Essen. Essener Handball-Zweitligist hat Saisonvorbereitung unter Michael Hegemann aufgenommen. Das sind die Vorstellungen des neuen Trainers.

Die Zweitliga-Handballer von Tusem Essen sind wieder im Training. Negativer Höhepunkt beim Auftakt dürfte die „lockere“ Joggingrunde bei 35 Grad Celsius Außentemperatur gewesen sein. Die Jungs wurden schon in der ersten Einheit der Vorbereitung vom neuen Cheftrainer Michael Hegemann ordentlich gescheucht. Es schien, als hätte man in den nächsten fünfeinhalb Wochen bis zum ersten Pflichtspiel keine Zeit verlieren.

Die erste Trainingseinheit nach der Pause war vor allem ein Kennenlernen der Neuzugänge, aber es ging auch darum, sich schnell wieder an Ball und Hallenluft zu gewöhnen. Lediglich Tim Rozman (mit Slowenien bei den Mittelmeerspielen) und Felix Eißing (mit Deutschland bei der U20-EM in Portugal) fehlten noch, alle anderen Spieler waren an Bord und meldeten sich fit.

„Wir haben in der letzten Saison unser Tempospiel nicht mehr so durchgezogen und hatten aus verschiedensten Gründen unsere Deckung nicht mehr stabil genug. Das wollen wir ändern und insgesamt auch noch eine Spur emotionaler Handball spielen“, sagt Hegemann. Erkenntnisse aus den Analysen in der Sommerpause. Inwieweit der 45-Jährige den frischen Wind vom Meer, wo er seinen Urlaub verbrachte, mit in die Trainingsarbeit nehmen kann, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Es gibt viel zu tun, auch weil sechs Neue integriert werden wollen.

Tim Rozman von Tusem Essen spielt derzeit mit Slowenien bei den Mittelmeerspielen.
Tim Rozman von Tusem Essen spielt derzeit mit Slowenien bei den Mittelmeerspielen. © Michael Gohl

Tusem Essen vollzieht mal wieder einen Umbruch

Es ist mal wieder ein Umbruch, den der Tusem vollzieht. Leistungsträger wie Noah Beyer oder Lukas Becher sind gegangen, ebenso Trainer Jamal Naji. Viele neue, junge Spieler sind nach Essen gekommen, dazu hat eben in Michael Hegemann ein neuer Mann nun die Verantwortung an der Seitenlinie übernommen: „Es ist ein cooles Gefühl, jetzt Cheftrainer zu sein. Das hat sich während des Urlaubes immer mehr gesteigert, weil ich mir Gedanken darüber gemacht habe, wie der Vorbereitungsplan aussehen soll, was wir für einen Handball spielen wollen und wo wir mit diesem Team hinwollen. Es ist eine riesengroße Vorfreude bei mir da.“

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Aber in Bezug auf den Umbruch weiß der ehemalige Nationalspieler auch, dass es nach Tabellenplatz acht in der Vorsaison nun nicht automatisch einfacher werden wird: „Es wird ein sehr spannendes Jahr. Die Mannschaft hat einen tollen Charakter und die Jungs sind sehr trainingswillig und offen. Es fällt mir aber zum jetzigen Zeitpunkt schwer zu sagen, wo es mit dieser Mannschaft hingehen wird. Was auch an dieser Liga liegt, die erneut sehr ausgeglichen sein wird.“

Die Mannschaft soll mehr Emotionen zeigen

Hegemann will sein Team jedenfalls bestens vorbereiten und zunächst vor allem viele Kraft- und Laufübungen in den Trainingsplan einbauen. Harte Arbeit, die sich aber auch schon in den vergangenen Jahren ausgezahlt hat: „Wir hatten kaum Muskelverletzungen“, erinnert sich der Trainer und hofft darauf, dass sich das nicht ändern wird. Und dann will er mit seiner Mannschaft ja auch noch etwas „emotionaler“ spielen. Aber wie trainiert man Emotionen?

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„Das kann man von außen nicht vorgeben, das wollen wir uns gemeinsam erarbeiten. Wir wollen natürlich im Training einige Emotionen erzeugen, aber die Jungs sollen natürlich in erster Linie von sich aus schon motiviert sein“, sagt Michael Hegemann.

Das Saisonziel wolle er sich mit seiner Mannschaft ebenfalls in den kommenden Wochen erarbeiten. Dafür geht es unter anderem Ende Juli ins Trainingslager nach Hannover. Es ist kein Geheimnis, dass die Essener wieder in die 1. Bundesliga wollen. Doch nach der sehr durchwachsenen vergangenen Saison und dem personellen Umbruch in diesem Sommer, wäre der Aufstieg doch mehr ein Traum als ein realistisches Ziel.

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