Düsseldorf. Fußball-Regionalligist verliert erstmals nach gut einem Jahr. Beim 0:3 gegen Fortuna Düsseldorf II vergibt Titelanwärter viele Chancen.
Am Flinger Broich endete am Freitagabend eine stolze Serie. Nach über einem Jahr ging Rot-Weiss Essen mal wieder als Verlierer vom Platz. Die letzte Pleite datierte vom 1. Februar 2020, bei der 0:2-Heimniederlage gegen den SV Rödinghausen. Doch das 0:3 (0:1) bei den Düsseldorfer Fortunen klingt brutaler, als es die Chancenausbeute widerspiegelte. Dennoch: Das Aufschließen zur Dortmunder Borussia wird erst einmal abgeblasen.
Durch die bekannten Ausfälle im Team gab es zu Beginn die notwendigen Veränderungen: Jonas Behounek nahm die Position von Sandro Plechaty ein, im Mittelfeld rückte Jan-Lucas Dorow in die Startelf.
Längere Ligapause macht sich bemerkbar
Den Gästen merkte man zu Beginn schon die längere Ligapause an, es war nicht direkt Sand im Angriffsgetriebe, aber es ruckelte ganz schön. So gehörte die Anfangsphase den flinken Düsseldorfern. Davor Lovren (5.) durfte aus 16 Metern Torhüter Daniel Davari prüfen - Gefahr sieht anders aus.
Nach gut zehn Minuten hatten die Rot-Weissen ihren Rhythmus gefunden. Dorow schickte Isaiah Young schön in die Gasse, der ging durch bis zur Grundlinie, seinen Rückpasse semmelte Kapitän Marco Kehl-Gomez in Rücklage über den Kasten (13.).
Schock für Rot-Weiss in der Drangphase
Sechs Minuten später flankte Dorow auf Torjäger Simon Engelmann, dessen Kopfball-Bogenlampe Fortuna-Keeper Gorka mit Mühe über die Latte lenkte. Und nur zwei Minuten später passte wiederum Dorow auf Dennis Grote, dessen Volleyschuss knapp neben den Pfosten ging. Das ließ sich gut an.
Doch mitten in diese Drangphase dann der Schock: Auf der linken Angriffsseite zog ein Düsseldorfer dem zu langsamen Behounek mühelos davon, und in seine Hereingabe rauschte Vincent Schaub im ICE-Tempo heran und verwandelte mit einem sehenswerten Flugkopfball: 1:0 (27.).
Dorow vergibt Riesenchance zum Ausgleich
RWE blieb dennoch dran und hätte kurz vor der Pause einfach ausgleichen müssen. Mit einer einfachen Körpertäuschung ließ Harenbrock fast die halbe Abwehr aussteigen, am langen Pfosten schaffte es Dorow aus zwei Metern nicht, die Kugel im Netz unterzubringen (42.). Und fast mit dem Halbzeitpfiff war wiederum Dorow nach Traumpass von Grote auf halblinks durch, doch sein Abschluss geriet zu hasenfüßig - kein Problem für Keeper Gorka.
Die Pausenführung der Gastgeber, sie gab das Chancenverhältnis nicht wieder.
Gäste bleiben im Vorwärtsgang
Auch nach dem Wechsel blieben die Gäste im Vorwärtsgang, die Fortunen kamen in der Anfangsviertelstunde kaum aus der eigenen Hälfte heraus. Bis zur 59. Minute: Die Essener reklamierten ein Foulspiel in der eigenen Hälfte an Grote, Lex Lobinger blieb unbeirrt, zog auf rechts auf und davon und nagelte die Kugel aus spitzem Winkel unter die Latte, Davari zog noch verschreckt den Kopf ein. 2:0 - jetzt wurde es bretthart.
Trainer Neidhart musste nun ins Risiko gehen, Marcel Platzek ersetzte Dorow und Felix Herzenbruch kam für den einige Mal indisponierten Behounek. Aber der klare Rückstand zeigte Wirkung: Als Engelmann auf rechts endlich einmal durch war, geriet sein Abschluss viel zu lasch (65.).
Offensiver Wechsel geht nach hinten los
Nach 73 Minuten schickte der RWE-Coach mit Neuzugang Steven Lewerenz für Grund die geballte Offensive aufs Feld. Aber der Schuss ging nach hinten los: Herzenbruch kam in der Vorwärtsbewegung einen Tick zu spät. Zwei Düsseldorfer liefen völlig allein auf Davari zu und Moritz Montag ließ sich die Chance nicht entgehen: 3:0 - die Messe war gelesen.
So haben sie gespielt
Fort. Düsseldorf U23 - Rot-Weiss Essen 3:0 (1:0).
RWE: Davari, Behounek (66. Herzenbruch), Heber, Hahn, Grund (73. Lewerenz), Grote, Kehl-Gomez, Harenbrock 78. Backszat), Dorow (66. Platzek), Young, Engelmann.
Tore: 1:0 Schaub (27.), 2:0 Lobinger (59.), 3:0 Montag (75.).
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