Duisburg. Risto Kurkinen gratulierte Hernes Co-Trainer dazu, wie gut seine Mannschaft eingestellt war. Es wird eng für den Coach. Ein Kommentar.
Die sportliche Situation ist bedrückend genug. Die Füchse Duisburg sind Vorletzter der Eishockey-Oberliga, haben nur noch einen Punkt Vorsprung auf den Herner EV, bei dem sie ganz aktuell das Frust-Derby am Gysenberg verloren haben. Angesichts des klaren Ziels, die Play-offs zu erreichen, würde dies alleine schon ausreichen, um den Trainerjob von Risto Kurkinen sehr unsicher zu machen. Und dann sagt der Finne nach dem Spiel in der Pressekonferenz zu Hernes Co-Trainer Lars Gerike auch noch dies hier: „Euer Team war gut vorbereitet, unseres nicht. Wir dachten, wir wären gut vorbereitet.“
Da stellt sich die Frage, wer beim EVD die Aufgabe hat, das Team vorzubereiten. Und die Jobbeschreibung, die genau das beinhaltet, ist die von Risto Kurkinen.
„Die Plexiglasscheibe wird schon nicht umfallen.“
Längst ist der Coach auch beim Publikum angezählt, wenn nicht sogar durchgefallen. In Foren und Sozialen Medien fallen Sätze wie: „Die Plexiglasscheibe wird schon nicht umfallen.“ Was die Fans meinen: Allzu oft lehnte Kurkinen an einer Plexiglasscheibe an der Trainerbank und hat die neuen sogenannten Powerbreaks, sprich 90-sekündigen Werbeunterbrechungen pro Drittel, nicht genutzt, um wie in einer regulären Auszeit auf sein Team einzuwirken. Das ist schon keine gute Idee, wenn es gut läuft. Es ist aber eine ganz schlechte Idee, wenn es gar nicht läuft. Selbst wenn seine Kabinenansprachen ansonsten gut sind, muss auch das Coaching im Spiel klappen. Denn auch das gehört zu seiner Stellenbeschreibung.
Keine Spielidee erkennbar
Viel ärgerlicher ist aber, dass die Fehler einfach nicht weniger werden. Und klar ist auch, dass die Spieler einen Großteil der Verantwortung tragen. Aber wenn Mitte Oktober keine Systemidee auf dem Eis zu erkennen ist, ist es beinahe schon belanglos, ob die Ideen des Trainers nicht fruchten, oder ob die Spieler seine Ideen nicht verstehen oder umsetzen können. Das Ergebnis auf dem Eis ist das gleiche.
Es ist natürlich anständig, dass die Füchse nicht so handeln wollen, wie in längst vergessenen Zeiten, als eine Kölner Unternehmergruppe das Sagen hatte und gefühlt im Wochenrhythmus die Trainer vor die Tür setzte. Aber wenn Mannschaft und Trainer ganz offenbar nicht zusammenpassen, muss besser früh als zu spät etwas verändert werden, damit das Team noch die Gelegenheit hat, in die Spur zu finden. Denn lange wird es auch beim Publikum keine Begeisterungsstürme auslösen, wenn der Trainer seinem Gegenüber dazu gratuliert, wie gut er seine Mannschaft eingestellt hat.