Essen. Ab sofort dürften die Sportanlagen wieder für Zweier-Training genutzt werden, aber die Essener Plätze bleiben bis 15. März geschlossen.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer für die gebeutelten Amateurfußballer? Ab sofort dürfen auf den Sportanlagen Zweiergruppen mit Abstand unter Anleitung eines Trainers wieder trainieren, verkündete der FVN-Präsident Peter Frymuth zu Beginn der Woche. Zumindest auf den Essener Plätzen sieht die Realität aber komplett anders aus.

Fünf Spieltage fehlen in der Landesliga, um zumindest die Hinrunde zu beenden, daher bemühte sich Issam Said, Trainer des VfB Frohnhausen, gleich nach Bekanntwerden der neuen Regel um mögliche Trainingszeiten. Doch er erhielt von der Stadt eine ernüchternde Auskunft. „Unser Konzept wurde abgeschmettert, die Anlagen bleiben bis einschließlich 15. März geschlossen“, erfuhr er.

Weiterführung der Saison scheint fast unmöglich

Dabei sind seine Jungs heiß darauf, endlich mal wieder gegen den Ball zu treten – auch wenn es immer nur zwei Spieler sind. „Besser als nichts“, sagt Said, der aber befürchtet, dass es auch nach dem 15. März keine Öffnungen geben wird. „Wenn alles wirklich bis Ostern geschlossen bleibt, macht eine Weiterführung der Saison keinen Sinn. Wir stehen an einem Scheideweg, aber wenn nicht bald etwas passiert, sollte alles besser abgebrochen werden.“

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Darauf hofft auch der Coach des SV Burgaltendorf, Julian Engelmeyer. Die Vereinsführung hat zwar einen Antrag gestellt, dass die Platzanlage geöffnet wird, doch er steht dieser Art von Training sehr skeptisch gegenüber. „Natürlich wäre es möglich, dass wir Trainer im Mittelkreis stehen und jeweils zwei Spieler auf dem Platz sind, aber wie lange sollen wir dann das Training abhalten? Fußballerisch ist das komplett sinnfrei.“

Rellinghausen hat bislang nichts geplant

Fraglich ist für ihn auch, wie es seine Schützlinge nach der langen Pause schaffen sollen, bis zu einem möglichen Spielbetrieb Mitte April wieder richtig fit zu werden. „Natürlich haben wir als Tabellenletzter ein großes Interesse daran, dass die Saison annulliert wird, auch wenn in fünf Spielen noch vieles möglich ist. Besser aber jetzt alles auf Null stellen und im Sommer den Neuanfang starten.“

Bisher nichts geplant haben die Rellinghauser. Denn auch ESC-Trainer Sascha Behnke hat wenig Interesse an einem Individualtraining. „Wir wollen wieder nach draußen, aber dann muss garantiert sein, dass wir in größeren Gruppen auf den Platz können.“ Er möchte gern zumindest die Hinserie zu Ende spielen, notfalls erst Anfang Juni, um wenigstens einen vernünftigen Abschluss der Corona-Spielzeit zu haben.

Steele macht sich Sorgen um die aufkommenden Kosten 

 „Wir haben eine große Anlage, da wäre es interessant zu wissen, ob man mit viel Abstand nicht sogar mehrere Zweiergruppen trainieren lassen könnte“, fragt sich Steeles Trainer Dirk Möllensiep. Übungseinheiten wie jetzt erlaubt würde er allerdings nicht befürworten und steht auch einer Weiterführung der Saison skeptisch gegenüber. „Auf uns kommen nur eine Menge Kosten zu. Wir müssen den Spielern Prämien geben, die Schiedsrichter bezahlen und die Platzanlage warten – und das ohne jegliche Einnahmen.“

Platzwarte kontrollieren die Auflagen auf der Schillerwiese

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Immerhin eine Anlage ist doch geöffnet – diese Aussage hat der Geschäftsführer von BG Überruhr, Thomas Rotarius, von den Sport- und Bäderbetrieben erhalten. „Auf der Schillerwiese sind mehrere Platzwarte, die die Einhaltung der Auflagen kontrollieren. Nur würde es zu viel Stress bedeuten, sich als Verein dort um individuelle Trainingszeiten zu bemühen.“ Er überlässt es daher den Spielern, ob sie sich nun auf der Jedermann-Sportanlage fithalten wollen: „Für uns Teamsportler bringt die neue Regelung absolut nichts.“

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