Gelsenkirchen. Der Fußballkreis zählte offiziell 1800 Zuschauer. Tatsächlich sahen deutlich mehr Menschen das Aufstiegsendspiel zwischen Kirchhellen und Bulmke.

Der Fußballkreis Gelsenkirchen hat in der Verlängerung der Fußballsaison noch einmal richtig abkassiert. Die insgesamt vier Relegationsspiele zwischen A- und C-Kreisliga spülten einen hohen vierstelligen Betrag in seine Kassen. In der Partie zwischen dem VfB Kirchhellen und den Sportfreunden Bulmke mogelte sich aber ein großer Teil der Zuschauer an den Kassen vorbei.

„Ich habe die Zahl von 3000 Zuschauern gelesen, ganz so viele waren es meiner Meinung nach nicht“, sagt Michael Große. Der Vorsitzende des Kreisfuballausschusses konnte die offizielle Zuschauerangabe von 1800 aber auch nicht mit seinen persönlichen Beobachtungen in Einklang bringen: „Es waren deutlich mehr im Stadion. Es werden vielleicht 2500 bis 2700 gewesen sein.“

Ein Drittel der Einnahmen geht an den Kreis, 19 Prozent an den Staat

Nicht nur der VfB Kirchhellen und die Sportfreunde Bulmke hatten am 30. Mai ein großes Interesse daran, dass möglichst viele Zuschauer ins Stadion Lüttinghof kommen. Denn auch der Fußballkreis ist an den Einnahmen aus dem Ticketverkauf beteiligt. „Von der Gesamtsumme werden die Schiedsrichter-Kosten abgezogen, der Rest wird durch drei geteilt“, erklärt Michael Große, natürlich müsse der Betrag dann auch noch mit 19 Prozent versteuert werden.

Der Fußballkreis kontrollierte am 30. Mai selbst. Mitarbeiter besetzten insgesamt drei Kassen an der Sportanlage des SC Hassel. Kurz vor Spielbeginn zeichnete sich ab, dass nicht alle rechtzeitig zum Spielbeginn im Stadion sein würden. Am Eingang hatten sich lange Schlangen gebildet.

Anstoß wird wegen des Andrangs um 10 Minuten nach hinten geschoben

„Ich habe mit dem Schiedsrichter und beiden Trainern gesprochen und nachgefragt, ob wir den Anstoß zehn Minuten verschieben können“, so Große. Das habe gereicht, um den größten Teil der Wartenden ins Stadion zu lassen: „Als das Spiel um 16.10 Uhr angepfiffen wurde, hatten vielleicht noch 20 Menschen keine Eintrittskarte“, so Große. Bis zur Halbzeit verkaufte der Fußballkreis insgesamt 1800 Tickets.

Mehr zum VfB Kirchhellen

Erst nach dem Spiel erfuhr der Fußballkreis, warum dann doch deutlich mehr als die 1800 zahlenden Zuschauer im Stadion waren. „Was wir im Nachgang erfahren haben, ist, dass die Umzäunung der Sportanlage an zwei Stellen niedergerissen wurde. Sowohl auf der Seite der Trainerbänke als auch auf der Tribünenseite“, so Große, „das lässt natürlich die Vermutung zu, dass Leute ohne Eintritt zu zahlen ins Stadion gekommen sind.“

Sollten sich tatsächlich 1000 Zuschauer an den Kassen vorbeigemogelt haben, ist den Vereinen und dem Fußballkreis dadurch ein Schaden von rund 4000 Euro entstanden.

Weitere Berichte aus dem Bottroper Amateurfußball

Weitere Berichte aus dem Lokalsport in Bottrop lesen Sie hier!