Essen. Tusem Essen schlägt Mitabsteiger HSC Coburg verdient mit 26:23. Noah Beyer gibt seinen Abschied bekannt. Er wechselt zu einem Erstligisten.

Jede Tribüne bekam ihre eigene kleine Feier nach dem 26:23-Heimsieg des Tusem Essen gegen den HSC Coburg. Der Erfolg war zwar hart erarbeitetet, aber verdient. Somit steht das Team von Trainer Jamal Naji – zumindest für einige Stunden – an der Tabellenspitze der 2. Handball-Bundesliga.

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Die wohl spannendste Nachricht des Abends machte schon vor Spielbeginn die Runde in der Sporthalle „Am Hallo“. Noah Beyer wird den Verein von der Margarethenhöhe zum Saisonende verlassen und sich, ebenso wie Trainer Jamal Naji, dem Erstligisten Bergischer HC anschließen. Nach sieben Jahren im Profikader wird dann für den Fan-Liebling also Schluss sein beim Tusem.

Rote Karte gegen Coburgs Milos Grozdanic

Obwohl die Essener Fans von dieser Nachricht wenig begeistert waren, freuten sie sich gegen Coburg so über jedes Tor des 24-Jährigen, als wäre nichts passiert. Und Noah Beyer gab sein Bestes, sowohl von der Siebenmeterlinie als auch aus dem Spiel heraus. Allerdings war es insgesamt ein hartes Stück Arbeit für die Gastgeber, die es mit robusten Gästen zu tun hatten. Coburg stellte eine kompakte Abwehr, gegen die es der Tusem phasenweise schwer hatte. Zumal mit dem ehemaligen Essener Jan Kulhanek ein starker Rückhalt im Tor des HSC stand, was er mehrmals bewies.

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Doch die Mannschaft von Trainer Jamal Naji steigerte sich noch vor der Pause und konnte sich so eine Führung erarbeiten. Einer der Schlüsselmomente war die Rote Karte gegen Milos Grozdanic, der bis dato eine gute Partie abgeliefert hatte, gegen Dimitri Ignatow aber überhart in den Zweikampf ging und zu Recht von der Platte verwiesen wurde. Diese Szene heizte die Stimmung in der Halle auf, was dem Tusem offensichtlich guttat.

Es war längst nicht das beste Spiel der Essener, denn sie erlaubten sich über die gesamte Spielzeit gesehen einige Fehler im Angriff, seien es vergebene Torchancen oder ungenaue Zuspiele. Doch den Coburgern erging es ähnlich, vor allem im zweiten Durchgang. Die Gäste wirkten phasenweise nervös, weil sie aber auch immer wieder unter Druck gesetzt wurden. Jede gelungene Abwehraktion des Tusem wurde von den 1623 Fans gefeiert wie ein Tor. Das gab Rückenwind und Selbstvertrauen.

Tusem-Mann Markus Dangers: „Es hat richtig Bock gemacht“

Das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhüter funktionierte immer besser, Sebastian Bliß konnte im Tor einige wichtige Paraden verbuchen. Lediglich Andreas Schröder bekamen die Hausherren nicht richtig in den Griff, teilweise kam der Rückraumspieler aus der Distanz zu oft zu frei zum Wurf.

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Der Tusem dagegen hatte die Begegnung in der zweiten Halbzeit gut unter Kontrolle und konnte sich in der Schlussphase entscheidend absetzen. „Es hat richtig Bock gemacht, auch weil wir eine tolle Kulisse in der Halle hatten. Beide Seiten haben mehr Fehler gemacht, als sie sich vorgenommen hatten. Aber am Ende war unsere Abwehr einfach stabil, und dann hat es zum Glück zum Sieg gereicht“, freute sich Neuzugang Markus Dangers, der mit seinem Team den perfekten Saisonstart von vier Siegen in vier Spielen hingelegt hat.