Bochum. Auf und ab ging es im Zweitliga-Derby zwischen dem VfL Bochum und dem MSV Duisburg. Nach dem späten Ausgleich der Zebras hatten die Gäste bessere Laune als die Bochumer. Speziell Duisburgs Torschütze zum 1:0 Maurcie Ekslager freute sich über den Punkt. Warum? Lesen Sie die Stimmen zum Spiel.

Karsten Neitzel (Trainer VfL Bochum): "Das war ein erfrischendes Spiel, beide haben versucht, offensiv anzulaufen, es gab sehr viele Torraumszenen. Wir haben schwer ins Spiel gefunden, nach wenigen Minuten gab es eine Schrecksekunde, als Andi Luthe gegen Exslager retten muss. Mit der ersten Halbzeit insgesamt kann ich einigermaßen leben, sie war aber nicht das Gelbe vom Ei. Wir wollten in der zweiten Hälfte nicht viel ändern und haben uns vorgenommen, nicht jeden ersten und zweiten Ball in die Spitze zu spielen, nur weil wir zurückliegen. 25, 30 Minuten waren richtig gut. Nach dem 2:1 können wir in zwei, drei Szenen das 3:1 machen. Insgesamt geht das 2:2 in Ordnung, der Zeitpunkt des Ausgleichs tut aber richtig weh. Auf der Bank hatten wir uns schon auf 27 Punkte und ein überragendes Wochenende eingestellt. Jetzt haben wir 25 - und es war nur ein halb überragendes Wochenende."

Jens Todt (Vorstand Sport VfL Bochum): "Das ist verdammt ärgerlich. Wir haben wieder nicht den entscheidenden Schritt gemacht - aber die Mannschaft macht ganz eindeutig Fortschritte. Bleibt die Leistung so, wird der Befreiungsschlag kommen. Dann kann er auch gegen den Spitzenreiter kommen."

Todt über das Pokalspiel in Stuttgart (Mittwoch, 19 Uhr, live in unserem Ticker): "Am Mittwoch sind wir ganz krasser Außenseiter, aber wir wollen kein Schlachtopfer sein und uns richtig gut verkaufen. Der Pokal ist ein Highlight."

Carsten Rothenbach (VfL Bochum): "Das ist sehr bitter. Es wäre ein "big point" gewesen. Aber wir haben so viele Höhen und Tiefen in dieser Saison gehabt - da werden wir auch dieses Gegentor wegstecken. Wenn wir so weiterspielen, werden wir die Punkte holen. Das Pokalspiel in Stuttgart am Mittwoch ist ein Bonus für uns. Wir sind klarer Außenseiter, werden aber alles versuchen."

Christoph Kramer (VfL Bochum): "In der Phase, in der wir 2:1 führen, verpassen wir das 3:1. In der zweiten Halbzeit sah das gut aus. Danach bekommen wir mit einem Sonntagsschuss das 2:2. Schade, dass wir so ein Tor bekommen - Perthel hat den Ball mit seinem schwachen Fuß so getroffen."

Kramer über das Pokalspiel: "Wir haben keine Scheu vor den Stuttgartern. Wir stehen nicht zu Unrecht im Viertelfinale."

Kevin Scheidhauer (VfL Bochum): "Wir haben lange 2:1 geführt, hatten die besseren Chancen, hätten den Sack zumachen müssen. Doch dann bekommen wir mit einem Sonntagsschuss das 2:2. Deshalb sind wir sehr geknickt. Wir hatten die Möglichkeit, uns abzusetzen, aber es gelingt uns nicht, eine Serie zu starten.

"Exslager: "Früher stand ich oft in Bochum in der Fankurve" 

Kosta Runjaic (Trainer MSV Duisburg): "Wir haben sehr gut begonnen, waren in den ersten 15 Minuten besser im Spiel, griffiger, schwungvoller, haben uns gut bewegt. Dann hat der VfL Teile des Spiels übernommen, Druck ausgeübt, war von der 15. bis 45. Minute besser. Wir haben gut verteidigt, aber den VfL immer wieder durch Passfehler ins Spiel gebracht. Wir gehen trotzdem mit einer 1:0-Führung in die Pause. Glückwunsch an Exslager. In der zweiten Halbzeit musst du dann schauen, dass das 1:0 lange Zeit bestehen bleibt. Wir hatten eine Riesenchance, die Führung auszubauen. Machen wir das 2:0, gewinnen wir. Doch es kam anders. Wir kommen danach aber durch ein Standardtor und ein sehr einfaches Tor auf die Verliererstraße. Danach haben beide Mannschaften sehr offen gespielt. Wir sind froh, dass Perthel mit einem präzisen Schuss das 2:2 erzielt hat. Wir können mit dem Punkt leben. Kompliment an unsere Mannschaft, ich hatte immer das Gefühl, dass wir noch einen Treffer erzielen können. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann, dass beide Mannschaften in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga spielen."

Maurice Exslager (MSV Duisburg): "Ich dachte, dass mein Schuss vor dem ersten Tor nicht gut kommt. Zum Glück kam er doch gut. Mit dem 2:2 kurz vor Schluss können wir leben. Das Tor von Perthel war ein ,lucky punch'. Über die gesamte Zeit haben wir einen Dreier verschenkt."

Exslager über sein Verhältnis zum VfL Bochum: "Gegen Bochum treffe ich besonders gern - das war schon in der vergangenen Saison so. Früher stand ich oft in Bochum in der Fankurve und hatte alle möglichen Fanartikel. Mein Onkel ist glühender VfL-Anhänger. Heute war er nicht im Stadion, sondern hat Radio gehört."

Daniel Brosinski (MSV Duisburg): "Nach dem 1:1 sind wir ins Schwimmmen gekommen. Da hatten wir Glück, dass Bochum nicht höher geführt hat. Wie die Tore gefallen sind, werden wir analysieren. Vor allem das zweite Tor ist viel zu leicht gefallen."