Essen. Reife Leistung: Der Tusem Essen besiegt den TV Großwallstadt mit 32:26 und verkürzt den Abstand nach oben. Ein Wendepunkt für den Zweitligisten?

Pro Punkt eine Kiste Kaltgetränke – die Handballer des Tusem Essen hatten nach dem 32:26-Heimsieg gegen den TV Großwallstadt nicht nur guten Grund zur Freude, sondern auch viel zu trinken. Das hat sich die Mannschaft von der Margarethenhöhe verdient, denn Abwehr und Angriff erledigten ihre Aufgaben sehr gut. Dank des Erfolges ist der Rückstand zu den Aufstiegsplätzen erst einmal auf drei Punkte geschrumpft.

„Es war wie ein Befreiungsschlag für mich“, freute sich Essens Rückraumspieler Lucas Firnhaber nach seinem spektakulären Treffer mit der Halbzeitsirene. Der Linkshänder sorgte mit seinem direkt verwandelten Freiwurf in den Winkel nicht nur für eine spektakuläre Szene und Staunen bei den über 1200 Fans in der Halle „Am Hallo“, sondern auch für einen Schub für die zweite Hälfte.

Tusem Essen: Firnhaber trumpft auf – Sonderlob für Szczesny

Firnhaber, der in den vergangenen Wochen eher weniger zu überzeugen wusste, zeigte über 60 Minuten eine engagierte Leistung. Dem 24-Jährigen gelang nicht alles, doch dank einer beherzten Abwehrleistung erarbeitete er sich das Glück in seinen Abschlüssen und schöpfte Selbstvertrauen. Firnhaber war einer der Faktoren, warum es beim Tusem an diesem Abend so gut lief. Es stimmte dieses Mal einfach von hinten bis vorne eine Menge.

Brennpunkte zum Tusem Essen:

Das beste Beispiel lieferte Justin Müller, der eigentlich im Angriff die kreativen Fäden zieht, aber in einer Situation gleich dreimal die Abschlüsse der Gäste blockte. Den vierten Wurf parierte schließlich Sebastian Bliß im Tor. Solche Situationen waren es, die den Essenern Selbstvertrauen und Schwung gaben. Sie konnten immer wieder ihr Tempospiel auf die Platte bringen und somit die teilweise nicht sehr sattelfeste Defensive der Großwallstädter überrennen.

Tusem Essen tritt beim Heimspiel zielstrebig auf

Der TVG, der immerhin in Person von Savvas Savvas mit dem derzeit besten Torjäger der Liga auflief, hatte phasenweise wenig zu melden. Und wenn es mal für das Tusem-Tor gefährlich wurde, dann nur durch die individuelle Klasse von Savvas, seinem Rückraumkollegen Tom Jansen oder Moritz Stark.

Doch insgesamt hatten die Hausherren, die ohne den erkälteten Jonas Ellwanger auskommen mussten, die Partie im Griff, wofür sich Malte Seidel in der Abwehr und Dennis Szczesny ebenfalls auf die Schulter klopfen können. Gerade Kapitän Szczesny marschierte immer wieder voran und zeigte das, was dem Traditionsklub von der Margarethenhöhe in den vergangenen Wochen gelegentlich gefehlt hat: Zielstrebigkeit und Durchsetzungsvermögen.

Hat „wahnsinnig verteidigt“: Dennis Szczesny vom Tusem Essen.
Hat „wahnsinnig verteidigt“: Dennis Szczesny vom Tusem Essen. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

„Das Spiel hätte noch ein Stück weit deutlicher ausgehen können. Aber so viel zu meckern habe ich nicht“, freute sich Trainer Jamal Naji und ergänzte: „Es gab zwar ein paar Phasen, in denen mir das Spiel nicht so gefallen, aber insgesamt haben wir das schon sehr gut gemacht.“ Ein Sonderlob bekam Szczesny, der „wahnsinnig verteidigt“ habe.

Tusem Essen sollte die Leistung bestätigen

Der Tusem trat so auf, wie man ihn vor der Saison erwartet hatte: mit einer stabilen Abwehr und schnellem Angriffsspiel, phasenweise auch sehr kompromisslos. Dieser Heimsieg gegen Großwallstadt markiert vielleicht der Anfang der Kontinuität, die für das Saisonziel Aufstieg unbedingt erforderlich ist.

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Tusem Essen – TV Großwallstadt 32:26 (19:14)

Tusem: Bliß, Diedrich; Beyer, Glatthard (2), Rozman (1), Dangers (3), Homscheid (1), Becher (2), Ignatow (2), Szczesny (8), Müller (2), Firnhaber (5), Seidel, Morante (3), Klingler (3/2).

Großwallstadt: Minerva, Adanir; Jansen (4/1), Klenk (2), Babarskas, Bandlow, Bicer (1), Weit (1), Corak, Stark (6), Rink (1), Savvas (8/1), Busch (2).

Siebenmeter: 2/4 – 2/2.

Strafminuten: 6 – 6.

Schiedsrichter: Völkening/Zollitsch (beide Minden).

Zuschauer: 1217.

Spielfilm: 1:1 (5.), 5:3 (10.), 6:3 (15.), 10:9 (21.), 15:12 (26.), 19:14 (30.) – 21:15 (35.), 23:16 (40.), 26:21 (46.), 29:22 (50.), 30:25 (55.), 32:26 (60.).