Essen. Genau 153 Mal hat Irini Ioannidou für die Essenerinnen bislang die Knochen hingehalten, nun zieht es sie in die Domstadt zum Aufsteiger Köln.
Seit elf Jahren hält Irini Ioannidou für die SGS Essen die Knochen hin. Genau 153 Mal lief sie in der Frauenfußball-Bundesliga auf, etablierte sich im Team, stieg zur Leistungsträgerin auf und führt die Essenerinnen in dieser Spielzeit als Kapitänin auf den Rasen. Doch im Sommer ist Schluss: Mit bald 30 Jahren wird die Deutsch-Griechin ihren auslaufenden Vertrag an der Ardelhütte nicht verlängern, sondern sich dem 1. FC Köln anschließen.
„Ich danke der SGS für die tollen Jahre“, sagt sie. „In Essen herrschte immer ein besonderer Teamspirit, den ich in guter Erinnerung behalten werde.“ Zum Ende ihrer Karriere aber sucht sie in der Domstadt noch einmal eine neue Herausforderung, was SGS-Trainer Markus Högner bedauert: „Irini verkörperte mit ihrer offenen Art die Werte der SGS wie Gradlinigkeit und Bodenständigkeit. Sie entwickelte sich hier zu einer absoluten Leaderin, die auf und neben dem Platz Verantwortung übernahm.“
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Insgesamt acht Jahre begleitete Högner die Linksverteidigerin auf ihrem Weg in Essen. Zu den gemeinsamen Höhepunkten zählen die beiden Finalteilnahmen im DFB-Pokal 2014 und 2020. Und im zweiten Anlauf hätte Ioannidou ihre Zeit an der Ardelhütte beinahe gekrönt. Mit einem direkt verwandelten Freistoß traf sie in der Nachspielzeit des Endspiels gegen den VfL Wolfsburg noch zum 2:2 und rettete die SGS in die Verlängerung. Doch in einem dramatischen Elfmeterschießen mussten sich die tapferen Essenerinnen bekanntlich doch dem großen Favoriten beugen.
Charline Hartmann führt die Statistik an
Spuren hat sie dennoch hinterlassen, nicht nur in der Vereinshistorie. Als erst neunte Spielerin schaffte es Ioannidou im März dieses Jahres, die Marke von 150 Erstliga-Einsätzen für die SGS zu knacken. Sollten am Sonntag gegen den MSV Duisburg und im Saisonfinale bei Turbine Potsdam noch zwei hinzukommen, würde sie sich in der Essener „Ruhmeshalle“ bei dann 155 Partien den siebten Platz mit der früheren Kapitänin Ina Lehmann teilen.
Angeführt wird die Statistik übrigens von Charline Hartmann (206), doch Jacqueline Klasen ist ihr bereits auf den Fersen (191). Aber nicht nur wegen ihrer Erfahrung wird Ioannidou der SGS fehlen. Als Führungsspielerin und Motivatorin war sie zuletzt im immer jünger werdenden Kader eine große Stütze. Mit ihrer Verpflichtung sendet der 1. FC Köln nun aber eine eindeutige Kampfansage nach Schönebeck: Drei Spieltage vor dem Ende stehen die Domstädterinnen bereits als Erstliga-Aufsteiger fest und wollen in der kommenden Saison mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben.
Das letzte Ruhrderby gegen den MSV Duisburg
Bereits vor der laufenden Spielzeit verstärkte sich der FC namhaft mit den beiden Ex-Essenerinnen Mandy Islacker und Sharon Beck sowie mit Marith Müller-Prießen. Der SGS stehen also demnächst heiße NRW-Duelle bevor, während das Ruhrderby gegen den MSV Duisburg am Sonntag (13.30 Uhr, Hafenstraße) vorerst das letzte Mal stattfinden wird. Denn der nach 20 Partien immer noch sieglose Revierklub kann den Abstieg diesmal nicht mehr verhindern.
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