Essen. Tusem Essen startet am Mittwoch auswärts in die Saison. Essens Rückraumspieler Dennis Szczesny hat einen besonderen Bezug zu den Gastgebern.

Es ist so weit: Tusem Essen betritt nach sieben Jahren Abstinenz das Oberhaus des deutschen Handballs. Zum Start in die neue Saison geht es an diesem Mittwoch für die Mannschaft von Trainer Jamal Naji zum TVB Stuttgart (Anwurf 19 Uhr, Porsche-Arena, Sky). Es ist ein verspäteter Auftakt, denn normalerweise hätten die Essener schon am 1. Oktober mit einem Heimspiel gegen Frisch Auf Göppingen starten sollen. Die Halle am Hallo musste jedoch erst aufgerüstet werden (u. a. Lichtanlage), die Arbeiten waren allerdings nicht rechtzeitig beendet.

Dennis Szczesny trifft mit Tusem Essen auf seinen ehemaligen Verein

Auf das Duell mit Stuttgart freut sich Essens Rückraumspieler Dennis Szczesny ganz besonders. „Es kribbelt schon“, sagt der 26-Jährige, der durchaus eine gewisse Anspannung verspürt. Klar, die neue Saison startet, es beginnt das Abenteuer „1. Liga“ und Szczesny trifft auf seinen Ex-Verein. Zwei Jahre lang lief der Rückraumspieler für die Schwaben auf, damals allerdings in der 2. Bundesliga. „Ich habe heute immer noch guten Kontakt zum aktuellen Trainer“, berichtet der Rechtshänder, der sich regelmäßig mit Jürgen Schweikardt austauscht. Denn Schweikardt war derjenige, der Szczesny gefördert und zu einem Zweitliga-Profi entwickelt hat.

Für die Herausforderung in der 1. Liga hat Dennis Szczesny hart gearbeitet.
Für die Herausforderung in der 1. Liga hat Dennis Szczesny hart gearbeitet. © Michael Gohl

Doch nach dem Aufstieg der Stuttgarter verschlug es das Kraftpaket zurück ins Ruhrgebiet, zum Tusem. „Hier konnte ich mich zu einem Führungsspieler entwickeln und bin näher an meiner Familie“, sagt der gebürtige Dinslaker und freut sich auf die anstehende Herausforderung: „Jetzt ist der Traum wahr geworden, mit dem Tusem in die 1. Liga aufzusteigen.“

Außenseiter rechnet sich durchaus Chancen aus

Und zum Auftakt rechnet sich der bullige Rückraumschütze durchaus Chancen aus. Trotz der Rolle des Außenseiters, die ein Erstliga-Aufsteiger naturgemäß erst einmal immer innehat, hält er einen Punktgewinn durchaus für realistisch: „Wenn wir einen guten Tag haben, können wir Stuttgart auch schlagen. Punkt.“

Das Selbstvertrauen ist also da, jetzt muss es nur noch auf der Platte zu sehen und zu spüren sein. Der Tusem wird seinen Team- und Kampfgeist bemühen müssen, um tatsächlich für die erste Überraschung der Saison sorgen zu können. Denn beim TVB warten gestandene Nationalspieler wie Torwart Johannes „Jogi“ Bitter.

Nationaltorhüter Bitter bloß nicht warmschießen

„Den dürfen wir nicht warmschießen, sonst wird es schwierig“, mahnt Szczesny, der die Stärken der Stuttgarter allerdings nicht nur darauf beschränken will: „Sie haben in den letzten Jahren auch mannschaftlich einen großen Schritt nach vorne gemacht und sind nicht nur abhängig von Bitter.“ Allerdings verlief der Start für die „Wild Boys“ nicht nach Maß. Im ersten Ligaspiel unterlag der TVB den Rhein Neckar Löwen deutlich mit 20:30.

Mit Sicherheit spielt auch die Corona-Pause eine Rolle für die Wiederaufnahme des Wettkampf-Betriebs. Dementsprechend dürfte die Partie des Tusem in Stuttgart eine echte Standortbestimmung sein. „Klar, wir werden sehen, wo wir stehen. Wenn wir gewinnen, dann ist grundsätzlich auch der Klassenerhalt realistisch. Aber auch wenn wir deutlich verlieren sollten, ist die Saison für uns sicher nicht direkt gelaufen“, zeigt sich Dennis Szczesny positiv gestimmt. Die Stimmung in der Mannschaft sei grundsätzlich gut, die Vorfreude enorm. Wie am besten ein Erfolgserlebnis in Stuttgart gelingen könnte? Szczesny: „Unsere Abwehr muss stehen. Das sah zuletzt in den Testspielen schon sehr gut aus. Und natürlich brauchen wir im Angriff eine gute Erfolgsquote.“