Duisburg. Duisburg könnte vom „Rettungspaket“ der Studenten-Weltspiele als selbst erklärte Sportstadt im großen Maße profitieren. Ein Kommentar.
Die Lösung liegt auf dem Tisch, jetzt muss schleunigst endgültige Klarheit her. In der vergangenen Woche erklärte Mahmut Özdemir, Staatssekretär im Bundesinnenministerium, am Rande einer Pressekonferenz, dass das Paket zur Rettung der Fisu World University Games, die am Dienstag in einem Jahr beginnen sollen, geschnürt ist. Düsseldorf scheidet aus dem Kreis der Ausrichter aus, eine neue, noch nicht genannte Metropole springt ein, die Wasserball-Wettkämpfe können beim ASCD ohne die geplanten nachhaltigen Neubauten über die Bühne gehen, und Duisburg bekommt mit Beachvolleyball, Bogenschießen und der Eröffnungsfeier in der Schauinslandreisen-Arena drei schmackhafte Kuchenstücke dazu. Die finalen Unterschriften stehen, wie Özdemir erklärte, noch aus. Die Tinte sollte auf dem Papier schnell trocknen, damit alle Beteiligten Planungssicherheit haben.
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Die NRW-Staatskanzlei hatte der Sportregion mit der Streichung zugesagter Fördermittel bereits einen Bärendienst erwiesen. Der Schaden ist bereits immens. Gelder für Architekten, die die Umbauten auf der ASCD-Anlage bereits planten, sind verbrannt. Zudem hat das Image des Landes, das weiterhin den Traum hegt, eines Tages an Rhein und Ruhr Olympische Spiele auszurichten, tiefe Kratzer erhalten. Jetzt geht es darum zu zeigen, dass das Land zumindest eine Universiade auf die Beine stellen kann.
Eine Aufwertung der „Sportstadt Duisburg“
Duisburg könnte aus dem Dilemma nun sogar als Gewinner herausgehen. Bislang gehörten Rudern und Wasserball im Sportpark zum Programm der Studentenspiele, nun würde die Stadt von den zusätzlichen Sportarten und der Eröffnungsfeier im großen Maße profitieren. Auch hier geht es dann um das Image. Die Kommune lässt sich gerne als Sportstadt feiern. Die Niedergänge im Leistungssport – zum Beispiel durch den Abstieg der MSV-Fußballer in die Regionalliga und dem Wegbrechen des professionellen Frauenfußballs – sorgen zwischen Anspruch und Wirklichkeit ohnehin bereits für eine tiefe Kluft.