Essen. Tusem Essen trifft auf Großwallstadt – und muss vor allem auf Angreifer Savvas Savvas aufpassen. Der Handball-Zweitligist will unbedingt siegen.

Drei Lichter brennen am Adventskranz, dreimal sind die Handballer des Tusem Essen im Dezember ungeschlagen. An diesem vierten Adventswochenende darf diese Serie gerne weitergehen aus Sicht der Mannschaft von Trainer Jamal Naji, die an diesem Freitag den TV Großwallstadt zum Traditionsduell empfängt (Anwurf 19.30 Uhr, „Am Hallo“). Um im Aufstiegsrennen zu bleiben, ist für sie ein Erfolgserlebnis Pflicht. „Für uns geht es darum, aus einer kompakten Abwehr heraus in unser Tempospiel zu kommen und unbedingt die zwei Punkte in Essen zu behalten“, gibt Rückraumspieler Justin Müller klar die Richtung vor.

Nach dem verlorenen Zähler in Dormagen (25:25) ist nun ein doppelter Punktgewinn erforderlich, um den Anschluss zu den Aufstiegsplätzen nicht zu verpassen. Darüber sind sich die Spieler des Tusem bewusst, nur darf dies nicht allzu viel Druck aufbauen. Denn wann immer sie zu großen Druck verspüren, scheinen sie zu verkrampfen und eben nicht das von Müller angesprochene Tempospiel auf die Platte zu bringen.

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Tusem Essen erwartet „schussgewaltige Mannschaft“

Den mutigen Offensivhandball aus den Vormonaten gilt es zu zeigen und nach Möglichkeit frei aufzuspielen. Das gelang in Dormagen nicht so gut, weil zum einen der Gegner leidenschaftlich dagegenhielt und weil die Essener zum anderen nicht die konstante Stabilität in der Abwehr hatten, die Sicherheit verschafft hätte.

Savvas Savvas (77) bringt Torgefahr mit nach Essen. Auf den Angreifer des TV Großwallstadt muss Tusem aufpassen.
Savvas Savvas (77) bringt Torgefahr mit nach Essen. Auf den Angreifer des TV Großwallstadt muss Tusem aufpassen. © Thueringer Allgemeine | Sascha Fromm

Die Defensive wird gegen Großwallstadt eine weitere große Herausforderung vor sich haben, denn mit Savvas Savvas kommt der aktuell beste Torschütze der 2. Handball-Bundesliga nach Essen-Stoppenberg. Der Rückraumspieler erzielte bislang 112 Treffer, im Schnitt über sieben pro Spiel. Und Kompagnon Tom Jansen steht mit 87 Toren auch nicht allzu schlecht da. „Großwallstadt hat eine sehr schussdominante Mannschaft, welche mit Savvas und Jansen zwei sehr starke Individualisten hat. Wir brauchen einen hohen Grad an Offensivwirkung aus der Abwehr, um diesen Spielstil zu bekämpfen und dadurch auch selber in unser Tempospiel zu kommen“, sagt Tusem-Trainer Jamal Naji vor dem Heimspiel.

Auch sein Regisseur Justin Müller spricht von „sehr viel Wurfkraft aus dem Rückraum“ aufseiten der Unterfranken, die es zu stoppen gilt. Dabei hat der Grieche Savvas Savvas gerade mal eine Ausbeute von 56 Prozent. Also fast die Hälfte seiner Abschlüsse finden bislang nicht den Weg in das gegnerische Tor – könnten aber, wenn man ihm zu viele Freiheiten gewährt.

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Tusem Essen muss sein Potenzial nutzen

Es wird also eine harte Probe für die Essener Defensive, vermutlich über die gesamten 60 Minuten. Zudem haben die Gäste in Jan Steffen Minerva auch einen recht starken Rückhalt. Gemessen an der Zahl der Paraden (155) ist der 32-Jährige einer der erfolgreichsten der Liga – also auch auf dieser Position ist das Team von Trainer Ralf Bader individuell stark aufgestellt.

Umso wichtiger dürfte es sein, dass der Tusem zu seinem Spiel findet und sich darauf konzentriert. Gelungene Abwehraktionen müssen im Gegenstoß mit erfolgreichen Abschlüssen belohnt werden, um sich genügend Selbstvertrauen zu holen. Denn eines ist auch klar: Wenn der Aufstiegskandidat sein Potenzial abrufen kann, dann wird es der Tabellen-14. aus Großwallstadt nicht einfach haben – auch nicht Torjäger Savvas.