Wulfen. ETB Miners bauen in der 1. Regionalliga ihre Erfolgsserie aus mit einem 102:90-Erfolg in Wulfen. Das macht den Spitzenreiter so stark.

Das war der zehnte Streich im elften Spiel: Basketball-Erstregionalligist ETB Miners eilt weiter von Sieg zu Sieg, die Essener feierten nun einen souveränen 102:90-Erfolg bei den Münsterland Baskets Wulfen. 102 Punkte, und dies ohne den verletzten Milen Zahariev, der zuletzt seine Führungsrolle mit Topleistungen untermauern konnte. 102 Punkte, die einmal mehr deutlich machen, zu was die Miners in der Lage sind und wie tief ihr Kader besetzt ist.

Viele Spieler in diesem Team sind dazu in der Lage, wesentlichen Input zu liefern und schwerwiegende Ausfälle zu kompensieren. Wer Haare in der Suppe finden will, weist auch zurecht darauf hin, dass einige Jungs bislang die ihnen angedachte Rolle nicht ausfüllen konnten. Zu ihnen zählte Noah Westerhaus. Zählte! Nun hofft Headcoach Lars Wendt, Westerhaus möge die Leistung in Wulfen konstant bestätigten. 18 Punkte standen bei Westerhaus am Ende in der Statistik, dazu gesellten sich zwei Rebounds, zwei Assists und zwei Steals. „Das freut mich ungemein für ihn“, so Wendt. „Im Training trifft und trifft er, in den Spielen hatte er bis dato Ladehemmungen.“

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ETB Miners sehen bei Noah Westerhaus viel Potenzial

Schafft es Westerhaus, seine Quoten nachhaltig nach oben zu bringen, ist er im sportlichen Sinn eine „Waffe“. Er könnte die Einflusssphäre der großen Positionen enorm erweitern, für die Gegner ist dann die schwarz-weiße Offense noch schwerer in Schach zu halten, als sie es ohnehin zu sein scheint.

Devin Peterson von den ETB Miners besitzt ungemein viel Potenzial, was allmählich immer mehr zu Tage gefördert wird.
Devin Peterson von den ETB Miners besitzt ungemein viel Potenzial, was allmählich immer mehr zu Tage gefördert wird. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Für die 102 Punkte zeichnete in Wulfen auch Devin Peterson verantwortlich. Die 35 Punkte, die der US-Amerikaner den Münsterländern eintütete, erzählen da nur die halbe Wahrheit. Vorausgeschickt sei, dass sich Peterson nach wie vor auch schwächere Abende leistet. Insgesamt zeigt die Kurve aber steil nach oben. Welche Fähigkeiten Peterson hat, weiß man. „Allein seine Kombination aus Größe, Athletik und Schnelligkeit ist selten“, weiß Lars Wendt. Doch selbige richtig einzusetzen, mit Ruhe, Abgeklärtheit, Kommunikation, das ist ein Lernprozess und funktioniert immer besser.

Brennpunkte aus der Essener Sportszene:

Musste es auch, denn das sportliche Führungsduo Lars Wendt und Raphael Wilder hatte schon ernste Gespräche zu führen- man erinnere sich an Petersons Totalausfälle im Test gegen Köln und am ersten Spieltag gegen Recklinghausen. „Wir haben viel Arbeit investiert in ihn, und das haben wir gemacht, weil er ein grundpositiver Mensch und unglaublich wissbegierig ist“, so Wendt. Der Erfolg scheint ihnen für den Moment Recht zu geben.

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Essener Offensive war beim Auswärtssieg in Wulfen der Trumpf

In Wulfen war es aber freilich ein Erfolg der ganzen Mannschaft. Positiv: eben die Offense. Stark, wie die Miners den Ball bewegen, den besser postierten Mitspieler finden. Die Folge: gute Wurfquoten (52 Prozent aus Nah- und Mitteldistanz, fast 46 Prozent von Downtown). Noch dazu mit Schnelligkeit. Wendt hatte gerade in Wulfen, gegen ein Team, dass ein Spiel gerne verlangsamt, auf das eigene Tempo großen Wert gelegt.

„Dass wir offensiv so performen, hatte ich mir schon vorgenommen“, erklärt Lars Wendt auf die Frage, ob ihn zehn Siege in Folge nicht dann doch ein wenig überraschen. „Und wenn jemand egoistisch spielt, kommt vom gesamten Team promptes Feedback, die soziale Kontrolle funktioniert bei den Jungs wirklich gut.“ Defensiv sind noch Baustellen zu bearbeiten. Gerade in Halbzeit eins hatten die Miners zu viele Offensivrebounds zugelassen, 27 gegnerische Punkte allein im ersten Viertel – zu viel. Gleichwohl: Wer ein Spiel schnell macht, ist anfälliger. Vielleicht ist es etwas, was die Miners in Kauf nehmen müssen. Immerhin: Die Essener leisteten sich „nur“ acht Turnover. Lars Wendt: „90 Punkte am Ende sind aber nicht das, was wir uns vorstellen. Es dürfen und es müssen weniger werden.“

So haben sie gespielt

Wulfen – Miners 90:102 (45:49).

Die Viertel: 27:24, 18:25, 23:26, 22:27.

Miners: Peterson (35/4 Assists), Westerhaus (18/davon 4 Dreier), Carney (17/davon 4 Dreier), Khartchenkov (14/6 Assists), Selimovic (12/14 Rebounds), Ajagbe (4), Agyapong (2), Bungart, Tauch, Bongartz, Özmeral (2 Asssts), Wendt (DNP).

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