Duisburg. Die Oberliga-Tabelle zeigt: Es besteht Handlungsbedarf. Den macht Sportchef Thomas Ziolkowski aber eher beim spielenden Personal aus.
Keine Frage – die Stimmung droht zu kippen. Als das Sonntagsheimspiel gegen die Hammer Eisbären seinem Ende entgegenging, riefen die ersten Fans „Fritzmeier, Fritzmeier!“ und später dann: „Trainer raus!“ Doch die Trainerfrage stellt sich für die Verantwortlichen des Eishockey-Oberligisten EV Duisburg nach wie vor nicht. „Wenn teils erfahrene Spieler sich nicht an die Vorgaben halten und glauben, sie müssten was eigenes machen, dann ist das nicht die Schuld von Risto Kurkinen“, sagt Thomas Ziolkowski, der Sportliche Leiter der Füchse.
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Kurkinen äußerte sich in der Pressekonferenz nach dem Spiel zu der Frage, warum er die Powerbreaks, sprich die neuen Werbeauszeiten, nicht nutzen würde, um Einfluss auf die Mannschaft zu nehmen – so wie es viele seiner Amtskollegen in der Oberliga machen. „Wir haben einen klaren Gameplan. Und wenn sich jeder daran hält, muss man auch nichts sagen“, erklärte der Coach. Es stellt sich nur die Frage: Halten sich denn alle daran? Und wie sieht er aus? Denn viel zu oft, gerade auch in der Defensive, sieht das Ganze nach „Freestyle“ aus – so hätte es wohl der oben angesprochene Franz Fritzmeier, bis vor kurzem Trainer und Sportchef der Löwen Frankfurt in der DEL, genannt. Da rennen beispielsweise Spieler quer zur Spielrichtung auf eine andere Position. So stellt sich die Frage: Laufen sie dorthin, wo sie laut Gameplan nichts zu suchen haben? Oder standen sie da, wo sie nicht sein sollten und versuchen nun, etwas zu retten?
„Es gibt einige Kandidaten, die interessant sind und mit denen wir sprechen.“
Sportlich wie vor allem auch quantitativ könnte sich neben der Trainer- also auch die Spielerfrage stellen. Heißt: Gibt es nicht – auch oder stattdessen – Handlungsbedarf auf dem Transfermarkt? „Wir halten die Augen offen“, sagt Ziolkowski, um es dann ein wenig zu präzisieren. „Es gibt einige Kandidaten, die interessant sind und mit denen wir sprechen.“ Eher für hinten oder eher für vorne? „Für beides“, erklärt der Füchse-Sportchef.
Zeit, um einzugreifen wäre es jedenfalls: Denn Platz sechs, der die direkte Achtelfinal-Qualifikation bedeutet, ist bereits neun Punkte entfernt. Der Rückstand auf Pre-Play-off-Platz zehn beträgt zwei Punkte – drei, wenn Halle sein Nachholspiel gewinnt, weil dann Erfurt auf zehn fallen würde. Und das zeigt bereits, wie abermals wichtig das kommende Wochenende ist. Am Freitag, 1. November, um 19.30 Uhr sind die Black Dragons Erfurt an der Wedau zu Gast.