Essen. Handball-Erstligist fährt zum direkten Konkurrenten nach Ludwigshafen. Es zählt nur ein Sieg, um Chancen auf Klassenerhalt zu wahren.
Unter der Woche sorgte Handball-Bundesligist Tusem Essen selbst für gute Nachrichten. Kapitän Jonas Ellwanger und Torwart Sebastian Bliß verlängerten ihre Verträge und stehen dem Verein von der Margarethenhöhe auch in der kommenden Saison zur Verfügung - egal in welcher Liga.
Der Verbleib in Liga eins wäre natürlich für alle Beteiligten das bevorzugte Szenario – und deswegen muss der Tusem seine Sinne für die kommende Aufgabe besonders schärfen. Am Sonntag (16 Uhr, Friedrich-Ebert-Halle) geht es zu den Eulen nach Ludwigshafen.
Tusem Essen ist ans Tabellenende gerutscht
Die Essener sind mittlerweile nach dem Sieg von Coburg gegen Erlangen (27:26) an das Tabellenende gerutscht. Allerdings haben sie drei Partien weniger gespielt als der Mitaufsteiger aus Oberfranken, der zwei Zähler vor Essen liegt. Aber dieser Fakt könnte nur dann beruhigen, wenn der Tusem in diesen drei Spielen auch zuverlässig punkten würde, was längst nicht selbstverständlich ist.
Und beim Drittletzten in Ludwigshafen, der drei Zähler mehr auf dem Konto hat als der Tusem, zählt für die Gäste nur ein Sieg, wenn der Klassenerhalt noch gelingen soll. Der Bedeutung dieser Begegnung ist sich auch der Essener Rückraumspieler Dennis Szczesny bewusst: „Das Spiel ist immens wichtig für uns. Klar, es sind noch 23 Spiele bis zum Saisonende. Aber Ludwigshafen ist ein direkter Konkurrent für uns und deswegen ist das unser erstes Endspiel, das wir gewinnen müssen."
Dennis Szczesny trägt jetzt Kapitänsbinde
Szczesny, der nach dem Kreuzbandriss von Jonas Ellwanger das Amt des Kapitäns übernommen hat, wird auch in Ludwigshafen voran marschieren müssen. Mit einer guten Mannschaftsleistung würde der Tusem eine echte Chancen haben, dieses Duell für sich zu entscheiden.
Die Ausgangslage ist neu für die Essener: „Wir haben zum ersten Mal Druck. Vielleicht können wir mit Druck besser umgehen, als immer nur der Underdog zu sein", sagt Szczesny.
Gastgeber zuletzt gegen Stuttgart erfolgreich
Ludwigshafen profitierte in der vergangenen Spielzeit vom vorzeitigen Saisonabbruch durch die Corona-Pandemie. Damals wären die Eulen wohl abgestiegen, standen auf dem vorletzten Tabellenplatz. Auch in diesem Jahr sieht es ähnlich aus, wieder einmal kämpfen die Pfälzer um den Klassenerhalt.
Nach zuletzt sechs sieglosen Spielen in Serie, gelang der Mannschaft von Trainer Ben Matschke aber ein Erfolg gegen den TVB Stuttgart. Dementsprechend dürfte sie mit Selbstvertrauen in das Heimspiel gegen Essen gehen. "Wir haben Erfahrung mit solchen Spielen. Das darf aber nicht in Selbstzufriedenheit münden. Wir brauchen Konsequenz und Konzentration und absolute Achtsamkeit, um erfolgreich zu sein“, fordert Matschke.
Tusem-Trainer Jamal Naji will positiv bleiben
Essens Trainer Jamal Naji, der nur auf den verletzten Jonas Ellwanger verzichten muss, will sich von den letzten vier Niederlagen am Stück nicht entmutigen lassen: „Wir müssen positiv bleiben. Der Charakter der Mannschaft stimmt mich einfach positiv, die Mentalität ist gut, und die müssen wir wieder zeigen. Das wird ein Spiel, in dem wir unsere Hausaufgaben erledigen müssen.“
Dazu zählt mit Sicherheit die Chancenauswertung, die in den vergangenen Partien zu wünschen übrigließ. Hier muss der Tusem wieder mehr Konsequenz in den Angriffen zeigen. Allzu viele Chancen wird er nicht vergeben dürfen – mit Blick auf das Ergebnis und das Selbstvertrauen.
Ein sehr wichtiges Spiel für beide Seiten
Wichtig wird jedenfalls sein, nicht zu verkrampft in das Kellerduell mit den Eulen zu gehen. Die Lust auf einen Sieg muss größer sein, als die Angst vor der nächsten Niederlage. Dennis Szczesny: „Das ist für unsere Zukunft ein sehr wichtiges Spiel. Egal wie es ausgeht, danach ist allerdings auch noch nichts verloren. Aber für den Kopf wäre es sehr wichtig, dieses Spiel zu gewinnen.“
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