Essen-Altenessen. Das SGZ-Altenessen hat für den Sportbetrieb in der Alten Badeanstalt ein Hygienekonzept erstellt. Fitnessclub und Rehakurse starten am 18. Mai

Gewichte stemmen, auf dem Laufband schwitzen oder auf Bodenmatten die Rückenmuskulatur trainieren? Was noch bis zum 6. Mai unmöglich schien, ist nach den neuesten Lockerungen auf einmal in greifbarer Nähe. Wie das umgesetzt werden kann, darüber hat sich das Sport- und Gesundheitszentrum Altenessen (SGZ) in der Alten Badeanstalt bereits Gedanken gemacht: Ein umfangreiches Hygienekonzept liegt schon längst in der Schublade.

Gerd-Peter Wolf und Arndt Zengerle machen es vor: Fiebermessen beim Betreten der Badeanstalt, Abstand halten bei den Bodenübungen, dazwischen immer wieder die Hände unter einem der vielen Spender desinfizieren, die inzwischen auf allen Etagen der Alten Badeanstalt zu finden sind. „Wir hatten ja in den vergangenen sieben Wochen genug Zeit, um uns zu überlegen, wie wir in Corona-Zeiten wieder starten können“, sagt der SGZ-Geschäftsführer Arndt Zengerle.

Im Gymnastikraum, wo die Rehasportkurse stattfinden, ist zwischen den Matten genug Abstand. Arndt Zengerle, Geschäftsführer vom SGZ-Altenessen ( l.), und der SGZ-Vorsitzende Gerd-Peter Wolf haben ein umfangreiches Hygienekonzept erstellt.
Im Gymnastikraum, wo die Rehasportkurse stattfinden, ist zwischen den Matten genug Abstand. Arndt Zengerle, Geschäftsführer vom SGZ-Altenessen ( l.), und der SGZ-Vorsitzende Gerd-Peter Wolf haben ein umfangreiches Hygienekonzept erstellt. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Maximal zehn Teilnehmer in den Rehasportkursen

Gemeinsam mit dem Vereinsvorsitzenden Gerd-Peter Wolf hat er deswegen ein Konzept entwickelt, mit dessen Hilfe er trotz der Beschränkungen den Betrieb wieder aufnehmen wollte – und nun haben ihn die aktuellen Entwicklungen überholt. „Wir freuen uns natürlich sehr, wollen aber behutsam und verantwortungsvoll beginnen“, sagt Zengerle. Ab übernächste Woche, Montag, 18. Mai, starten der Fitnessclub und die Rehasportkurse – immer unter strikter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln.

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Dafür wurden die Bodenmatten in den Gymnastikräumen abgezirkelt ausgerichtet – natürlich mit jeweils zwei Meter Abstand. Maximal zehn Teilnehmer hätten hier Platz, ohne sich in die Quere zu kommen. Abstandsmarkierungen gibt es im ganzen Haus bis zu den Umkleideräumen, die jedoch wie auch die Duschen erst einmal nicht benutzt werden sollen. „Wir bitten die Teilnehmer in Sportkleidung zu kommen und nur ihre Schuhe zu wechseln“, so Zengerle. Mit einer Fieberpistole werden alle Besucher am Eingang empfangen – auch wenn das keine eindeutige Sicherheit gibt, ob jemand mit dem Corona-Virus infiziert ist. Sämtliche Mitarbeiter, Kursleiter und Trainer tragen Mundschutz und Handschuhe.

Nur jedes zweite Sportgerät auf der Trainingsfläche darf benutzt werden

Spuckschutzwände stehen im Fitnessraum zwischen den Sportgeräten, von denen nur jedes zweite benutzt werden darf. Hier ist die Desinfektion nach jedem Gebrauch selbstverständlich. Auch die Anzahl der Trainierenden bleibt begrenzt Auf die 250 Quadratmeter große Trainingsfläche dürften laut Planung maximal 20 Leute. „Ich plädiere anfänglich auch für eine Terminvergabe und eine maximale Aufenthaltsdauer von zwei Stunden. Wir wollen einfach mit angezogener Handbremse unterwegs sein und erst einmal die weitere Entwicklung abwarten, bevor wir Vollgas geben“, sagt Arndt Zengerle, der nichts mehr fürchtet als eine zweite Infektionswelle und damit verbunden eine Rücknahme der Lockerungen.

Markus Lüttke, sportlicher Leiter vom SGZ-Altenessen, macht es vor: Mit Mundschutz, verborgen hinter einem Spuckschutz, trainiert er auf dem Laufband. Der Fitnessclub ist ab dem 18. Mai wieder geöffnet. Allerdings dürfen nur maximal 20 Personen auf die Trainingsfläche.
Markus Lüttke, sportlicher Leiter vom SGZ-Altenessen, macht es vor: Mit Mundschutz, verborgen hinter einem Spuckschutz, trainiert er auf dem Laufband. Der Fitnessclub ist ab dem 18. Mai wieder geöffnet. Allerdings dürfen nur maximal 20 Personen auf die Trainingsfläche. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Denn wie fast alle Sportvereine und Gesundheitszentren in der Stadt hat der Lockdown das Altenessener SGZ finanziell stark getroffen. „Eigentlich hatten wir uns gerade von der langen Renovierung unseres Schwimmbeckens erholt, waren finanziell auf dem aufsteigenden Ast und konnten endlich unsere Altschulden bei der Stadt tilgen “, sagt Gerd-Peter Wolf.

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Das Schwimmbecken war knapp 13 Monate lang außer Betrieb, wurde sechs Monate lang renoviert und war erst im Frühjahr 2018 wieder geöffnet worden. Viele Kurse und damit erhebliche Einnahmen fielen in dieser Renovierungszeit aus.

Alte Badeanstalt ist ein besonderes Gebäude

Das Sport- und Gesundheitszentrum Altenessen in der Alten Badeanstalt ist bereits ab Montag, 11. Mai, täglich außer am Wochenende von 9 bis 15 Uhr geöffnet. Allerdings finden noch keine Kurse statt.

Mitarbeiter vergeben an der Pforte im Eingangsbereich Termine und beantworten alle Fragen. Auch telefonisch ist das SGZ unter 83 31 190 erreichbar. Weitere Infos gibt es auf der Homepage unter https://www.fitnessstudios-essen-sgz.de/index.php

Das SGZ befindet sich in einem besonderen denkmalgeschützten Gebäude. Die Alte Badeanstalt wurde 1930 im Stil der Bauhaus-Architektur entworfen. Der Backsteinbau mit der kubischen Wirkung sei beispielhaft für die „avantgardistischen Formvorstellungen der Architektur in den 20er Jahren“, heißt es auf der Denkmalkarte.

Doch nun wollen die Verantwortlichen nach vorne schauen. Auch wenn noch nicht klar ist, wann das Hallenbad wieder öffnen kann. Zengerle: „Aber wir sind auch darauf gut vorbereitet. So haben wir zum Beispiel dank der Renovierung großzügige Umkleiden, in denen man den Mindestabstand wahren kann.“