Essen. Der Zusammenschluss 2014 in Frintrop von DJK Adler und SV Union stellt sich als Glücksfall heraus. Starke Strukturen und großes Engagement.

Der Fusionsklub DJK Adler Union Frintrop könnte in diesem Jahr das 110-jährige Bestehen feiern. Die Zahl ist jedoch kein richtiges Jubiläum, durch den 2014 erfolgten Zusammenschluss mit dem Nachbarn SV Union hat sich innerhalb des Vereins einiges geändert. Aber auch ohne Feierlichkeiten lohnt es sich ein Blick zu werfen auf die erstaunliche Entwicklung im letzten Jahrzehnt am Frintroper Wasserturm.

Ganz vorne steht dabei die Feststellung, dass die nach manchen Geburtswehen zustande gekommene Fusion letztlich eine Erfolgsgeschichte geworden ist, die sich in vielerlei Hinsicht positiv auswirkte. Zu einer Zeit, in der Sportvereine zunehmend mit demografischen und sonstigen Problemen kämpfen müssen, hat das Konstrukt DJK Adler Union Frintrop den Spagat zwischen Tradition und digitaler Zukunft mit Bravour gemeistert.

Gefestigte Strukturen und beachtliches Leistungsniveau

Davon zeugen nicht nur die Zahl von rund 1500 Mitgliedern, sondern vor allem die gefestigten Strukturen, gepaart mit einem beachtlichen Leistungsniveau, in allen vier Abteilungen.

Besonders auffällig wird das jedoch bei einem Blick auf die baulichen Veränderungen an der Bezirkssportanlage. Bis zur Fertigstellung des neuen Umkleidegebäudes mussten die Verantwortlichen zwar starke Nerven haben, während die Arbeiten in der Halle, besonders jedoch die Umwandlung des zweiten Sportplatzes mit einem Kunstrasen sowie einer Laufbahn recht zügig erfolgten.

Großes persönliches Engagement vieler Mitglieder

Es bedarf keiner Fantasie, um sich vorstellen zu können, dass diese Veränderungen ohne das große persönliche Engagement vieler nicht möglich gewesen wären. Nicht erst seit seiner Wahl zum 1. Vorsitzenden hat Günter Droll vor und hinter den Kulissen maßgeblich daran mitgewirkt. Zusammen mit seinem Stellvertreter Frank Fork gab er zudem der gesamten Vorstandsarbeit neue Impulse.

Ein Blick auf das Gefüge und die sportliche Situation in den vier Abteilungen macht zudem deutlich, dass Adler Union Frintrop im Leistungs,- Breiten- und Freizeitsport eine herausragende Stellung einnimmt. Mit fast 1000 Mitgliedern und 23 Mannschaften zählt die Fußball-Abteilung nach dem Bau des Umkleidehauses und des zweiten Kunstrasenplatzes zu einer der größten und aktivsten in Essen. Allein 17 Nachwuchs-Mannschaften, von denen die A-, B- und C-Jungen in den Leistungsklassen vertreten sind, machen deutlich, mit welcher Intensität und welchem personellen Aufwand am Wasserturm nachhaltige Jugendarbeit betrieben wird.

Kevin Kern wurde mit Adler Union Frintrop in der 2. Regionalliga Meister.
Kevin Kern wurde mit Adler Union Frintrop in der 2. Regionalliga Meister. © Michael Gohl

Basketballer verzichten auf den Aufstieg

Das Aushängeschild bei den Basketballern ist die 1. Herren-Mannschaft, die bis zum Abbruch der Punktespiele die Tabelle der 2. Regionalliga anführte und danach zum Meister erklärt wurde. Auf den Sprung in die 1. Regionalliga haben die Korbjäger bekanntlich unter anderem auch aus finanziellen Gründen verzichtet, dafür freuen sie sich nun auf zwei Derbys gegen die ETB Miners. Dahinter bilden weitere zehn Teams der Abteilung eine solide Basis für die Zukunft, in der leider immer noch keine Aussichten bestehen, statt in vier verschiedenen Hallen der Stadt endlich in Frintrop Fuß zu fassen.

Mit drei auf Verbandsebene vertretenen Mannschaften (von insgesamt 15) ist die Tischtennis-Abteilung so gut wie nie aufgestellt und zählt nach 70 Jahren ihres Bestehens und unter der neuen Führung von Frank Fork nach wie vor zu den ersten Adressen über die Essener Grenzen hinaus.

In die Tennis-Abteilung in Ruhe eingekehrt

Nach einigen unruhigen Jahren ist in der Tennis-Abteilung wieder Ruhe eingekehrt. Ohne Ambitionen auf größere sportliche Erfolge steht das Motto „Tennis spielen unter Freunden“ im Vordergrund.

Bringt man diese nicht einmal vollständige Bilanz zu Beginn der neuen Dekade auf einen Nenner, so kommt man um die Feststellung nicht herum, dass zum 110-jährigen Bestehen der Ist-Zustand in Frintrop als gute Basis für die Zukunft gewertet werden kann.