Bottrop. Bottroperinnen bringen Regionalliga-Spitzenreiter Warbeyen an den Rand einer Niederlage. Erst im Elfmeterschießen platzt der Traum vom Halbfinale.
Rhenania Bottrop scheitert im Viertelfinale des Niederrheinpokals unglücklich am Regionalliga-Spitzenreiter VfR Warbeyen. Nach 90 torlosen Minuten endete die Verlängerung 1:1. Im Elfmeterschießen hatte der große Favorit dann das Glück auf seiner Seite (5:2). Bitter für Rhenania, denn die Blau-Weißen hatten das Spiel bis zum Schluss ausgeglichen gestaltet.
Enya Dominiak sank nach dem vierten Elfmeter des VfR Warbeyen enttäuscht zu Boden. Die Torhüterin von Rhenania Bottrop war den Tränen nahe. Ihre Mitspielerinnen, die Betreuer und Fans trösteten sie. Bei aller Enttäuschung, die das Ausscheiden im Pokalviertelfinale mit sich brachte: Es gab keinen Grund für Tränen. Denn was Rhenania gegen den Zweitliga-Aufstiegsfavoriten aus Warbeyen vollbracht hatten, schaffte vorher keines der prominenten Teams aus der Regionalliga.
Joker Sandra Lagodzinski trifft in der 119. Minute zum Ausgleich
Rhenania hatte über 90 Minuten kein Gegentor zugelassen. Und die Bottroperinnen waren selbst nach Rückstand in der Verlängerung zurückgekommen, hatten nach Warbeyens Führung durch Jolina Opladen (105.) in der 119. Minute durch die kurz zuvor eingewechselte Sandra Lagodzinski ausgeglichen.
Im Elfmeterschießen setzten sich dann die Favoritinnen durch. Die Schuld dafür nahm Marcel Dietzek auf sich. „Mit einem Elfmeterschießen habe ich ehrlicherweise nicht gerechnet. Deshalb haben wir da im Training keinen Fokus darauf gelegt“, erklärte Rhenanias Trainer.
Der Coach war sichtlich stolz auf die Leistung seiner Kickerinnen, die den künftigen Zweitligisten an den Rand einer Niederlage brachten. „Warbeyen dominiert die Regionalliga West, die haben zehn Punkte Vorsprung auf den Zweiten, wollen in die zweite Liga. Warbeyen hat gerade einmal neun Gegentore in der Saison bekommen und 57 Tore geschossen“, wies Dietzek auf die beeindruckende Bilanz der Gegnerinnen hin.
Rhenanias Torhüterin kritisiert den Schiedsrichter
Auch bei den Spielerinnen machte nach dem Spiel die Enttäuschung über das Ausscheiden dem Stolz auf die vollbrachte Leistung Platz. Auch Enya Dominiak konnte wieder lachen: „Wir haben ein super Spiel gemacht, niemand hat damit gerechnet, dass wir bis ins Elfmeterschießen kommen.“
Aber auch zum Spielverlauf hatte die junge Torhüterin einiges zu erzählen: „Es wurde schon ziemlich hitzig, Warbeyen wurde immer frustrierter und hatte Glück, dass der Schiri in der ersten Halbzeit ein böses Foul an Celine Baschek übersehen hat. Das war für mich eine klare Rote Karte.“
Dominiak sah kaum Fehler ihres Teams: „Auch in Halbzeit zwei haben wir weiter stark gekämpft, sind immer besser in die Zweikämpfe gekommen, haben taktisch super gespielt und uns nicht rauslocken lassen. Wir waren auch nicht nervös, obwohl Warbeyen hoch gepresst hat. Aber es war bei aller Hitzigkeit trotzdem ein faires Spiel.“
Rhenania Bottrop geht nicht als Verlierer vom Platz
Für Enya Dominiak war das Spiel auch deshalb besonders, da sich das Team in der ungewohnten Rolle des Außenseiters wiederfand: „Wir haben tief stehend begonnen, das bedeutete für mich, mehr von hinten aus ins Spiel einzugreifen, die Abwehr zu ordnen, dass wir gut übergeben.“
Schließlich war es ein wunderschöner Fernschuss, der den Rhenania-Riegel knackte. „Aber das passiert und wir haben darauf ja auch die passende Antwort gegeben“, erklärte Enya Dominiak und freute sich über die exzellente Teamleistung. „Wir waren richtig gut eingestellt auf Warbeyen. Wir haben an uns geglaubt, haben positiv miteinander gesprochen. Wir waren als Mannschaft voll da, auch die Spielerinnen, die reinkamen, waren sofort im Spiel drin. Wir haben Warbeyen mächtig Probleme bereitet.“
Rhenania Bottrop schaffte damit etwas, was bisher nur Arminia Bielefeld in der Liga geglückt ist, nämlich gegen den VfR Warbeyen zu bestehen und nach 90 respektive 120 Minuten nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. Und das ist ein großer Sieg für die Bottroper Verbandsliga-Vertreterinnen.
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