Herford. Oberligist verliert etwas unglücklich in Herford, aber nicht unverdient. Es ist fünfte Pleite in Folge und Aussichten für Sonntag sind nicht gut.
Die Wohnbau Moskitos haben auch das fünfte Spiel in Folge in der Eishockey-Oberliga Nord verloren. Die Essener konnten sich für das 2:8-Heimdebakel gegen den Herforder EV in der Vorwoche nicht revanchieren und unterlagen eben jenen Herfordern auswärts am Ende unglücklich, aber nicht unverdient mit 2:6 (0:1, 1:2, 1:3). Und ein Ende der Negativserie scheint nicht in Sicht, denn die nächste harte Aufgabe steht schon am Sonntag bevor. Die Saale Bulls Halle reisen mit einem 3:1-Derbysieg über Leipzig zum Westbahnhof (18.30 Uhr).
Die „Mücken“ präsentierten sich in der ersten halben Stunde auf Augenhöhe mit Herford und konnten die frühe Führung der Ice Dragons im zweiten Drittel ausgleichen, ehe ein Phantomtor der Gastgeber die nächste Niederlage einleitete. In der 31. Spielminute schoss HEV-Stürmer Marius Garten die Scheibe unter dem Essener Torpfosten hindurch. Da das Gehäuse für einen kleinen Moment abgehoben war, rutschte die Scheibe ins Netz. Keine Chance für Goalie Marvin Frenzel.
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Wohnbau Moskitos protestieren vergeblich
Trotz minutenlanger Proteste der Essener erklärten die vier Schiedsrichter den Treffer für gültig und bescherten den Hausherren somit eine glückliche 2:1-Führung, die die Moskitos nicht mehr drehen konnten. Der Knackpunkt in einem Spiel, das erst wenige Minuten zuvor so richtig Fahrt aufgenommen hatte.
Frank Petrozza, Coach und Sportlicher Leiter der Wohnbau Moskitos, kritisierte die Referees nach Spielende deutlich: „Das war eine Schlüsselszene. Es kann passieren, da wir keinen Videobeweis in der Oberliga haben, aber es sind vier Schiedsrichter auf dem Eis“, betonte der Deutsch-Kanadier. „Keiner kann mir erzählen, dass das niemand gesehen hat.“
Zum wiederholten Male in dieser Saison konnten die Essener sich von einem Rückstand nicht mehr erholen. Die „Mücken“ verloren den Fokus, waren wohl noch in Gedanken an diese Szene, als der Puck eine halbe Minute später schon wieder im eigenen Netz zappelte.
„Wie immer in den letzten Wochen konnten wir das nicht aus unseren Köpfen streichen“, meinte der Coach, der den vielen Hochkarätern nachtrauerte, die die Moskitos sich in den ersten zehn Minuten des zweiten Spielabschnitts mühsam herausgespielt hatten und nur zu einem Treffer kamen. „Das ist momentan unser Problem, wir treffen das Tor nicht.“
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Auch im letzten Drittel bleiben Chancen in Überzahl ungenutzt
Selbst im Powerplay gelang den Essenern das nicht: Nach dem 1:3-Schock konnten sie sich wieder sortieren, ihre Zuordnung finden und spielten zu Beginn des Schlussdrittels das erste Mal in Überzahl, ließen die große Chance auf ein Comeback aber ungenutzt. Erneut wirkten sie zu verspielt, nicht zwingend genug, sodass die Herforder das in Unterzahl mit dem 4:1 bestraften – der frühe Knockout für die der kriselnden „Mücken“.
„Wir müssen diese Überzahl nutzen. Dann hast du das Momentum vielleicht noch einmal auf deiner Seite und drehst das Spiel. Aber niemand wollte Verantwortung übernehmen“, sagte Petrozza. Trotz erstmals wieder drei kompletter Reihen, in denen unter anderem der Rückkehrer Lukas Mannes und der debütierende Fabio Frick standen, fehlte den Moskitos die Luft, sich noch einmal aufzuraffen. Sie „haben aufgehört, Eishockey zu spielen“, so der Coach, und liefen dem Geschehen in den letzten zehn Minuten nur noch hinterher.
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„Ich bin ein bisschen enttäuscht von den letzten Minuten, weil mehr drin gewesen wäre. Wir müssen mehr arbeiten und dranbleiben, egal wie das Ergebnis ist“, lautete Petrozzas Forderung an seine Akteure, die es bereits am Sonntag gegen die Saale Bulls Halle besser machen könnten.
Fakten zum Spiel in Herford
Herforder EV – Moskitos 6:2 (1:0, 2:1, 3:1).
Tore: 1:0 (4.), 1:1 Saccomani (25.), 2:1 (31.), 3:1 (31.), 4:1 (48.), 5:1 (55.), 6:1 (58.), 6:2 McLeod (60.).
Strafminuten: Essen 0 – Herford 6.
Zuschauer: 630.
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