Ruhrgebiet. Kommentar: Die Verbände haben in der Corona-Zeit Kredit gewonnen und wieder verspielt. Vor allem leidet der Amateursport aber unter der Politik.

Für den Saisonabbruch und die großzügige Wertung der Spielzeit 19/20 haben die Funktionäre der Fußballverbände viel Lob bekommen – mit Recht. In einer mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie nie da gewesenen Situation setzten die Verbände auf Kommunikation mit der Basis, es gab eine gute, gemeinsame Lösung.

Irgendwo auf dem Weg zum zweiten Saisonabbruch ist das verloren gegangen. Wie zum Beispiel der westfälische Verband innerhalb weniger Wochen seine Kommunikation von „jede Staffel einzeln betrachten“ zu „wir annullieren alles“ änderte, ist von außen betrachtet eher verwunderlich. Viel im vergangenen Jahr gewonnener Kredit wurde so wieder verspielt. Immerhin: Das Ergebnis stimmt jetzt.

Corona-Politik: Große Bereiche der Gesellschaft werden links liegen gelassen

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Was man den Verbänden zu Gute halten muss: Der Amateurfußball 2021 ist sowohl Spiegel der Gesellschaft als auch Opfer der Politik, die nur unzureichend oder widersprüchlich kommuniziert und es verpasst, mit einem klaren Kurs und entschlossenen Maßnahmen großen Teilen der Bevölkerung eine Perspektive zu bieten – stattdessen werden diese links liegen gelassen.

Dazu gehören unter anderem die Veranstaltungsbranche, die Gastronomie, dazu gehören Familien. Und dazu gehört auch: der komplette Amateursport.