Essen. SGS Essen ist dem Liga-Rivalen Werder Bremen klar überlegen, trifft aber das Tor nicht. Erst ein Standard bringt 1:0-Heimsieg. So lief das Spiel.

Die SGS Essen steht im Viertelfinale des DFB-Pokals - und das völlig verdient: Gegen den Bundesliga-Rivalen Werder Bremen setzten sich die Essener Fußballerinnen mit 1:0 durch und überzeugten dabei vor allem im zweiten Durchgang. Dass es bei nur einem Treffer blieb, den Vivien Endemann per Strafstoß erzielte, war für die Gäste durchaus schmeichelhaft. Doch der Chancenwucher ließ den Jubel über den Sieg nicht kleiner ausfallen. Eine kurze Ansprache von Trainer Markus Högner gab es noch, danach ging es gleich in die Kurve.

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„Ich bin froh, dass wir heute nach dem Potsdam-Sieg nachlegen konnten. Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie auf dem richtigen Weg ist“, erkannte SGS-Trainer Markus Högner. Dass seine Elf trotz der Vielzahl an Chancen nur einmal traf, wurmte ihn: „Wir hätten schon in der ersten Halbzeit die eine oder andere Möglichkeiten nutzen können. In der zweiten Hälfte waren die Möglichkeiten so hochkarätig, daraus müssen wir Tore machen.“ Bestraft wurde es nicht und dafür richtete er einen besonderen Dank an Lena Ostermeier und Jacqueline Meißner: „Sie haben alles wegverteidigt.“

SGS Essen erspielt sich gegen Bremen die erste Chance

Bremen begann forsch. Die erste Chance erspielten sich aber die Gastgeberinnen: Ella Touon steckte durch auf Julia Debitzki, die den Ball knapp neben den Pfosten setzte (10.) Durchaus eine hochprozentige Chance. Und nicht die letzte: Nachdem Bremens Nemeth den Ball verstolperte, gingen die Essenerinnen sofort in den Angriff über. Natasha Kowalski bediente Ramona Maier, die direkt auf Vivien Endemann weiterleitete. Doch ihr Abschluss geriet zu hoch (17.).

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Danach passierte lange nichts. Die SGS kontrollierte über weite Strecken das Geschehen. Allerdings ohne die Gäste dabei ernsthaft unter Druck zu setzen. Beiden Mannschaften fehlte es nach vorne an Ideen. Die erste hatten dann wieder die Bremerinnen: Wichmann hatte sich nach einem Einwurf im Rücken der Essener Abwehr davongeschlichen und marschierte halblinks in den Essener Strafraum, doch bei ihrem Querpass war Essens Laureta Elmazi gerade noch dazwischen (37.).

Nach einer Einzelaktion von Endemann fehlte nicht viel zur Essener Führung. So endete die erste Hälfte mit leichten Vorteilen für die SGS, die zweite begann mit einer drückenden Überlegenheit. Denn die Essenerinnen legten ihre Zurückhaltung ab und bauten Druck auf: Endemann war auf dem Flügel nicht zu halten und wollte erst noch querlegen, doch von einem Bremer Abwehrbein bekam sie die zweite Chance: Wieder strich der Ball am Pfosten vorbei (52.).

Elfmeter-Entscheidung für SGS Essen war strittig

Bremen hing in den Seilen: Maier luchste Nemeth die Kugel ab und zog den Sprint alleine auf das Werder-Tor an. Doch auf den letzten Meter verlor sie an Tempo und wurde noch eingeholt (54.). Nur drei Minuten später lief einmal mehr Endemann allen davon, doch Werder-Torfrau Borbe parierte und war schnell genug wieder auf den Beinen, um auch den Nachschuss von Maier zur Ecke abzulenken. Die SGS hätte längst führen müssen.

Dann wurde es unübersichtlich: Denn nach einem weiten Ball steuerte Essens Annalena Rieke auf Torfrau Borbe zu, setzte sich mit etwas Glück durch und wurde von Ulbrich an der Strafraumkante umgerissen. Die Elfmeterentscheidung war strittig, die Ausführung nicht: Endemann verwandelte sicher zum längst überfälligen 1:0 (73.).

Bremen schaltete sofort um und wollte den schnellen Ausgleich. Walking bekam nach einer Hereingabe die Chance, doch ihr Schuss hatte nicht genug Druck. SGS-Torfrau Winkler war zur Stelle (77.). Dass die SGS bis zum Abpfiff zitterte, lag am eigenen Chancenwucher: Maier scheiterte zwei Mal spektakulär gegen Ulbrich, die für ihre geschlagenen Torfrau rettete. Maria Edwards vergab in der Nachspielzeit sogar noch einen zweiten Elfmeter für die SGS.

So haben sie gespielt

SGS Essen - Werder Bremen 1:0 (0:0).

SGS: Winkler – Touon, Meißner, Ostermeier, Sterner – Kowalski (66. Rieke), Pfluger (66. Piljic), Debitzki (66. Berentzen) – Maier (90. Baaß), Elmazi, Endemann (85. Edwards).

Zuschauer: 1027.

Tor: 1:0 Endemann (73., Foulelfmeter)

Besonderes Vorkommnis: Edwards verschießt Foulelfmeter (90.).

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