Essen. Von Rot-Weiss wird zu Hause gegen den Aufsteiger aus Westfalen ein Sieg erwartet. Nach zwei Unentschieden stehen die Gastgeber in der Pflicht.
Den Blick auf die Tabelle der Regionalliga West können sich die Rot-Weissen noch ersparen. Bringt ihnen eh nichts, weil das Bild allein nach vier Spieltagen schon sehr verzerrt und nicht aussagekräftig ist. Zum Glück aus Sicht der Roten, denn die belegen mit zwei Zählern lediglich Rang 14. Das geht gar nicht. Allerdings hat der Liga-Favorit von der Hafenstraße erst zwei Partien abgearbeitet, während das Spitzentrio Fortuna Köln (12 Punkte), Preußen Münster und Borussia Dortmund II (beide 10) schon viermal am Ball war, da allerdings souverän gepunktet hat.
Zehn Zähler Rückstand auf die Spitze? „Es war klar, dass wir durch die geringe Anzahl an Spielen ins Hintertreffen geraten würden“, sagt RWE-Trainer Christian Neidhart gelassen. „Deshalb habe ich von Beginn an gesagt, dass es frühestens nach zehn Spieltagen Sinn macht, erstmals auf die Tabelle zu schauen.“ Und damit es dann keine langen Gesichter gibt, sollten die Essener im Heimspiel an diesem Mittwoch gegen Aufsteiger RW Ahlen möglichst gewinnen (19.30 Uhr, Hafenstraße).
Rot-Weiss Essen bewertet Unentschieden unterschiedlich
Zweimal haben sie zuvor 1:1 gespielt, doch bewertet wurden diese beiden Unentschieden dann doch ganz unterschiedlich. Zu Hause gegen Aufsteiger Wiedenbrück war’s für RWE eine große Enttäuschung, zumal das Gegentor erst durch einen Sonntagsschuss in der Nachspielzeit fiel. Gegen den BVB II, ebenfalls als Titelkandidat gehandelt, glichen die Essener ihrerseits in der 93. Minute aus. Glücklich vom Zeitpunkt, aber verdient und vor allem gut für die Moral.
„Aber das Ergebnis entspricht nicht unserer Leistung“, findet Neidhart. Das 1:0 für Dortmund sei praktisch des Gegners erster Torschuss in diesem Duell gewesen. Sein Team habe immerhin bis dahin zwei, drei gute Möglichkeiten gehabt. Selbst bei Torjäger Simon Engelmann ist halt auch nicht jeder Schuss ein Treffer. Aber er allein wird es ohnehin nicht richten können, da wäre zu leicht ausrechenbar. Deshalb müssen dessen Nebenleute künftig selbst für mehr Torgefahr sorgen und mehr Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor beweisen. Übrigens ein Manko, das Rot-Weiss in der Vorsaison begleitete und in dieser Spielzeit abgestellt werden sollte.
Noch mehr Torchancen herausspielen
„Da ist noch Luft nach oben“, räumt Neidhart ein und deutet Umstellungen für die Partie gegen Ahlen an. „Wir müssen deutlich anders in der Offensive auftreten und noch mehr Torchancen kreieren.“ Alles für einen klaren Sieg, denn so ist die allgemeine Erwartungshaltung.
Der Gast wiederum hat nichts zu verlieren, denn er wird sich grundsätzlich mit anderen Konkurrenten messen müssen. Aber das könnte ihn auch gefährlich machen. An Selbstvertrauen dürfte es den Westfalen auch nicht mangeln, denn am vergangenen Wochenende gab’s den ersten Sieg mit dem 2:1 gegen SF Lotte. Zuvor verlor Ahlen zweimal (jeweils 0:1 gegen Wuppertal und Aachen) und spielte einmal Remis (1:1 gegen 1. FC Köln II).
„Es wird nicht ohne eine stabile Defensive funktionieren“, sagt RW-Trainer Björn Mehnert. „Das heißt allerdings nicht, dass wir keine Akzente nach vorne setzen werden. Wir können den Gegnern mit unserem Umschaltspiel wehtun. Dafür müssen wir arbeiten. Die Vereine sollen sagen: Wir spielen nicht gerne gegen Rot Weiss Ahlen.“ Trotzige Worte eines Außenseiters, aber auch als Warnung zu verstehen.
Jonas Behounek fällt verletzt aus
Personell hat Rot-Weiss Essen keine Probleme. Nur Jonas Behounek (Hüftbeuger) wird ausfallen, der angeschlagene Sandro Plechaty wird am Mittwochmorgen noch einmal getestet.