Bottrop. Fortuna Bottrops Mittelfeldmotor glaubt zu wissen, was für den Klassenerhalt nötig ist. Und er verrät, wie es für ihn nach der Saison weitergeht.
Er gehört zu den erfahrensten Spielern im Kader. Er geht vorweg, verpasst keine Trainingseinheit und bleibt positiv, wenn andere dazu neigen, den Kopf hängenzulassen. Marcel Siwek weiß, dass vor seinem SV Fortuna Bottrop eine schwierige Rückrunde in der Bezirksliga steht. Der 34-jährige Co-Kapitän glaubt zu wissen, was nötig sein wird, um den Klassenerhalt zu schaffen.
Hast du das unglückliche Pokal-Aus beim FC Sterkrade 72 schon verdaut?
Ja, weil wir eine richtig gute erste Halbzeit gespielt haben und lange die bessere Mannschaft waren. In der zweiten Halbzeit hat uns dann genau das eingeholt, was uns jetzt schon seit anderthalb Jahren begleitet. Wir wurden unsicherer, waren nicht mehr so konzentriert. Dann kommt noch ein unberechtiger Elfmeter gegen uns dazu, wir selbst verschießen einen.
Unter dem Strich können wir uns damit trösten, dass es nicht um Bezirksliga-Punkte ging. Und dass wir gegen Dostlukspor Bottrop noch eine weitere Chance haben, in den Niederrheinpokal einzuziehen.
Trotz der Niederlage gehörte das Spiel zu den besseren in der Saisonvorbereitung. Warum hat es dennoch nicht zu einem Erfolg gerecht?
Was uns momentan fehlt, und was wir uns zurückerarbeiten müssen, ist eine gewisse Siegermentalität. Wir haben uns schon in der Bezirksliga-Hinrunde zu oft um den verdienten Lohn gebracht, haben Führungen hergeschenkt und sind am Ende als Verlierer vom Platz gegangen.

Das ist ein Prozess, der nicht nur Zeit, sondern auch die richtigen Ergebnisse braucht. Wir sind diesen Momenten aber auch schon in der Vorbereitung näher gekommen. Beispielsweise gegen Zweckel oder Hessler. Das waren wichtige Spiele für die Mannschaft.
Hinter euch liegt eine schwache Hinrunde in der Bezirksliga. Ihr habt erst zwölf Punkte gesammelt. Was waren die größten Probleme?
Das größte Manko bei uns ist die fehlende Konstanz. Wir haben richtig gute Leistungen gegen Topteams gezeigt, aber auch ganz schwache gegen direkte Konkurrenten. Oft waren sogar die Schwankungen innerhalb eines Spiels dafür verantwortlich, dass wir nicht gewonnen haben. Am zehnten Spieltag haben wir in Haldern unseren letzten Sieg eingefahren. In fünf von acht Spielen bis zur Winterpause haben wir in der zweiten Halbzeit geführt. Kein einziges Mal hat das zu einem Sieg gereicht.
In der Vorbereitung habt ihr euch ziemlich launisch präsentiert. Da gab es gute, ordentliche, aber auch unterirdische Vorstellungen. Wie erklärst du dir diese Schwankungen?
Man muss ehrlich sein: Wir haben eine blutjunge Mannschaft, die noch nicht konstant abliefern kann. Hinzu kommt, dass wir in der Hinrunde keine feste Innenverteidigung hatten. Da mussten wir immer wieder durch Verletzungen oder aus beruflichen Gründen improvisieren. Dann stellen sich auch keine Automatismen ein, die wichtig für die gesamte Mannschaft sind.

Wir müssen aber auch so selbstkritisch sein und sagen, dass wir einige Male auch mit einer falschen Selbstsicherheit in die Spiele gegangen sind. Das ist uns einige Male auf die Füße gefallen.
Am Sonntag geht es wieder um Punkte. Gegner ist dann ausgerechnet ein Team, das sich noch Chancen auf den Landesliga-Aufstieg ausrechnet. Was ist gegen den SC 20 Oberhausen möglich?
Ich sage jetzt nicht, dass wir den Gegner weghauen. Aber es ist der erste Spieltag in diesem Jahr und wir haben ein Heimspiel. Das ist ein Faustpfand. Wir müssen uns auf Rheinbaben gegen keine Mannschaft in dieser Liga verstecken. Die Zuschauer und auch die Jungs auf der Bank werden wichtig sein. Der Druck, der auf uns lastet, ist in diesem Spiel auch nicht so hoch. Das ist ein Bonusspiel.
Wie hoch schätzt du die Chance ein, dass ihr den Fünf-Punkte-Rückstand noch aufholt und in der Liga bleibt?
Für eine Prognose ist es noch zu früh. Ich selbst habe mir eine kleine Deadline gesetzt. Nach dem SC 20 bekommen wir es mit dem TuS Stenern, den Sportfreunden Königshardt und TuB Bocholt zu tun. Wenn wir nach diesen Spielen 19 Punkte auf dem Konto haben, bin ich fest davon überzeugt, dass wir in der Liga bleiben.
Der Rückstand beträgt ja auch nur fünf Punkte und die Saison ist auch noch lang. Es ist aber unheimlich wichtig, dass wir schon in den ersten Wochen die richtigen Ergebnisse einfahren. Zuversichtlich macht mich, dass unsere Trainer, aber auch der Vorstand, einen richtig guten Job machen.

Ich persönlich werde mich richtig reinhängen. Ich möchte meine aktive Laufbahn nicht mit einem Abstieg beenden. Das hat Fortuna auch nicht verdient. Dieser Verein hat vielleicht immer noch die meisten Zuschauer in Bottrop und gehört einfach in die Bezirksliga.
Wie geht es für dich persönlich nach dieser Saison weiter?
Ich bin jetzt 34 Jahre alt, ich habe eine Familie, einen kleinen Sohn, das verändert die Sicht auf den Fußball. Ich möchte aber unbedingt dabei bleiben. Ich will in der zweiten Jahreshälfte meinen Trainerschein machen und kann mir gut vorstellen, ab der kommenden Saison im Trainerteam von Marco Hoffmann und Sascha Wisniowski mitzuarbeiten.
Im Hinspiel war Fortuna Bottrop gegen den SC 20 Oberhausen chancenlos
- Fortuna Bottrop geht am Sonntag in das erste Punktspiel des Jahres. Das Spiel gegen den SC 20 Oberhausen wird um 15.30 Uhr auf Rheinbaben angepfiffen.
- Die Favoritenrolle liegt beim Gast aus Oberhausen. Der Tabellendritte hat nach 18 Spieltagen erst eine Niederlage auf dem Konto. Der Rückstand auf Tabellenführer Rhenania Bottrop beträgt nur drei Punkte.
- Im Hinspiel hatte Fortuna Bottrop einen schweren Stand. Die Rot-Weißen lagen schon zur Halbzeit 0:3 zurück, kassierten in der zweiten Halbzeit einen weiteren Gegentreffer.
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