Essen. Essener Viertligist besiegt niederländischen Erstligisten FC Emmen nach überzeugender Vorstellung mit 1:0. Elf für Saisonstart dürfte stehen.
Und noch ein Sieg, der siebte in der Vorbereitung der Rot-Weissen, die zumindest gemessen an den Ergebnissen optimal verlief. Denn zu einer makellosen Testspiel-Bilanz gesellen sich ja auch noch die zwei Erfolge im Verbandspokal gegen TVD Velbert und im Finale gegen den 1. FC Kleve. Die Essener besiegten bei der Generalprobe in Herzlake, wo sie auch ihr Trainingslager aufgeschlagen hatten, den niederländischen Erstligisten FC Emmen mit 1:0 (0:0). Joshua Endres traf (53.), nachdem Amara Condé vorbereitet hatte.
„Ich bin absolut zufrieden. Was wir uns vorgenommen haben, hat gut funktioniert“, sagt RWE-Cheftrainer Christian Neidhart, und das gilt wohl für die gesamte Trainingsphase. Was selbst den erfahrenen Fußballlehrer ein wenig überrascht: „Das hat man selten in der Vorbereitung, dass es bis auf die Verletzung von David Sauerland nichts Negatives gibt.“
Vorstellung eines Titelfavoriten
Es war eine Vorstellung, die wie die gesamten Wochen zuvor kaum dazu taugt, im Umfeld Zweifel zu säen, dass es am kommenden Samstag gegen den FC Wiedenbrück einen erfolgreichen Start in die Regionalliga (14 Uhr, Hafenstraße) geben wird. Zumal ja Rot-Weiss ohnehin hoher Titelfavorit ist - noch viel, viel mehr als in den Spielzeiten zuvor angesichts der personellen Qualität und der Souveränität, wie die Mannschaft von Trainer Christian Neidhart die Gegner zuletzt abfiedelte.
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Unter der Woche hatten die Essener gegen den Oberligisten SF Baumberg mit 11:0 gewonnen. Kein Zufall, denn in den Wochen zuvor waren die Fünftligisten TuS Ennepetal (21:0 /2 x 70 Minuten) und Eintracht Rheine (7:1) ebenfalls deklassiert worden. Allerdings merkte RWE auch, dass es wohl doch einen Unterschied gibt zwischen Test und Ernstfall. Im Verbandspokal lief’s gegen die beiden Oberligisten Velbert (2:0) und Kleve (3:1) nicht gar so leicht und locker.
RWE-Keeper Daniel Davari hält Handelfmeter
Vor allem in den ersten zwanzig Minuten hatte Rot-Weiss gegen Emmen durchaus Probleme. Der Erstligist ließ den Ball laufen, störte bereits im Mittelfeld, doch gefährlich wurde es für die Essener kaum. Emmen hatte zwar mehr Ballbesitz, aber ins letzte Drittel kam der Gegner nur selten.
Die beste Torchance der Niederländer leitet RWE sogar selbst ein. Sandro Plechaty stolperte unglücklich im eigenen Strafraum und berührte den Ball mit der Hand, was der Schiedsrichter mit Elfmeter ahndete. RWE-Keeper Daniel Davari entpuppte sich allerdings als Spielverderber und parierte den Versuch vom Punkt (59.).
Danach wurden die Rot-Weissen aktiver, hatten gute Konterchancen und erspielten sich in Hälfte zwei sogar eine gewisse Dominanz.
Zwei perfekte Tests zum Abschluss
Für Christian Neidhart waren die beiden letzte Tests „perfekt“, auch, um noch einmal Erkenntnisse zu sammeln. „Gegen Emmen hatten wir einen Gegner, der uns auch mal richtig in der Defensive gefordert hat, und Baumberg hat uns Raum gelassen für das Spiel in die Tiefe.“ Auf beides hatte seine Mannschaft eine passende Antwort.
Die Startelf für den kommenden Samstag gegen Wiedenbrück dürfte Neidhart längst im Kopf haben, vielleicht gibt es auf der einen oder anderen Position noch Härtefälle. „Die Jungs machen es mir gerade nach den beiden letzten Spielen sehr schwer zu entscheiden“, lobt Neidhart. „Aber diese Qualität werden wir auch benötigen.“ Und eine nicht unwichtige Aufgabe der Verantwortlichen wird künftig sein, die Spieler, die auf der Bank oder gar auf der Tribüne sitzen, bei Laune zu halten und sich stets als Teil eines Teams begreifen, das den Aufstieg in die 3. Liga schaffen möchte.
Wiedenbrück überrascht im Verbandspokal
Zumal es eine lange Saison wird mit 40 Spielen in der Regionalliga plus Pokal. Und schon der Start gegen Wiedenbrück könnte trotz der souveränen Vorbereitung möglicherweise andeuten, dass es kein Spaziergang geben wird. Immerhin haben die Wiedenbrücker im Verbandspokal Westfalen den SV Rödinghausen gerade eben mit 4:0 bezwungen.
So haben sie gespielt
RWE: Davari - Plechaty, Hahn, Heber, Grund - Kehl-Gomez (83. Hildebrandt), Backszat (73. Neuwirt) - Endres (78. Dahmani), Condé (73. Dorow), Kefkir (83. Harenbrock) - Engelmann (78. Platzek).
Tor: 1:0 Endres (53.). Bes. Vorkommnis: Davari pariert Elfmeter gegen de Leeuw (59.).