München. SGS Essen kassiert das entscheidende 0:2 bei Bayern München kurz vor Schluss. Darum konnte Markus Högner mit dem Auftritt seiner Elf gut leben.

Punkte bringt die SGS Essen aus München nicht mit. Dennoch zogen sich die Essener Bundesliga-Fußballerinnen beim Tabellendritten achtbar aus der Affäre. Bis in die Schlussminute hielt Schönebeck die Partie offen, ehe Bayern mit einem Konter den 2:0-Siegtreffer erzielte. Verdient war der Heimsieg für den FCB schon. Und doch wussten die Essenerinnen mit einer engagierten Defensivleistung zu überzeugen. Das war in dieser Saison - insbesondere in der Fremde - bisher nicht häufig der Fall.

Gänzlich unzufrieden war Essens Trainer Markus Högner daher mit seiner Elf nicht. „Wir haben unseren Plan hier gut umgesetzt“, befand er. „Zuletzt sind wir unsere Gegner auswärts aggressiv angelaufen, heute wollten wir tief stehen. Dabei waren wir sehr diszipliniert und stabil. Dass wir wieder gut verteidigen, muss auch in den nächsten beiden Spielen unsere Basis sein.“

SGS Essen setzt in München den Fokus auf die Verteidigung

Vom Anpfiff weg war es das erwartete Bild: Der FC Bayern lief an, während die SGS das eigene Tor verteidigte. Trainer Högner hatte es schließlich vorgegeben: Möglichst lange sollte die Null hinten stehen. Denn hinten raus, so hofften die Gäste, würden die Beine beim Gegner nach dem Champions-League-Einsatz unter der Woche schwer werden.

Auch interessant

Vigosdottir kam nach vier Minuten zu einem ersten Kopfball. Der aber war für Essen Torfrau Sophia Winkler noch kein Problem. Bis zur nächsten Torannäherung dauerte es dann bis Mitte der ersten Hälfte. Mehr aber war der Kopfball der Ex-Essenerin Schüller nicht als eine vage Chance.

Immer wieder versuchte sich der Tabellendritte durch die Essener Defensive zu kombinieren, doch Schönebeck verschob aufmerksam und hielt die Räume eng. Ganz konnten sie die Münchnerinnen allerdings nicht aus dem Spiel nehmen: Vigosdottir trieb einen Angriff an, Schüller ließ klatschen und Magull war durch. Essens Abwehrkraft Touon versuchte noch, sie beim Abschluss zu stören, der Ball landete dennoch im langen Eck: Bayern führte mit 1:0 (28.).

SGS Essen: Balance-Akt geht schief

Die SGS war nun mehr gefordert, um die Defensive des FCB mehr unter Druck zu setzen. Gleichzeitig mussten die Essenerinnen hinten aufpassen. Ein weiterer Gegentreffer wäre vermutlich die frühe Entscheidung gewesen. Mehr Risiko ja, aber die Dosierung war entscheidend. Zumal die Gastgeberinnen gefährlich blieben: Bühl flankte perfekt auf Schüller, doch SGS-Torfrau Winkler parierte den zu zentralen Kopfball (33.).

Brennpunkte aus der Essener Sportszene:

Auch nach dem Seitenwechsel präsentierte sich Schönebeck weiter kompakt und lauffreudig. Der FCB suchte zwar weiter nach der Lücke, allerdings nicht mehr mit letzter Entschlossenheit. Es ging auch darum, mit den eigenen Kräften hauszuhalten. Die SGS witterte ihre Chance und wartete geduldig auf den richtigen Moment. In der 54. Minute war er es nicht. Aber Ramona Maier gab nach Zuspiel von Julia Debitzki immerhin den ersten Schuss auf das Münchner Tor ab.

Klett macht mit dem 2:0 alles klar – Bayern schlägt Essen

Tatsächlich ergaben sich nun mehr Halbchancen für die Gäste. Vivien Endemann wurde kurz vor dem Abschluss noch gefoult (61.), Antonia Baaß bekam nicht genug Druck auf den Ball (68.). Die Gastgeberinnen hatten ihre erste nennenswerte Offensivaktion in Halbzeit zwei erst rund eine Viertelstunde vor dem Ende: Laurent trieb den Ball durchs Mittelfeld und spielte zu Lohmann, die ansatzlos abzog, doch SGS-Torfrau Winkler war hellwach.

Hier gibt es alle News aus der Essener Fußballszene.

Bayern suchte jetzt die Entscheidung und hatte sie durch Laurent (82.) und Bühl (87.) bereits vor Augen. Doch beide verzogen knapp. Die SGS kam nicht mehr entscheidend nach vorne. Und als sie dann die Brechstange auspacken wollten, war es vorbei. Der FCB konterte über Bühl und Dallmann, die Klett bediente: 2:0 (90.).

Bayern München- SGS 2:0 (1:0).

SGS: Winkler – Touon, Ostermeier, Meißner, Sterner – Pfluger, Debitzki (79. Piljic) – Elmazi (68. Berentzen), Kowalski (68. Rieke), Endemann (68. Baaß) – Maier.

Tore: 1:0 Magull (28.), 2:0 Klett (90.).