Essen. Tusem Essen muss in der 2. Bundesliga die Ansprüche zurückschrauben. In dieser Saison kommt es erst recht auf ein paar Leistungsträger an.

Das Pokal-Aus gegen den Zweitliga-Aufsteiger Potsdam (27:32) ist abgehakt, nun richtet sich der Fokus bei Tusem Essen voll und ganz auf den Start in die 2. Handball-Bundesliga. Zum Auftakt kommt an diesem Freitag der HC Empor Rostock nach Essen (19.30 Uhr, „Am Hallo“), ein starker erster Gegner.

Zum ersten Mal nach sieben Jahren startet der Tusem mit einem Heimspiel in die Saison. Zwar waren die Essener 2018 ebenfalls Gastgeber zum Liga-Auftakt, damals aber fand der in Mülheim statt, weil in der Heimspielstätte in Stoppenberg Reparaturarbeiten liefen. Nun kommt also Rostock ins Ruhrgebiet – die Mannschaft, gegen die der Tusem das letzte Spiel der vergangenen Saison mit 26:23 gewann. „Das letzte Spiel war geprägt von Leidenschaft und Einsatzbereitschaft auf beiden Seiten“, erinnert sich Kapitän Jonas Ellwanger.

Tusem Essen trifft auf eine eingespielte Mannschaft

Ähnlich dürfte es auch dieses Mal zugehen, deshalb erwartet der Essener Trainer Michael Hegemann eine große Herausforderung zum Start: „Rostock konnte seinen Kader aus der letzten Saison nahezu zusammenhalten und dürfte daher entsprechend eingespielt sein. Im Pokal haben sie zuletzt mit einem Heimsieg gegen Nordhorn auf sich aufmerksam gemacht. Ich erwarte eine enge und spannende Partie.“

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Und da ist auch schon der erste Unterschied zwischen beiden Mannschaften ausgemacht: Während Rostock den starken Liga-Konkurrenten aus Nordhorn im DHB-Pokal mit 22:20 ausschalten konnte, scheiterte der Tusem an Aufsteiger VfL Potsdam. Nun gilt es zu prüfen, ob die Essener aus diesem Spiel gelernt haben.

Wichtig wird sein, dass die Leistungsträger der vergangenen Jahre wie Jonas Ellwanger, Dennis Szczesny oder Justin Müller voranmarschieren und die jungen Zugänge um Felix Eißing und Finley Werschkull mitreißen. Ebenso werden die Torhüter eine deutlich bessere Leistung an den Tag legen müssen als beim Pokal-Aus in Potsdam. Nur vier Paraden werden wohl auch gegen Rostock nicht reichen.

Gastgeber haben auch mit sich selbst zu tun

Die Norddeutschen werden sicherlich motiviert anreisen und hoffen auf die Unterstützung ihrer Neuzugänge im Rückraum. Im Sommer kam Alexej Demerza vom Erstligisten GWD Minden nach Rostock, zudem steht der Isländer Hafthor Vignisson im Kader. Beim Pokalauftritt gegen Nordhorn waren jedoch andere für die Tore verantwortlich: Linksaußen Jesper Schmidt und Rückraumspieler Per Kohnagel trafen jeweils viermal. Und die 13 Paraden des Torhüters Robert Wetzel konnten sich ebenfalls sehen lassen.

Der Tusem wird aber in erster Linie mit sich selbst schon ordentlich zu tun haben, muss vor allem die freien Chancen besser nutzen. Zudem fordert Trainer Hegemann eine starke Abwehr, die dem gegnerischen Druck standhalten kann – ein Schwerpunkt der letzten Trainingswochen: „Wir möchten das, was wir uns erarbeitet haben, auf die Platte bringen.“ Und wenn es schon nicht im Pokal funktioniert hat, dann ja vielleicht in der Liga.

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