Essen. Am Ende müssen sich die stark ersatzgeschwächten Essener dem Zweiten aus Ibbenbüren mit 70:75 geschlagen geben. Baptista-Debüt war durchwachsen.

Wieder war es knapp – doch diesmal hat es für Basketball-Erstregionalligist ETB Miners nicht ganz gereicht: Das Team von Headcoach Lars Wendt musste sich am heimischen Hallo den bringiton Ballers Ibbenbüren mit 70:75 geschlagen geben, die Miners lieferten sich mit dem favorisierten Tabellenzweiten ein überraschend packendes Duell auf Augenhöhe, was die Pleite allerdings nicht weniger schmerzhaft macht. Im Gegenteil. „Wir sind schon enttäuscht“, so Wendt.

Die Miners waren gegen die Münsterländer der klare Außenseiter, nach dem sich eine Woche zuvor Point Guard Devin Peterson in Recklinghausen schwerer verletzt hatte. Er gesellte sich zu Fabian Richter ins Langzeitlazarett, auch Nino Janoschek musste mit Knieproblemen passen. Und doch war es von Beginn an ein enges Spiel, in dem sich die Gäste nie wirklich absetzen konnten.

Die Essener schnupperten nach drei Siegen in Folge sogar am nächsten Coup: Gut fünf Minuten vor dem Ende egalisierte der ETB die Partie (56:56), doch der anschließende 0:8-Lauf brachte dann doch die Vorentscheidung zugunsten der Gäste. Ein letztes Aufbäumen der Miners wehrte Ibbenbüren gekonnt ab, zwei Minuten vor der Schlusssirene war der ETB dann erkennbar darum bemüht, verletzungsfrei zubleiben für die so wichtigen Partien gegen Haspe, Dorsten und Hagen. „Wir können dem Team nur ein Riesenkompliment machen“, zollte Wendt nach dem Spiel seinen Jungs Respekt. „Die Mannschaft hat alles reingehauen und umgesetzt, was wir besprochen haben. Das war wirklich in Ordnung.“

Starke Defense hielt Partie lange offen

Wieder einmal war es die starke Defense, die die Basis dafür gelegt hatte, bis kurz vor Schluss im Spiel gewesen zu sein. Offensiv zeigte sich aber natürlich die Abhängigkeit von Patrick Carney, der seit Wochen auf einem überragenden Niveau spielt (Wendt: „Er ist unsere Lebensversicherung.“). Doch mit den Münsterländern empfahl sich eben der Tabellenzweite am Hallo – und so ein Team weiß zu reagieren. In der zweiten Halbzeit ließen die Gäste Carney nicht mehr in dem Maße zur Entfaltung kommen, und dann wird es für die Miners in diesen Tagen eben schwer.

Sonderlob des Trainers für Müslim Özmeral

Ein Sonderlob verteilte Lars Wendt an Müslim Özmeral, der nach langer Zeit mal wieder mehr Minuten bekam (gute 13) und mit vier Punkten und drei Rebounds durchaus Akzente zu setzen wusste. Lars Wendt: „Er hat einen guten Job gemacht, und ich bin davon überzeugt, dass er uns noch weiterhelfen kann.“ Auch Jonathan Broer trug sich nennenswert in die Statistik ein (sechs Punkte, vier Rebounds). Im Blickpunkt auch: das Debüt von Neuzugang Abel Baptista. Es war eines mit Licht und Schatten – wie erwartet. Seine defensiven Qualitäten wusste er gegen Ibbenbüren bereits einzusetzen, offensiv blieb der lange verletzte Belgier aber blass. Die nächste Bewährungsprobe steht bereits am Mittwoch an, dann kommt Haspe zum Nachholspiel nach Essen (20.15 Uhr, Am Hallo).

Miners – Ibbenbüren 70:75 (32:35).
Die Viertel: 23:16, 9:19, 17:18, 21:22. Miners: Carney (23/davon 4 Dreier), Agyapong (13/7 Rebounds), Brkic (10/2 Rebunds), Broer (6/4 Rebounds), Szewczyk (5/4 Assists), Baptista (5/3 Rebounds), Özmeral (4/3 Rebounds), Weichsel (2), Ajagbe (2), Kazembola (0), Janoschek.

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