Essener kommen beim Tabellenvorletzten Bayer Dormagen nicht über ein 25:25 (15:14) hinaus und lassen den nächsten wichtigen Punkt liegen.

TSV Bayer Dormagen – Tusem Essen 25:25 (14:15). Der Schweiß der Anspannung lief wenige Minuten vor Spielende über den Ball und musste erst einmal mit einem Handtuch abgewischt werden, die Spannung war bei den Spielern, aber auch bei den Zuschauern im Bayer-Sportcenter spürbar. Letztendlich gelang es weder dem TSV Bayer Dormagen, noch dem Tusem Essen dieses umkämpfte Duell für sich entscheiden zu können, weshalb es mit einem 25:25 (14:15)-Unentschieden endete.

Für die Ambitionen des Aufstiegskandidaten zu wenig

Ein Punkt, der für die Ambitionen des Aufstiegskandidaten zu wenig ist. Beide Mannschaften hatten Lust auf das Derby und waren offenbar so motiviert, dass das Nachholspiel schon fünf Minuten vor dem eigentlichen Anwurf angepfiffen wurde. Das kam vor allem den Hausherren entgegen, die eine gute Anfangsphase erwischten. In der Offensive fand Dormagen immer wieder den Weg über den Kreis in Richtung Tusem-Tor, hatte somit ein Mittel gegen die recht offensiv verteidigenden Essener. Zudem bekam Bayers bester Saisonschütze, Ante Grbavac, zu viele Freiheiten im Rückraum und durfte seine Wurfkraft und Zielgenauigkeit unter Beweis stellen.

Nach dem 5:1 (10.) sah sich Gäste-Trainer Jamal Naji gezwungen, eine Auszeit zu nehmen und seinen Spielern mitzuteilen, dass die Partie tatsächlich schon läuft, auch wenn sie etwas zu früh angepfiffen wurde. Denn bis dato war der Angriff seiner Mannschaft offensichtlich noch nicht warmgeschossen, immer wieder scheiterten Dimitri Ignatow oder Eloy Morante am starken Martin Juzbasic, machten es in der Folge aber besser.

Lukas Becher war einer der Torlieferanten

Die Essener packten von nun an beherzter in der Abwehr zu und kamen immer wieder in ihr Tempospiel. Dadurch wurden die Außenspieler besser in Szene gesetzt, was sie mit Toren belohnten, Lukas Becher war einer der Torelieferanten. Zudem freute sich der Tusem über die Rückkehr von Noah Beyer, der nach seiner krankheitsbedingten Pause in der ersten Halbzeit allein sechs Siebenmeter verwandeln konnte. Ein wichtiger Mann im Offensivspiel war erneut Justin Müller, der diese Siebenmeter herausholte und sich gegen die stämmige Dormagener Abwehr behaupten konnte.

Noch vor der Halbzeitpause gelang es dem Favoriten das Derby nicht nur zu kontrollieren, sondern es auch in seine Richtung zu lenken. Die knappe 15:14-Führung war dann auch verdient.

Es schien so, als würde der Tusem die Begegnung nach dem Seitenwechsel schnell für sich entscheiden wollen. Mit Tempo und Durchschlagskraft ging es auf das Dormagener Tor und die Führung wurde deutlicher. Doch aus nahezu heiterem Himmel machte sich im Spiel der Gäste eine große Hektik breit. Schnelle und unnötige Ballverluste brachten die Gastgeber wieder ins Spiel und brachten dem Tabellenvorletzten Selbstvertrauen.

Dormagen hat gekämpft bis zum Umfallen

Plötzlich war nicht nur der Rückstand egalisiert, sondern auch die Hoffnung auf den Sieg entflammt. „Dormagen hat gekämpft bis zum Umfallen. Wir haben zu viele Fehler und Fehlwürfe gemacht“, ärgerte sich Essens Eloy Morante, der auf seinen Ex-Klub traf. Und es war mindestens ein Fehler zu viel, der am Ende die Chance auf den Sieg raubte. Der Tusem hatte in der Schlussphase alles in der eigenen Hand, enttäuschte jedoch und kam nicht über das Unentschieden hinaus. Zwar machte es ihm der kämpferische Abstiegskandidat schwer, doch im Rennen um den Aufstieg zeigen die Essener noch zu sehr Nerven.

Dormagen: Juzbasic, Kama, Simonsen; Dasburg, Meuser (6), Biernacki, Reimer (2/2), Richter (3), Zurga (2), P.Hüter (5), Sterba (1), Grbavac (5), Seesing (1), Köster, Maximilian, Steinhaus. Tusem: Bliß, Diedrich; Beyer (8/7), Ellwanger, Glatthard, Rozman (2), Dangers, Becher (6), Ignatow (2), Szczesny, Müller (2), Firnhaber (1), Seidel, Morante (1), Klingler (3).

Siebenmeter: 2/2 – 7/8. Strafminuten: 8 – 6. Schiedsrichter: Kern (Bellheim)/Kuschel (Karlsruhe). Zuschauer: 944.

Spielfilm: 3:1 (5.), 5:1 (10.), 7:6 (15.), 10:10 (20.), 13:14 (27.), 14:15 (30.) – 15:19 (35.), 20:20 (41.), 20:22 (45.), 23:22 (50.), 24:23 (55.), 25:25 (60.).

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