Essen. Es entstand eine Schadenssumme von knapp 200.000 Euro, die der Verein nicht aufbringen kann. In einer Videokonferenz versprach OB Kufen Hilfe.

Das Unwetter machte auch vor der Stadt Essen keinen Halt. Neben Privatpersonen, die um ihre Existenz kämpfen müssen, hat das Wasser auch einige Sportvereine heimgesucht. Nicht nur in Kettwig und Kupferdreh trat die Ruhr über die Ufer, auch die Sportvereine in Steele haben Schäden in Höhe von Hunderttausenden Euros zu verzeichnen.

„Die Vereine in Steele wurden vom Hochwasser immens getroffen“, sagt Thorsten Flügel, Geschäftsführer des Essener Sportbunds. Die Regattastrecke des Steeler Rudervereins ist nicht mehr wieder zu erkennen. „Wir haben den Verlust unserer Regattastrecke zu beklagen. Die Strecke bzw. die Albano-Anlage ist komplett abgespült worden“, stellte Andre Ströttchen, der Vorsitzende des Essener Ruder-Regattavereins, fest.

Einige Teile der Strecke konnten in den Trümmern zwar noch wiedergefunden werden, sind aber in Gänze nicht mehr zu gebrauchen. Neben der Regattastrecke gibt es zudem Schäden an den Booten, im Vereinsheim und vor allem im Kraftraum.

Schaden beläuft sich auf knapp 200.000 Euro

„Der Schaden beläuft sich insgesamt auf knapp 200.000 Euro, die auch schon angemeldet wurden“, so Ströttchen. Eine riesige Schadenssumme, die der Verein nicht allein auf die Beine stellen kann. Bereits letzte Woche Montag gab es eine Video-Konferenz der Essener Sportvereine mit Oberbürgermeister Thomas Kufen, bei der die betroffenen Vereine ihre Situation schildern konnten.

„Unser Oberbürgermeister hat versichert, den Vereinen helfen zu wollen“, sagt Flügel. Die Ruderer fühlen sich bei ihren Anfragen und Anliegen von der Stadt „wahr und ernst genommen“. Neben Hilfen der Stadt, könnte auch der Landessportbund finanziell mithelfen. Zudem haben Bund und Länder Fördertöpfe eröffnet.

Auch die Holzrolläden waren nur noch Schrott.
Auch die Holzrolläden waren nur noch Schrott. © Julian Lötte | Julian Lötte

„Es ist noch etwas unsicher, wer in welchem Maße von diesen Fördergeldern profitieren wird. Das ist in dieser Phase noch schwer zu sagen, wir hoffen bald mehr Klarheit zu haben“, erklärt Flügel. Der Steeler Ruderverein bittet Freunde und Mitglieder um Hilfe und hat dafür ein eigenes Spendenkonto eröffnet. Die Spenden werden durch die Sparkasse Essen zusätzlich aufgestockt. Mehr Informationen dazu sind auf der Internetseite des Vereins zu finden.

In den Tagen nach der Katastrophe haben die Menschen versucht in ihren Vereinsheimen wieder Ordnung zu schaffen, auch um weitere Schäden zu verhindern. Die Ruhr ist mittlerweile beinahe wieder auf dem normalen Wasserstand. Der Ruhrverband teilte aber in einer Pressemitteilung mit, dass „die Nachwirkungen des Hochwassers einen sicheren Wassersport nicht zulassen“.

Baldeneysee bis zum 30. Juli gesperrt

Der Baldeneysee bleibt für freizeitsportliche Aktivitäten bis mindestens zum 30. Juli gesperrt. „Momentan ist noch eine Menge Treibgut im Wasser unterwegs“, so Andre Ströttchen. Deswegen werden der See und die Ruhr nach gefährlichen Teilen abgesucht, unter anderem mit einem Spezialschiff, um alle Gefahren auszuschließen.

Andre Ströttchen stellt aber auch klar, dass der Sport im Moment nicht an erster Stelle steht: „Der Sport hat in diesen Wochen nicht höchste Priorität. Es gibt schließlich Menschen, die ihr Eigenheim verloren haben und sich in größerer Not befinden“.

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