Essen. Es ist offiziell: Vincent Wagner verlässt Rot-Weiss Essen. Er hat einen Job im Nachwuchs eines Bundesligisten angenommen. Alle Hintergründe.
Jetzt ist es offiziell: Vincent Wagner verlässt Rot-Weiss Essen und wechselt ins Nachwuchsleistungszentrum der TSG Hoffenheim. Wie RWE am Dienstagabend bestätigte, übernimmt er dort die U23-Regionalligamannschaft. Das Gerücht, dass es den 36-Jährigen in den Kraichgau ziehen könnte, kam vor wenigen Tagen erstmals auf. Damit verlässt ein beliebter und erfolgreicher Trainer die Hafenstraße.
Wagner spielte zwischen 2007 und 2014 für Rot-Weiss, kehrte im vergangenen Sommer zurück nach Essen, übernahm dort die U19-Mannschaft. Mit dem Nachwuchsteam beendete er die A-Jugend-Bundesliga-Saison auf dem sechsten Tabellenplatz. Zudem gewann RWE jüngst den U19-Niederrheinpokal.
Rot-Weiss Essen: Vincent Wagner trifft in Hoffenheim auf einen Förderer
Zusätzlich dazu übernahm Wagner in der abgelaufenen Saison gemeinsam mit Sportdirektor Jörn Nowak die Profimannschaft für die letzten beiden Regionalliga-Spiele. Das Duo führte Rot-Weiss Essen zur Meisterschaft und damit in die 3. Liga. Jetzt also Hoffenheim.
"Vincent ist mit dem Wunsch auf uns zugekommen, seinen Vertrag bei uns aufzulösen, um diese große Chance in Hoffenheim ergreifen zu können", sagt Nowak über Wagners Wechsel. "Diesem Wunsch haben wir aufgrund seiner langjährigen Verdienste entsprochen, auch wenn sein Abgang natürlich schmerzt. Für seinen Einsatz bei den A-Junioren sowie der 1. Mannschaft bedanken wir uns und wünschen Vincent sportlich wie privat alles Gute."
Alle Brennpunkte zu Rot-Weiss Essen:
- RWE-Trainer Christoph Dabrowski will die Fans mitreißen.
- Rot-Weiss Essen ist an Zweitligamittelfeldspieler interessiert.
- Das erwartet Rot-Weiss Essen in der 3. Liga.
Hoffenheims U23 beendete die abgelaufenen Saison als Tabellendreizehnter in der Regionalliga Südwest - zwei Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz, auf dem die SG Sonnenhof-Großaspach stand. Wagner folgt auf Kai Herdling, der das Hoffenheimer Team im Oktober 2020 übernommen hatte.
Bei der TSG trifft Wagner auf Jens Rasejewski, den Chef des Hoffenheimer Nachwuchsleistungszentrums. Rasejewski war jahrelang beim VfL Bochum als U19-Trainer und auch als Coach der Zweitliga-Mannschaft tätig. Sein Co-Trainer damals: Vincent Wagner.
Die Saison von RWE-Coach Vincent Wagner ist schwer zu toppen
Rot-Weiss Essen muss sich einen neuen U19-Trainer suchen
"Jens Rasiejewski, der zuvor drei Jahre U 17-Trainer bei der TSG Hoffenheim war, hat mir viel beigebracht. Er durchlief die Hoffenheim-Schule unter Ralf Rangnick und Bernhard Peters", sagte Wagner zuletzt in einem Interview über seinen künftigen Chef. "Bei ihm habe ich Ebenen des Fußballs kennengelernt, die mir vorher als Spieler nicht so geläufig waren. Ich würde behaupten, dass ich durch ihn den Fußball jetzt noch ein bisschen mehr verstehe."
Für 3. Liga: Weshalb Rot-Weiss Essen im Sturm nachlegen muss
Seine Zukunft ließ Wagner schon kurz nach dem Sieg im U19-Niederrheinpokalfinale am vergangenen Mittwoch offen. "Mal gucken, was passiert", sagte Wagner, der hauptberuflich als Sport- und Geschichtslehrer am Leibniz-Gymnasium in Essen-Altenessen arbeitet. Es müsste schon etwas "Außergewöhnliches" kommen, dass er Essen verlasse, so Wagner - ein außergewöhnliches Angebot kam für ihn aus Hoffenheim.
Über die neue Aufgabe im Kraichgau sagte er: "Ich freue mich darauf, meine neue Aufgabe bei der TSG anzugehen. Die Bedingungen, Fußball zu arbeiten und zu entwickeln, sind hier in Hoffenheim strukturell außergewöhnlich. Wir werden gemeinsam mit den Jungs alles dafür tun, sie individuell besser zu machen und als Team Vollgasfußball zu spielen."