Nach einer langen und durchwachsenen Saison verabschieden sich die Essener mit einem 26:23 (13:12)-Sieg beim HC Empor Rostock in die Sommerpause.

Er machte sich sein Abschiedsgeschenk im Prinzip selbst. Ein letztes Mal flog Dimitri Ignatow für den Tusem Essen durch den gegnerischen Kreis und drehte den Ball um Torhüter Leon Mehler herum ins Tor. Der 26:23-Erfolg für die Mannschaft von der Margarethenhöhe beim HC Empor Rostock war das versöhnliche Ende einer schier ewig langen Saison, in der sich der Traum vom direkten Wiederaufstieg recht schnell erledigt hatte.

„Es war ein wichtiger Sieg für die Moral und auch mit Blick auf die neue Saison“, sagte ein zufriedener Trainer Jamal Naji nach der Partie. Allerdings war dieser Auswärtserfolg an der Ostsee hart erkämpft. Denn auch die Gastgeber wollten zum Saisonabschluss noch einmal siegen und es den Gästen aus dem Ruhrgebiet schwer machen.

Das gelang in vielen Phasen der Partie, unter anderem Mitte der ersten Hälfte. Nachdem sich die Essener dank einiger cleverer Angriffe ein erstes Polster erspielen konnten, ließen sie in der Folge erneut einige Chancen liegen und offenbarten ein paar Lücken in der bis dato recht stabilen Abwehr. Nick Witte war einer der Nutznießer bei den Hanseaten.

Viele harte Zweikämpfe mit einem negativen Höhepunkt

In einer Begegnung mit vielen harten Zweikämpfen gab es mit dem Halbzeitpfiff den negativen Höhepunkt. Lucas Firnhaber, der sein letztes Spiel für den Tusem absolvierte, traf bei seinem Freiwurf einen gegnerischen Spieler ins Gesicht und musste regelkonform mit der Roten Karte vom Feld. Ein Abgang, den sich der 25-Jährige anders vorgestellt hatte. Immerhin hielt aber der knappe Vorsprung seiner Mannschaft.

Doch diese musste in Unterzahl in den zweiten Durchgang starten und schließlich auch den Ausgleich hinnehmen. Allerdings behielt das Team von Trainer Naji die Nerven und hatte vor allem in Person vom ebenfalls scheidenden Dimitri Ignatow immer eine passende Antwort auf die siegeswilligen Rostocker parat. In der Schlussphase waren es die Gastgeber, die sich den einen oder anderen Fehler zu viel erlaubten und sich somit die Chance auf den Heimsieg im Prinzip selbst stahlen.

Die Rote Karte war ein Nackenschlag

Ignatow setzte den sehenswerten Schlusspunkt auf dieses Spiel, aber auch auf diese durchwachsene Saison. „Es war ein sehr hitziges Spiel. Empor wollte diesen Sieg unbedingt, wir aber auch. Diese hitzige Atmosphäre hat uns dann ein bisschen angestachelt, kriegen dann aber einen großen Nackenschlag mit der Roten Karte gegen Firnhaber“, sagte Jamal Naji, der seine Analyse allerdings nicht allzu hart ausfallen lassen will: „Wir brauchen dieses Mal gar nicht über taktische Dinge zu sprechen, denn die Jungs wollten unbedingt dieses Spiel gewinnen und ihre Mitspieler beschenken, die ihr letztes Spiel gemacht haben. Das hat sehr viel Energie gekostet, aber nach dem Schlusspfiff auch viel Freude gebracht.“

Letztendlich nur auf Rang acht gelandet

Letztendlich ist der einstige Aufstiegskandidat nur auf Rang acht gelandet, weit weg von den ehemaligen Zielsetzungen der Saison. Doch dass in Rostock nicht mehr der ganz große Coup in Bezug auf die Zweitligatabelle gelingen würde, war ohnehin klar.

Umso wichtiger könnte dieser Auswärtserfolg gewesen sein. Denn dadurch kann der Tusem nicht nur mit einem guten Gefühl in die Vorbereitung auf die neue Zweitliga-Saison gehen, sondern zunächst erst einmal auch in den Flieger Richtung Mallorca.

HC Empor Rostock – Tusem Essen 23:26 (12:13)

Rostock: L.Mehler, Malchow; Steidtmann (2/2), M.Schütze (1), D.Mehler, Völzke (1), Witte (5), Hochmuth, A.Schütze (4), Mehrkens, Kohnagel (3), Thümmler (3), Pechstein (2), Lössner (2). Tusem: Fuchs, Bliß; Ellwanger (1), Glatthard (1), Rozman (1), Dangers (2), Homscheid, Becher (4), Ignatow (5), Szczesny (2), Müller (2), Firnhaber, Seidel, Morante (3/2), Klingler (5/4).

Siebenmeter: 2/3 – 6/9.Strafminuten: 8 – 8 (Disq. Firnhaber 30.). Schiedsrichter: Gimmler (Irxleben)/Rips (Magdeburg).Zuschauer: 715.

Spielfilm: 0:2 (5.), 3:4 (10.), 4:8 (15.), 8:10 (20.), 10:11 (24.), 12:13 (30.) – 14:14 (34.), 16:18 (39.), 19:21 (45.), 20:23 (49.), 21:25 (56.), 23:26 (60.).

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