Essen. Essener Sportbund und die Stadt müssen sich nach neuen Lockerungen noch abstimmen, wie es weitergehen soll. Gesundheitszentren öffnen später.
Großkampftag im Haus des Sports an der Planckstraße, dem Sitz des Essener Sportbundes (Espo). Nach den am Mittwoch verkündeten Lockerungen erwacht der Sport aus dem Corona-Schlaf. Natürlich nur langsam und ganz vorsichtig, denn die vorgeschriebenen Hygiene-Maßnahmen und Abstandsgebote gelten nach wie vor. Und bei aller Freude und Erleichterung, so einfach ist das alles nicht umzusetzen. „Wir fühlen uns schon etwas überrumpelt“, sagt Espo-Geschäftsführer Wolfgang Rohrberg.
Am Tag nach dem Erlass der Landesregierung begann der Stress für Rohrberg, dessen Handy heiß lief. Denn nicht nur die Frage, wann es in Essen tatsächlich wieder losgehen kann, sondern vor allem wie es in der „neuen Normalität“ laufen soll, beschäftigt die Verantwortlichen. Die Disziplin des Einzelnen bei der Einhaltung der Schutzvorgaben ist dabei unerlässlich.
Stadt bereitet Öffnung der Sportanlagen vor
Bei der Umsetzung spielt die Stadt Essen eine entscheidende Rolle, weil sie Fußballplätze, Sportanlagen, Hallen und Schwimmbäder erst wieder freigeben muss. Es werden alles dafür vorbereitet, „dass die Sportanlagen wieder öffnen können“, heißt es in der offiziellen Mitteilung der Stadt. „Allerdings unter den genannten Voraussetzungen, dass kein Mannschaftssport möglich ist. Also auch das Kicken auf dem Rasen einer Sportanlage nicht.“
Gesundheitszentren öffnen erst am 18. Mai
Am Donnerstagvormittag hatte Rohrberg mit allen Leitern der 22 Essener Sport und Gesundheitszentren (SGZ) über eine Video-Schalte konferiert, um die weitere Vorgehensweise abzustimmen. „Wir werden die Sportzentren erst am 18. Mai öffnen“, sagt Rohrberg. „Natürlich trommeln die Leute jetzt und fordern ungeduldig, macht endlich die Tür auf. Aber wir müssen und werden das ganz verantwortungsvoll regeln. Der Schutz der Kurs-Teilnehmer hat absolute Priorität.“ Und das sind in Essen immerhin über 30.000 Aktive, die zum großen Teil zu den Risikogruppen gehören.
Die meisten Sportzentren müssen nun wie die Vereine auch zusehen, dass sie möglichst flott ein Konzept erarbeiten. Der Teufel steckt im Detail. „Dusch-, Wasch-, Umkleide-, Gesellschafts- und sonstige Gemeinschaftsräume dürfen nicht genutzt werden“, heißt es in dem Erlass. Aber natürlich müsse man Toiletten öffnen, meint Rohrberg. Und in einer Warteschlange auch den erforderlichen Abstand gewährleisten.
Eine Frage von Terminplan und Personal
Die Teilnehmerzahl der Kurse müsse angepasst, die Räume möglicherweise umgestaltet werden. Eine Alternative wären zusätzliche Angebote, all das ist aber auch eine Frage von Terminplan und Personal. Und nicht zuletzt da, so Rohrberg, „stößt man auch schnell mal an finanzielle Grenzen“.