Dortmund. Essener liegen bei Borussia Dortmund II bis in Nachspielzeit hinten. Felix Backszat glückt aber noch das 1:1. Rot-Weiss fehlt Durchschlagskraft.

Gerade noch einmal gut gegangen: Die vermeintliche Spitzenpartie bei der U23 von Borussia Dortmund schien schon verloren, da gab es beim Stand von 0:1 noch einen letzten Verzweiflungsschuss von Felix Backszat von der Strafraumgrenze, und der saß. Mit diesem 1:1 war Rot-Weiss Essen am Ende dann gut bedient.

Vor der Englischen Woche griff RWE-Trainer Christian Neidhart nach dem kräftezehrenden Bielefeld-Spiel auf frische Kräfte zurück. Amara Condé ersetzte Felix Backszat im Mittelfeld, Joshua Endres durfte für Noel Futkeu im Angriff ran und Felix Herzenbruch tauchte nicht einmal auf dem Mannschaftsbogen auf.

Bielefeld-Pause hat Kefkir gut getan

Dafür rotierte Oguzhan Kefkir wieder rein auf die linke Angriffsseite, die kleine Bielefeld-Pause hatte ihm offensichtlich gut getan. Viel ging in der ersten Hälfte über seine Seite, das Zusammenspiel mit Kevin Grund funktionierte augenfällig, während Sandro Plechaty auf rechts diesmal nicht so zum Zuge kam, offensichtlich waren seine Flankenläufe der letzten Spiele auch bis nach Dortmund gedrungen.

Der älteste BVB-Nachwuchs agierte erstaunlich defensiv und überließ erst einmal die Spielhoheit den Gästen. Die Rot-Weissen kombinierten sich gefällig bis an den Strafraum, nur der finale Pass kam oft nicht an. Schon in der vierten Minute schlug Kefkir einen Freistoß auf den langen Pfosten, wo sich Daniel Heber ein bisschen verwaist vorkam, sein Kopfball landete aber auf dem Netz.

Oguzhan Kefkir - hier gegen Richmond Tachie - war diesmal ein Aktivposten bei Rot-Weiss Essen.
Oguzhan Kefkir - hier gegen Richmond Tachie - war diesmal ein Aktivposten bei Rot-Weiss Essen. © Thorsten Tillmann

Schnelle Dortmunder nicht zum Zuge kommen lassen

Gefährlicher wurde es weitere vier Minuten später, als Kevin Grund auf Simon Engelmann flankte, der vom Strafraumeck direkt abzog, aber genau in die Arme von Torhüter Luca Unbehaun. Der aber in der 17. Minute fast geschlagen gewesen wäre: Wieder ging es auf der linken RWE-Seite schnell ab: Marco Kehl-Gomez leitete mit der Sohle elegant weiter auf Kefkir, der fand mit seinem Pass in der Mitte wieder den Torjäger, aber dessen Schuss wurde auf der Linie von einem Abwehrspieler geklärt.

Danach beruhigte sich die Partie, die RWE waren tunlichst darum bemüht, die schnellen BVB-Leute im Mittelfeld nicht zum Zuge kommen zu lassen, was Kehl-Gomez, Condé und Grote auch vorzüglich gelang. So dauerte es bis zur 41. Minute, ehe die Gastgeber das erste Mal gefährlich vor RWE-Keeper Daniel Davari auftauchten: Richmond Tachie zog - nach einem Ballverlust Grotes in der Vorwärtsbewegung - auf der rechten Seite nach innen, sein Abschluss war in den Armen Davaris aber gut aufgehoben.

Essener Torjäger trifft nur das Außennetz

Nach dem Wechsel empfingen die Essener den Gegner fünf Meter weiter hinten, aber die Dortmunder ließen sich nicht locken. Die Spitzenpartie war auch in der zweiten Halbzeit ein Fehlervermeidungs-Spiel. Und doch wäre es fast passiert: Ein langer Ball in die Spitze erreichte Engelmann (61.), der die Kugel mit Pressschlägen an zwei Dortmundern vorbeimogelte und nur noch den Torhüter vor sich hatte. Doch der sonst so coole Torjäger traf diesmal nur das Außennetz!

Aber die Chancen kamen jetzt: Vier Minuten später flankte Kefkir, wieder schloss Engelmann aus elf Metern direkt ab, jagte den Ball über die Latte in Richtung Marathontor. Der hätte sitzen müssen. Danach war Feierabend für Joshua Endres, der einen seiner schwächeren Tage erwischt hatte, für ihn sollte Noel Futkeu mehr Gefahr in die Box bringen.

Die Essener bejubeln den späten Ausgleich von Felix Backszat.
Die Essener bejubeln den späten Ausgleich von Felix Backszat. © Thorsten Tillmann

Dortmund trifft per Freistoß aus 18 Metern

Doch der Schuss ging nach hinten los: Am eigenen Strafraum umklammerte Alexander Hahn leichtsinnig BVB-Stürmer Steffen Tigges in gefährlicher Position. Aus 18 Metern nahm Taylan Duman genau Maß und hob die Kugel gefühlvoll über die Mauer: 1:0 für den BVB - es war die erste nennenswerte Aktion des Borussen-Nachwuchses in der zweiten Halbzeit.

Danach ging der RWE-Coach im Angriff „all in”: Für Condé kam mit Marcel Platzek der nächste Stürmer. Doch die Wirkung nach dem Rückstand war gleich Null. Erschreckend, dass den Essenern in der Schlussviertelstunde keine gefährliche Aktion mehr gelang. Bis zur Nachspielzeit: Da fiel ein abgewehrter Einwurf von Grund dem eingewechselten Backszat direkt vor die Füße, sein Schuss wurde auch noch abgefälscht: 1:1. Am Ende muss man wohl von einem Punktgewinn sprechen.

So haben sie gespielt

BVB U23 - Rot-Weiss Essen 1:1 (0:0)

RWE: Davari, Grund, Hahn, Heber, Plechaty, Kehl-Gomez, Grote (82. Backszat), Condé (74. Platzek), Kefkir (86. Hildebrandt), Engelmann, Endres (65. Futkeu).

Tore: 1:0 Tuman (70.), 1:1 Backszat (90.+2).

Zuschauer: 579