Duisburg. Nach dem 2:2-Unentschieden beim VfL Bochum hat sich die Lage des MSV Duisburg im Abstiegskampf der 2. Bundesliga nicht wesentlich verändert: Drei Punkte liegen die Zebras vor dem Relegationsrang. Goran Sukalo glaubt, dass für den Klassenerhalt noch vier Siege nötig sind.
Geht es nach Duisburgs Vizekapitän Goran Sukalo (31), dann ist der 1. FC Köln auf Tabellenplatz vier gerade gerettet. Die Domstädter schraubten ihr Punktekonto nach dem 2:0 über Union Berlin auf 36 Zähler. „Die Marke von 35, 36 Punkten müssen wir bis zum Saisonende erreichen, um in der Zweiten Liga zu bleiben. Umgerechnet heißt das: Es müssen noch vier Siege her“, so Sukalo. Im Moment liegen die Zebras als Viertletzter nur drei Zähler vor Dynamo Dresden, das den Relegationsplatz belegt.
„Früher hat man immer von der 40er-Punktemarke gesprochen, aber diese Grenze ist schon seit ein paar Jahren nicht mehr erforderlich, um sich zu retten. Klar ist, dass wir in den kommenden Wochen auch Dreier benötigen“, blickt „Suki“ voraus. Beim 2:2 in Bochum fehlte der Mittelfeld-Routinier wegen seiner Roten Karte aus dem Kaiserslautern-Spiel.
Zwei Gegentore in der Schlafphase
Das Zusehen fiel ihm sichtlich schwer. Umso erleichterter zeigte sich Sukalo, nicht mit leeren Händen nach Hause gefahren zu sein. „Hut ab vor den Jungs. Gerade die erste Halbzeit in Bochum fand ich überragend, weil ich nie das Gefühl hatte, dass der VfL gegen uns ein Tor macht.“ Das änderte sich nach dem Wechsel. Der MSV gönnte sich eine Schlafphase, kassierte ein Standard- und ein Slalomtor. Sukalo: „Da hat die Struktur nicht so gepasst. Aber gottseidank hat uns Timo Perthel mit seinem tollen Tor den Punkt gerettet. Wir sind trotz des Rückstands zurückgekommen.“
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Für Perthel war es nach seinem Jokertor in Paderborn (2:0) der zweite Saisontreffer. Möglicherweise sogar einer, der in der Endabrechnung noch ganz wichtig sein kann. „Ich hoffe nicht, dass es das letzte Perthel-Tor in dieser Spielzeit war“, hat der 24-Jährige offenbar Gefallen am Einnetzen gefunden. Dass sein Knaller auch noch in die Kategorie „Tor des Monats“ fiel, wie es MSV-Physiotherapeut Jens Vergers begeistert anmerkte, rundete den Teilerfolg in Bochum ab. Perthel: „Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass der Ball so in den Winkel klatscht. Schön, dass es geklappt hat. Ich kann damit leben.“
„Dann eben gegen Braunschweig“
Leben konnte Coach Kosta Runjaic auch mit der Leistung von zwei jüngeren Spielern. Kevin Wolze (22) erledigte seine ungewohnte Aufgabe im zentralen Mittelfeldbereich der Zebras mit Kampfgeist und Geschick. Maurice Exslager (22) rackerte als einzige Spitze und belohnte sich mit dem Führungstor, das selbst zwei Gegenspieler nicht verhindern konnten. „Exe war agil, beweglich und hat für Unruhe gesorgt. Kevin hat viele Meter gemacht, einige gute Bälle gespielt und sich empfohlen“, bilanzierte Runjaic.
VfL gegen MSV 2:2
„Ich dachte erst, dass mein Schuss gar nicht so gut kommt, aber dann hat er doch gepasst“, stellte „Exe“ fest. So ganz zufrieden war der Publikumsliebling, der sein mittlerweile drittes Profitor gegen Bochum erzielte, mit dem Remis nicht. „Wenn man kurz vor Schluss ausgleicht, ist das eigentlich okay, aber wir hätten in Bochum mehr holen können.“ Exslager kämpferisch: „Irgendwann muss der Dreier kommen. Wenn nicht gegen Bochum, dann eben am kommenden Montagabend gegen Braunschweig. Wir können auch gegen die Großen etwas machen.“