Essen. Noah Beyer wird die Essener zum Saisonende verlassen und seinem Trainer Jamal Naji zum Erstliga-Klub Bergischer HC folgen. Ein logischer Schritt.
Er ballte die Faust und feierte jedes Tor so, als wäre nichts gewesen. Noah Beyer hat am Tag der Bekanntgabe seines Abschieds für den Tusem Essen im Heimspiel gegen Coburg (26:23) überzeugt und das gemacht, was er immer macht: Tore. Der Fan-Liebling ließ sich nicht davon beunruhigen, dass die Zuschauer durch die zuvor veröffentlichte Nachricht einen besonders kritischen Blick auf ihn warfen. Dafür scheint ihm das Treiben auf dem Spielfeld zu wichtig zu sein.
Wenige Stunden vor dem Heimspiel kam die Meldung
Es war sicherlich nicht der glücklichste Zeitpunkt aus Sicht des Tusem, um den Abgang von Noah Beyer zu verkünden. Ausgerechnet wenige Stunden vor dem Heimspiel gegen Coburg rückte der Verein von der Margarethenhöhe die Meldung heraus, dass der Linksaußen zum Saisonende gehen und sich dem Erstligisten Bergischer HC anschließen wird. Doch die Essener mussten diesen Zeitpunkt wählen, weil zuvor bereits einige Gerüchte die Runde machten und diesen ein Ende gesetzt werden sollte.
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Klar ist, dass das Gros der Tusem-Fans Beyer gerne behalten hätte. Das Eigengewächs zeigte in den vergangenen Jahren starke Leistungen und eine stets positive Entwicklung. Schon mit 17 stieß der Rechtshänder zu den Profis hinzu und entwickelte sich schnell zum Torjäger. Im Schnitt erzielte Beyer seitdem mehr als vier Treffer pro Spiel. Doch genau das ist es, was nicht nur bei den eigenen Fans Eindruck schindet, sondern eben auch Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen weckt.
Noah Beyer hat im Tusem-Trikot bewiesen, dass er in der 1. Bundesliga mithalten und dort überzeugen kann. Somit ist es aus sportlicher Sicht ein logischer Schritt, dass seine Zukunft dort stattfinden muss. Und beim Bergischen HC scheint diese Perspektive langfristig gegeben zu sein. „Es war für mich keine einfache Entscheidung. Allerdings wird es jetzt Zeit, mich sportlich weiterzuentwickeln“, sagt Beyer, der seinem aktuellen Verein vieles zu verdanken habe. Immerhin ist er nach seinem Wechsel vom MTV Rheinwacht Dinslaken auf der Margarethenhöhe zum Profihandballer gereift.
Wechsel hat keinen faden Beigeschmack
Der Wechsel scheint einen faden Beigeschmack zu haben, weil es so wirkt, als würde Trainer Jamal Naji Beyer zum Bergischen HC „mitnehmen“. Doch in der Tat ist die Chronologie eine andere, wie BHC-Geschäftsführer Jörg Föste berichtet: „Die Einigung mit Noah haben wir bereits in der vergangenen Saison erzielt und somit, bevor wir die Trainerfrage angegangen sind.“
Während sich die Solinger über einen entwicklungsfähigen und talentierten Neuzugang freuen dürfen, muss der Tusem diesen durchaus schmerzhaften Abgang erst einmal verkraften. Der Sportliche Leiter Herbert Stauber hat seinen Schützling nur ungern ziehen lassen: „Ich bedauere es sehr, dass Noah in der kommenden Saison nicht für den Tusem am Ball ist. Sportlich, persönlich und menschlich werde ich ihn sicherlich vermissen. Noah ist einer von uns, der das Herz am rechten Fleck trägt.“
Lukas Becher hat viel Potenzial
Doch auch für Stauber war klar, dass er Beyer nicht ewig halten könne: „Wir freuen uns für Noah, dass er sich als einer unserer Jugendspieler, der seit der C-Jugend bei uns ist, so positiv entwickelt hat, dass viele Erstligisten Interesse an ihm äußerten.“
Nun wird sich zeigen, wer Noah Beyer ersetzen kann. Lukas Becher ist bereits etabliert auf der Linksaußen-Position und hat viel Potenzial, hinter ihm wird nun ein Platz frei – womöglich für den nächsten angehenden Profi aus der eigenen Jugend, wie damals Beyer.
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