Essen. Zweitligist kann sich am Freitag im Heimspiel gegen Ludwigshafen rehabilitieren. Allerdings blieben die Gäste bislang unter ihren Möglichkeiten.

Viel Zeit zum Nachdenken hatten die Handballer des Tusem Essen nach der bitteren 25:34-Niederlage in Bietigheim nicht. Schon an diesem Freitag geht es in der 2. Liga gegen die Eulen Ludwigshafen (19.30 Uhr, „Am Hallo“), gegen die sich die Mannschaft von der Margarethenhöhe den angesammelten Frust von der Seele schießen könnte. Wenn es denn so einfach wäre.

Denn die Gäste sind nicht zu unterschätzen, auch wenn sie in den ersten vier Ligaspielen erst einen Sieg feiern konnten. „Die Eulen sind sicherlich mit dem Saisonstart nicht zufrieden. Das täuscht aber nicht über die Tatsache hinweg, dass sie einen der besten Kader der ganzen Liga haben“, sagt Tusem-Trainer Jamal Naji, der nach der zuletzt schwachen Leistung seiner Mannschaft nun eine Reaktion verlangt.

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Tusem Essen muss Lehren aus der Niederlage ziehen

Die Niederlage in Bietigheim ist aufgearbeitet und abgehakt, nun soll sie auch komplett aus den Köpfen gelöscht werden: „Wir müssen unsere Lehren daraus ziehen und mit neuem Anlauf und Selbstbewusstsein dieses wichtige Spiel angehen“, betont Naji. Der Tusem fand eigentlich zu keinem Zeitpunkt ein Mittel gegen die unorthodoxe Abwehr der Baden-Württemberger und musste sich seinem Schicksal in der zweiten Halbzeit ergeben. Zu viele Fehler und ungenaue Abschlüsse raubten die Chance auf den fünften Saisonsieg.

Mittelmann Justin Müller von Tusem Essen muss Linie ins Spiel bringen.
Mittelmann Justin Müller von Tusem Essen muss Linie ins Spiel bringen. © Michael Gohl

Jetzt kommt also Ludwigshafen nach Essen. Eine Mannschaft, die sich im Umbruch befindet. Nach dem Abstieg aus der ersten Liga verließen einige Leistungsträger den Verein, ebenso wie der langjährige Trainer Benjamin Matschke, der nun beim Erstligisten HSG Wetzlar unter Vertrag steht. Durch diesen Umbruch scheint die Mannschaft bislang noch nicht so recht ins Rollen gekommen zu sein, den einzigen Sieg feierte sie gegen den TV Großwallstadt (36:27).

Gastgeber scheinen bereits einen Schritt weiter zu sein

Der neue Trainer Ceven Klatt hat viel zu tun und muss in Essen eine schlagkräftige Truppe auf die Platte bekommen. Ansonsten dürfte es gegen den Mitabsteiger schwer werden. Denn der Tusem scheint, trotz der jüngsten Niederlage, einige Schritte weiter zu sein als die Gäste. Dies müssen die Essener nun wieder beweisen. „Für unsere Abwehr gilt es, den schussstarken Hendrik Wagner in den Griff zu bekommen, der sich viele Würfe im Spiel nimmt“, sagt Trainer Jamal Naji. Die Abwehr war im vergangenen Spiel sehr löchrig, wird sich nun wieder auf ihre Stärken fokussieren müssen.

Mit Selbstvertrauen dürften jedenfalls seine Schützlinge Tom Bergner und Dimitri Ignatow in die Begegnung gehen. Beide Spieler waren unter der Woche beim Trainingslehrgang der Deutschen Nationalmannschaft und haben wertvolle Erfahrungen unter Bundestrainer Alfred Gislasson sammeln können. Der Lehrgang war eine Art Sichtungstraining von Nachwuchskräften, die potenziell eine Rolle in der Zukunft der DHB-Auswahl spielen könnten.

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Auch ein Spieler der Gäste war beim Sichtungslehrgang

Von den Eulen Ludwigshafen war übrigens auch ein Akteur dabei: der bereits von Naji gelobte Hendrik Wagner. Der Rückraumspieler habe einen guten Eindruck hinterlassen und dürfte auch auf dem Radar der Essener auftauchen. Diese wiederum haben es selbst in der Hand, wie oft das geschieht und ob es dieses Mal gelingt, die Stärken des Gegners auszuschalten.

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