frick, als Füchse-Goalie Niklas Lunemann seinen Schuss aus zentraler Position nicht kontrollieren konnte. Ohne Tore ging es aber in die erste Pause – und auch im ausgeglichenen zweiten Spielabschnitt, in dem die Moskitos zunächst Vorteile hatten, blieb es erstmal dabei. Die beiden Rivalen trafen zwar jeweils durch den Essener Enrico Saccomani (23.) und den Duisburger Oula Uski (29.) den Pfosten, aber wirklich zwingende Torchancen waren weiterhin Mangelware.

Doch dann die Führung für die Moskitos: Der Ex-Duisburger Robin Slanina ließ die auftippende Scheibe durch für Alexej Dmitriev. Der erfahrene DEL-Stürmer blieb eiskalt vor Lunemann. Ein lautes „Essen“ schallte von den Rängen am Westbahnhof und damit war der Ehrgeiz der Gäste endgültig geweckt. Zum Ausgleich kam der EVD, der im zweiten Drittel bei einem klaren Verhältnis von 22:11 doppelt so viel Schüsse abgegeben hatte wie die Hausherren, vor der zweiten Pause aber nicht mehr.

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Später Nackenschlag für Essen durch den Finnen Uski

Vor dem Schlussdrittel stellte sich auch die Frage: Reichen die Essener Kräfte trotz des kleinen Kaders? Die Antwort lautete „Jein“ – und das trotz der nächsten Unterzahlsituation zu Beginn des Schlussdrittels. Die Füchse kamen mit mächtig Schwung aus der Kabine, aber Essen konzentrierte sich auf die Verteidigung und wehrte sich tapfer. Und die Moskitos konnten mit der Zeit für wichtige Entlastung sorgen – auch dank des nächsten Powerplays. Nach Ablauf der nächsten Strafe gegen den EVD kassierten die „Mücken“ den späten Nackenschlag: Der Finne Oula Uski traf in der 58. Minute zum 1:1-Ausgleich.

Eine Strafe gegen den Essener Henry Martens drehte das Momentum in der Schlussminute weiter in Richtung des EVD. Wie schon im ersten Aufeinandertreffen am Westbahnhof in dieser Saison reichte die reguläre Spielzeit nicht zur Entscheidung. Die Füchse nutzten ihre erhöhte Mannstärke auch in der Overtime nicht. Stattdessen nahm Stephan Kreuzmann aus der Distanz Maß (64.), die Scheibe fand über den Pfosten den Weg ins Tor. Der dritte Derbysieg gegen die Füchse in dieser Saison, er war perfekt.

So haben sie gespielt

Moskitos – EV Duisburg 2:1 OT.

Drittel: 0:0, 1:0, 0:1, 1:0.

Tore: 1:0 Dmitriev (34.), 1:1 Uski (58.), 2:1 Kreuzmann (64.).

Strafminuten: Essen 14 – Duisburg 12.

Zuschauer: 1344.

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