Essen. Tusem Essen will Samstag beim Aufsteiger HSG Konstanz weiteren Schritt machen. Gastgeber haben zuletzt gepunktet. Das kommt auf die Essener zu.
Am Freitag saß der Tusem schon wieder im Bus Richtung Süddeutschland. In der 2. Handball-Bundesliga ist eine Englische Woche angesagt, die für die Essener am Samstag in der Schänzle-Sporthalle beim Aufsteiger HSG Konstanz endet (20 Uhr, Europastraße). Und am schönen Bodensee würden sie gerne den nächsten Schritt machen, in der eigenen Entwicklung und natürlich vor allem in der Tabelle.
Die Spieltag-Trilogie begann für die Tusem-Handballer mit einer hauchdünnen Niederlage (29:30) beim verlustpunktfreien Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten und wurde am Mittwoch fortgesetzt mit dem umjubelten 30:27 am Hallo gegen TuS N-Lübbecke, ebenfalls ein Aufstiegskandidat. Und nun geht es gegen einen Neuling, der aber auch nur einen Punkt weniger auf dem Konto hat.
Nach einem Stotterstart lief es zuletzt ziemlich rund für die Gastgeber. Fünf Punkte aus drei Spielen, das kann sich allemal sehen lassen für die zweitjüngste Mannschaft der Liga. Gegen Dresden (29:29) verpasste sie nur knapp den Sieg, den sie dann gegen VfL Bad Schwartau (31:27) und in Hüttenberg (26:28) einfahren konnte.
Tusem Essen steht in Konstanz vor einer Herausforderung
„Konstanz ist mittlerweile in der Liga angekommen“, sagt auch Tusem-Trainer Michael Hegemann und zeigt Respekt: „Ihre sehr starke, aggressive Abwehr sowie verschiedene Angriffsformationen sind sicherlich eine Herausforderung für uns.“ Aber seine Spieler können es selbstbewusst angehen. Gegen Lübbecke zeigten sie eine überzeugende Leistung. Die Abwehr stand stabil und arbeitete konzentriert, im Tor hatte Lukas Diedrich gleich mehrere glänzende Momente. „Wir haben gezeigt, dass wir auch gegen die Topteams der Liga bestehen können“, blickt Trainer Hegemann zurück. „Und wir haben nun auch bewiesen, dass wir in der Crunchtime erfolgreich sein können.“ Gerade die Schlussphase war seinem Team schon einige Male zum Verhängnis geworden.
Regionalliga-Partie gegen TV Korschenbroich fällt aus
Das Spiel in der Handball-Regionalliga zwischen Tusem Essen gegen den Tabellenzweiten TV Korschenbroich fällt aus und wird voraussichtlich am 14. oder 21. Dezember nachgeholt.
Die Halle an der Raumerstraße ist belegt, weil der REV Gruga den „Grugapokal“ im Rollkunstlauf ausrichtet. Der REV-Vorsitzende Günther Frowitter erwartet rund 200 Zuschauer.
Vorgezogen wurde indes das Spiel in der A-Jugend Bundesliga zwischen Tusem und Spitzenreiter HSG Lemgo, das die Essener mit 35:43 (19:22) verloren. Damit fällt das Team von Lukas Ellwanger weiter zurück.
Ellwanger war enttäuscht: „Wir hatten keine Normalform. Unsere Deckung hat gegen das starke Tempospiel der Gäste nur selten ein Mittel gefunden.“
„Wir wollen den Rückenwind aus dem Spiel gegen Lübbecke mitnehmen“, klingt es aber selbstbewusst aus dem Mund des Gäste-Coaches. Die Hausherren wiederum haben sich für diese Spielzeit „begeisternden und mutigen Handball“ vorgenommen. Die HSG Konstanz wolle auch in der 2. Bundesliga „frech sein und für Furore sorgen“, sagt Trainer Jörg Lützelberger. „Wir wollen unsere Gegner nerven und ein Team formen, vor dem jeder Respekt hat.“
Gastgeber fordert Demut ein, macht aber Kampfansage
Größten Respekt hat die HSG Konstanz aber vor dem Gast am Samstag. Da wird die Partie auf der Vereinsseite als Highlight angekündigt gegen den „dreimaligen Europapokalsieger Tusem Essen“. Dabei sind diese glorreichen Zeiten auf der Margarethenhöhe längst verstaubt und Geschichte. Aber HSG-Coach Lützelberger bekräftigt: Ihm sei wichtig, dass „wir Tusem Essen mit ganz viel Demut erwarten“ und empfiehlt, „die Erwartungshaltung weiter sehr realistisch anzusetzen und zu sehen, gegen wen wir hier tatsächlich antreten und woher wir kommen“. Doch genug der Bescheidenheit. Gleichzeitig wünscht er sich einen „großen Kampf“ gegen diesen Traditionsklub.
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Ein besonderes Duell wird es auch für einige Spieler ganz sicher. Die Essener Felix Klingler und Markus Dangers liefen früher für Konstanz auf. Für Kreisläufer Niklas Ingenpaß auf der anderen Seite ist es ebenfalls ein Wiedersehen mit seinen ehemaligen Mitspielern. Nicht mitgefahren nach Konstanz ist indes Tim Rozman vom Tusem, der nach seiner Gehirnerschütterung noch geschont wird.
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