Duisburg. Bei ersten Sichtungen des Deutschen Kanuverbandes haben sich die Essener in Position gebracht. Ergebnisse lassen hoffen für zweite Regatta.
So kalt die Luft über der Duisburger Wedau am Wochenende auch war, heiß ging es auf dem Wasser zu. Das Rennen um die Nationalmannschaftsplätze und speziell um die Tickets für die Olympischen Spiele in Tokio wurde mit der ersten von zwei Sichtungen des Deutschen Kanuverbandes (DKV) eröffnet.
Wie erwartet, ging es mehr als spannend zu bei dieser ersten Weichenstellung der Saison. Robert Berger, Trainer der KG Essen, brachte es am Ende mit heiserer Stimme auf den Punkt: Beim ersten Aufeinandertreffen nach vielen Monaten der Wettkampfabstinenz sei die Regatta geprägt gewesen von viel Kampf und auch kältebedingtem Krampf.
Essener Kanuten präsentieren sich gut vorbereitet
Mittendrin im Geschehen waren wie erwartet die Essener Kanuten, die sich gut vorbereitet präsentierten und in aussichtsreiche Positionen für den weiteren Saisonverlauf bringen konnten. Für das A-Finale über 1000 Meter konnten sich gleich drei Männer von der KGE qualifizieren.
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Hinter den beiden Potsdamern Jacob Schopf und Martin Hiller war es Tobias-Pascal Schultz, der Grund zu jubeln hatte. Stand im Zwischenlauf der Kampf um die Finalteilnahme noch auf Messers Schneide, haute der Essener auf der günstigen Außenbahn dann einen raus und schob sich sogar noch knapp vor seinen Teamkollegen Max Hoff.
„Ja natürlich bin ich mit diesem Rennen und auch meiner A-Finalteilnahme über die 250 Meter sehr zufrieden“, sagte Schultz. „Der Start in die Saison ist erst einmal gelungen. Die ersten Rennen sind ja immer mit viel Druck für alle verbunden, weil es direkt um eine Quali geht. Jetzt ist die Ausgangslage aber ganz gut und ich hoffe, dass es in zwei Wochen ebenso läuft.“
Mit Routinier Hoff ist nach wie vor zu rechnen
Nur knapp hinter ihm hatte Max Hoff einmal mehr bewiesen, dass mit ihm nach wie vor zu rechnen ist. „Es war ein solides Rennen, aber so ganz zufrieden bin ich nicht, ich kann es besser“, kommentierte der Mittelstreckenspezialist.
„Ich habe mich in der Vorbereitung vielleicht zu sehr auf die geforderten 250 Meter konzentriert, weil ich die nicht ganz vermasseln wollte. Darunter haben wohl dann die 1000 Meter gelitten. Dort habe ich schon den Anspruch, mich als Zweiter hinter Jacob Schopf zu behaupten.“ Das sei das Ziel in zwei Wochen bei der zweiten Sichtung, wo die 250 Meter wegfallen.
Als Sechster war KGE-Olympiasieger Max Rendschmidt über 1000 Meter ins Ziel gekommen und hatte zudem auf der 250-m-Distanz als Mittelstreckler einen hervorragenden zweiten Platz belegt. „Die 1000 Meter waren sehr okay“, meinte Rendschmidt. Über die 250 Meter sei es auch sehr gut gelaufen. „Natürlich geht es auch noch ein bisschen besser. Ich hoffe, mich weiter steigern zu können, um die anderen etwas mehr zu ärgern.“
Ansprechende Leistung auch in den B-Finals
Ansprechende Leistungen boten in den B-Finals Nico Paufler, Yannik Pflugfelder und Tim Dietzler. Noch nicht ganz an sein Leistungsvermögen kam im Sprint Ferdinand Dittmar heran.
Gespannt war man aus Essener Sicht auch auf das Abschneiden von Canadier-Fahrer Tomasz Wylenzek, der am Ende hin und hergerissen war von seinem Abschneiden. Nach eigenem Bekunden hatte er in der zurückliegenden Zeit nur selten ein solches 250-m-Rennen gefahren, bei dem er so gar nicht in Fahrt gekommen war, was ihn zunächst auch verunsicherte. Über 1000 Meter konnte er sich dann aber steigern und ins A-Finale vorfahren, wo er Siebter wurde.
Licht und Schatten bei den Frauen-Wettbewerben
Licht und Schatten lagen bei den Frauen dicht beieinander. Caroline Arft von der KGE wollte nach ihrer langwierigen Verletzung im Vorjahr voll angreifen. Nach Platz sechs über 250 Meter musste sie dann aber am Folgetag passen. Nach Magen-Darm-Problemen in der Nacht blieb kein anderer Weg, als den Start abzusagen.
„Ich habe wohl etwas Falsches gegessen und die Nacht im Bad verbracht. Das ist natürlich schade, aber ich werde in zwei Wochen wieder angreifen und meine Leistung zeigen“, zeigte sich Caro Arft durchaus zuversichtlich.
Zufrieden konnte Katharina Köther sein. Auf der kurzen Strecke siegte sie im B-Finale und erkämpfte sich über 500 Meter im A-Finale den siebten Platz.
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