Hüttenberg. Essener Zweitligist unterliegt beim direkten Konkurrenten TV Hüttenberg mit 29:33 (13:16). Viele Fehler und schwache Abwehr führen in die Pleite.

Mit hängendem Kopf gegen eine breite Brust – so sah das Spiel des Tusem Essen phasenweise gegen den Tabellenvierten TV Hüttenberg aus. Bei der 29:33-Niederlage fehlte es der Mannschaft von Trainer Jamal Naji in vielen Belangen: von Stabilität in der Abwehr, über Genauigkeit im Passspiel bis hin zur Körpersprache. Gegen den direkten Konkurrenten war sie nicht clever genug und musste letztendlich verdientermaßen eine bittere Niederlage einstecken.

Noch vor der Abreise nach Mittelhessen konnte Felix Klingler seinen Teamkollegen berichten, dass er ihnen noch bis 2024 erhalten bleiben wird. Der Rechtsaußen verlängerte seinen Vertrag beim Tusem vorzeitig, weil er sich „sehr wohl“ fühle. Ein anderer Außenspieler stieg allerdings nicht mit in den Reisebus ein: Noah Beyer musste wegen einer erneuten Erkältung kurzfristig passen.

Tusem Essen trifft auf einen entschlossenen Gastgeber

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Es wurde den Gästen aus dem Ruhrgebiet nicht leicht gemacht, Hüttenberg wollte diese Partie von Beginn an dominieren und nach zwei Niederlagen in Folge nicht auch die dritte kassieren. Das bekam der Tusem vor allem in Form von griffigen Zweikämpfen und viel Durchschlagskraft im Angriff zu spüren. Ian Weber war einer der Hüttenberger, die nicht zu fassen waren und Freiheiten im Rückraum ausleben durften. Zu häufig wurde es ihm zu leicht gemacht.

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Für die Essener lief es nicht nach Plan, das Passspiel war teilweise recht unsauber und fehlerbehaftet. Jeder Patzer war für die Hausherren eine Einladung zum schnellen Gegenstoß und damit zu wichtigen Treffern. Der Charakter dieses Topspiels zeigte sich darin, dass Kleinigkeiten sofort bestraft wurden. Das bekam der Tusem mehr zu spüren als der TVH, wobei sich auch dieser, kleine Schwächephasen erlaubte.

Holprige erste Halbzeit der Gäste und Rückstand

Die Essener verkürzten den zwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstand durch einige freche Ballgewinne von Felix Klingler auf einen Treffer, verpassten jedoch die Wende. Bestes Beispiel: Kurz vor der Pause hatte der Tusem die Chance, wieder auf ein Tor zu verkürzen, doch wegen einer „falschen Sperre“ am Kreis, bekam Hüttenberg den Ball und versenkte ihn zum 16:13. Der Deckel auf einer holprigen ersten Halbzeit der Gäste.

Viktor Glatthard vom Tusem Essen sah in der Schlussphase die Rote Karte wegen überharten Einsatzes.
Viktor Glatthard vom Tusem Essen sah in der Schlussphase die Rote Karte wegen überharten Einsatzes. © Michael Gohl

Und auch nach der Pause tat sich der Tusem gegen die unorthodoxe und offensive Abwehr der Gegner schwer, fand nur selten gute Abschlusspositionen. Anderseits konnten die Torhüter nicht überzeugen, weshalb der Mannschaft von der Margarethenhöhe ein starker Rückhalt fehlte. Somit kam sie auch nicht in ihr Tempospiel, das sie zuletzt beim Heimsieg gegen Großwallstadt stark gemacht hatte.

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Hüttenberg hat immer eine Antwort

Die Hausherren waren einfach cleverer. Wenn der Tusem mal eine gute Idee hatte, hatte Hüttenbergs Dominik Mappes drei bessere. Der Rückraumspieler lenkte das Spiel in Richtung Heimsieg, bediente immer wieder seine Mitspieler mustergültig. Die Hessen waren nicht zu bremsen – zumindest nicht von diesem Gegner an diesem Abend.

Zwar versuchten es die Essener noch einmal und zeigten in Person von Eloy Morante Willen, doch spätestens nach der Roten Karte gegen Viktor Glatthard, der zu hart einstieg, war die Niederlage besiegelt. Eine Niederlage, die so kurz vor Weihnachten doppelt wehtun dürfte. Denn die Konkurrenz im Aufstiegskampf eilt davon.

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So haben sie gespielt

TV Hüttenberg – Tusem 33:29 (16:13)

Hüttenberg: Plause, Ruspeler; Schwarz (2), Kneer, Kirschner (3), Opitz, Theiss (5), Fujita, Weber (12/3), Rompf (1), Zörb, Reichl (2), Mappes (5), Klein (1), Jockel (1), Schreiber (1). Tusem: Bliß, Diedrich; Ellwanger, Glatthard (1), Rozman (1), Dangers (4), Becher (4), Ignatow (2), Szczesny (2), Müller (1), Firnhaber, Seidel, Morante (10/4), Klingler (4).

Siebenmeter: 3/4 - 4/6. Strafminuten: 12 – 8. Zuschauer: 440. Spielfilm: 2:1 (5.), 4:4 (10.), 8:5 (15.), 11:8 (20.), 13:12 (25.), 16:13 (30.) – 19:13 (35.), 21:15 (40.), 23:16 (45.), 24:19 (50.), 28:22 (55.), 33:29 (60.).