Leipzig. Essener Oberligist zeigt sich in Leipzig verbessert, kann aber dem Druck der Gastgeber nicht Stand halten. Auftritt macht dennoch Mut.

Die nur kurze Verschnaufpause hat den Wohnbau Moskitos offenbar trotzdem etwas Aufwind verschafft. Nach der enttäuschenden 2:8-Heimpleite gegen der Herforder EV zeigte der Essener Eishockey-Oberligist bei den Icefighters Leipzig eine Reaktion. Nach einer soliden ersten halben Stunde konnten die „Mücken“ dem Druck des Tabellenvierten allerdings nicht mehr Stand halten und verlor mit 4:7 (2:1, 2:4, 0:2).

Frank Petrozza, Trainer und Sportlicher Leiter der Moskitos, sprach seinem Team nach der deutlich verbesserten Leistung ein Kompliment aus: „Das Resultat sieht deutlich aus, aber ich denke, dass es diesmal ein gutes Ergebnis für uns ist, weil wir mit dem letzten Spiel gegen Herford sehr unzufrieden waren.“

Wohnbau Moskitos zunächst deutlich effektiver vor dem Tor

Die Umstellungen in den Offensivreihen zahlten sich gleich im ersten Spielabschnitt aus. Vor allem die zweite Reihe um die Stürmer Mitch Bruijsten, Davide Vinci und Mike Glemser überzeugte. Die Hausherren hatten in den ersten Minuten zwar mehr Spielanteile, konnten den Gästen allerdings nur selten wirklich gefährlich werden.

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Die Moskitos zeigten sich auf der Gegenseite deutlich effektiver. Zuerst traf der Niederländer Bruijsten nach einem Doppelpass mit Glemser, dann bereitete er schön für Vinci vor, der die Scheibe ohne Bedrängnis über die Linie drücken konnte. „Ich glaube, in den ersten 20 Minuten haben wir ein gutes Auswärtsspiel abgeliefert“, lobte Petrozza.

Daniel Willaschek von den Wohnbau Moskitos im Zweikampf mit dem Leipziger Moritz Israel. Wie im Hinspiel (4:5) hatten die Essener das Nachsehen.
Daniel Willaschek von den Wohnbau Moskitos im Zweikampf mit dem Leipziger Moritz Israel. Wie im Hinspiel (4:5) hatten die Essener das Nachsehen. © Michael Gohl

In einem turbulenten zweiten Drittel kamen die Moskitos immer wieder mit gefährlichen Pässen durch die neutrale Zone vors gegnerische Gehäuse – folgerichtig gelang aus einer dieser Situationen der Treffer zum 3:1. Mit der Führung im Rücken schien „alles gut auszusehen, aber wir wussten, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben würden“, erklärte der Coach. Zumal die „Mücken“ den Gastgeber durch drei eigene Strafen wieder zurück ins Spiel brachten.

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Wilde sieben Minuten mit vier Gegentoren leiten Entscheidung ein

Es folgten sieben wilde Minuten, in denen die Gastgeber gleich vier Mal einnetzen und sich so zum ersten Mal in dieser Partie die Führung eroberten. Durch den Ausgleich zum 4:4 durch Aaron McLeod wahrten die Essener aber die Chance, es im Schlussdrittel noch einmal spannend zu gestalten.

„Meine Mannschaft hat nicht aufgehört zu kämpfen. Ich habe den Jungs gesagt, dass das Spiel noch nicht vorbei sei und dass sie alles aufs Eis legen sollen“, meinte Petrozza. Die Essener warfen noch einmal alles in die Waagschale, hatten in ihrem ersten Powerplay die Möglichkeit heranzukommen, vergaben aber ihre Chancen. Am Ende fehlten ihnen die Körner, um bis in die Schlussminuten mitzuhalten.

Angriff der Moskitos zeigt sich in Leipzig verbessert

Nach dem enttäuschenden Auftritt gegen Herford stimmte immerhin die Kampfbereitschaft bei den Moskitos. Gerade in den ersten Minuten ließen sie nicht viel zu und konnten den eigenen Torraum sauber halten. Dass die Konzentration nicht über die komplette Spieldauer halten würde, war aufgrund der vielen Ausfälle in der Defensive abzusehen.

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Auch die Offensivabteilung zeigte sich gegen die zweistärkste Defensive der Liga verbessert. Gerade die Saisontore der zuletzt in die Kritik geratenen Kontingentspieler Mitch Bruijsten und Aaron McLeod dürften Hoffnung machen, dass sie ihre Form finden. Das könnten sie gleich am Freitag in Herford beweisen (20.30 Uhr). Am Sonntag kommt dann der Tabellenzweite Saale Bulls Halle zum Westbahnhof (18.30 Uhr).

So haben sie gespielt

Icefighters Leipzig – Moskitos 7:4 (1:2, 4:2, 2:0).

Tore: 0:1 Bruijsten (10.), 0:2 Vinci (13.), 1:2 (19.), 1:3 Zajic (28.), 2:3 (33.), 3:3 (34.), 4:3 (36.), 4:4 McLeod (38.), 5:4 (39.), 6:4 (46.), 7:4 (Empty Net/ 60.).

Strafenminuten: Essen 8 - Leipzig 2.

Zuschauer: 840.