Essen. Moskitos gewinnen das Eröffnungsspiel am Westbahnhof gegen die Füchse Duisburg mit 2:1. Warum die Gastgeber hart für den Sieg arbeiten mussten.

Alle Augen waren auf den Essener Westbahnhof gerichtet am Donnerstagabend, dem die Wohnbau Moskitos so lange entgegengefiebert hatten. Die Essener empfingen den Aufsteiger Füchse Duisburg zum Ruhrderby und Eröffnungsspiel der Eishockey-Oberliga Nord. Die Gastgeber hatten alles angerichtet, zahlreiche Gäste eingeladen und eine Eröffnungsshow vorbereitet. Der ESC-Anhang verdeutlichte seine Unterstützung durch eine Choreo vor dem ersten Bully. Und der große Aufwand hat sich gelohnt: Die Moskitos fuhren zwar nicht die volle Punktzahl ein, besiegten den EVD vor 1509 Zuschauern aber mit 2:1 (1:0, 0:1, 0:0, 1:0) und durften sich nach der Schlusssirene als Derbysieger feiern lassen.

Durch die ersten zwei Punkte der Saison haben sich die Essener sogar für eine Nacht an die Tabellenspitze gesetzt, weil die anderen Oberliga-Vereine ja erst an diesem Freitag in die Saison starten. Am zweiten Spieltag gastieren die „Mücken“ bereits am Sonntag (18.30 Uhr, beta Finanz Eissportarena) beim Vorjahresletzten Hammer Eisbären – und haben dann die Gelegenheit, den ersten Dreier einzufahren.

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Wohnbau Moskitos bieten zum Saisonstart buntes Vorprogramm

Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie pilgerten mehr als 1100 Zuschauer zur Eissporthalle. Die Kinder aus dem Moskitos-Nachwuchs fuhren während einer Tanzeinlage vor dem ersten Bully mit den Flaggen der Oberliga-Nord-Vereine aufs Eis. Die Essener Anhänger zogen ein großes lila-grünes Banner über die Stehplatztribüne, der Gästeblock war in roten Flaggen getaucht. Und auch die Nationalhymne durfte vor dem offiziellen Start nicht fehlen.

Der von Verletzungssorgen geplagte EVD konnte immerhin wieder seine drei Kontingentspieler in der ersten Sturmreihe aufbieten. Die Duisburger Thomas Ziolkowski und Nils Nemec, die im letzten Jahr noch im Moskitos-Trikot aufliefen, feierten ihre Rückkehr nach Essen. Moskitos-Trainer Frank Petrozza startete mit nahezu unveränderten Reihen gegenüber dem letzten Testspielwochenende in die Partie. Stürmer Dominik Luft fehlte weiterhin verletzt, dafür war Raphael Palmeira-Kerkhoff zurück im Aufgebot – und auch der frisch verpflichtete Niederländer Kevin Bruijsten war spielberechtigt und stürmte in einer Reihe mit Bruder Mitch Bruijsten und Alexej Dmitriev.

Rene Behrens von den Wohnbau Moskitos schirmt den Puck ab gegen Pontus Wernerson Libäck von den Füchsen Duisburg.
Rene Behrens von den Wohnbau Moskitos schirmt den Puck ab gegen Pontus Wernerson Libäck von den Füchsen Duisburg. © Michael Gohl

Enrico Saccomani erzielt ersten Saisontreffer für die Gastgeber zur Führung

Petrozza hatte seine Mannschaft aufgefordert, mit viel Energie aus der Kabine zu kommen. Die Essener bestimmten das Geschehen in den ersten Minuten zwar und durften nach rund drei Minuten erstmals in Überzahl spielen, Torchancen sprangen aber nur selten heraus. Torhüter Fabian Hegmann war im Powerplay aus seinem Tor herausgekommen, um das Spiel schnell zu machen, sein Pass landete allerdings auf einem Duisburger Schläger. Den folgenden EVD-Schuss konnte er aber noch abwehren.

Mit der Zeit verlagerte sich das Geschehen in die Essener Hälfe, doch der Treffer fiel auf der anderen Seite. Moskitos-Stürmer Enrico Saccomani staubte nach zehn Minuten aus kurzer Distanz ab und ließ die Fans erstmals jubeln.

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Die Gäste waren nach dem Gegentreffer zwar das druckvollere Team, aber auch für sie reichte es im Powerplay nicht zum Torerfolg. Mit einer knappen Essener Führung ging es in die erste Pause, aus der die Füchse begünstigt durch das nächste Powerplay besser herauskamen, aber erneut nichts Zählbares auf die Anzeigetafel brachten – genauso wie die Moskitos in ihrer nächsten Überzahl nur kurze Zeit später.

Die Füchse waren im zweiten Drittel insgesamt das überlegene Team, konnten die Moskitos immer wieder in ihre Zone hineindrücken. Wenn es brenzlig wurde, war allerdings Hegmann zur Stelle. Die Moskitos leisteten sich zu viele Unkonzentriertheiten, konnten sich nur selten befreien. Erst kurz bevor zwei Spieler auf beiden Seiten auf die Strafbänke verwiesen wurden, kam der Essener Damian Schneider mal wieder vor das Tor der Füchse. Rund eine Minute vor der zweiten Drittelpause trafen dann die Füchse zum verdienten Ausgleich. Fischer legte ab auf Lennart Schmitz, der die Scheibe zum 1:1 ins Tor schlenzte.

Die Eröffnungszeremonie am Westbahnhof: Henry Martens von den Wohnbau Moskitos wird vorgestellt.
Die Eröffnungszeremonie am Westbahnhof: Henry Martens von den Wohnbau Moskitos wird vorgestellt. © Michael Gohl

Chancenarmes Derby geht in die Verlängerung

Im Schlussdrittel erarbeiteten sich die Moskitos zwar ein Übergewicht, doch ihre Schüsse wurden entweder geblockt oder vom Duisburger Goalie Niklas Lunemann entschärft. Auch in den letzten 20 Minuten konnten die Gastgeber ihre Überzahlsituationen in einem torarmen Derby nicht nutzen. Ein weiterer Treffer wollte nicht fallen.

Es folgte die maximal fünfminütige Overtime. Die Gäste hatten nach nur wenigen Sekunden die große Chance zum Siegtreffer, Linus Wernerson Libäck verpasste es jedoch, den Puck aufs Tor zu bringen. Nach der Hälfte der Overtime scheiterten Mitch Bruijsten im Konter und Fabio Frick im Nachschuss, doch die Scheibe landete erneut bei Bruijsten, der mühelos zum 2:1-Siegtreffer einschieben konnte und den „Mücken“ die ersten beiden Punkte der neuen Saison sicherte.

So haben sie gespielt

Moskitos – EV Duisburg 2:1.

Drittel: 1:0, 0:1, 0:0, 1:0.

Tore: 1:0 Saccomani (10.), 1:1 Schmitz (39.), 2:1 M. Bruijsten (63.).

Strafminuten: Essen 12 – Duisburg 16.

Zuschauer: 1509.

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