Kirchhellen. Der TSV Fichte Hagen hat sich nach dem 4:6 noch nicht aufgegeben. Der Relegationsgegner des VfB Kirchhellen will es wie der VfL Bochum machen.
Das Hinspiel der Aufstiegsrelegation glich einer Mini-Saison. Der VfB Kirchhellen erlebte innerhalb von 90 Spielminuten mehr emotionale Wendungen, als an allen vorangegangenen 28 Kreisliga-Spieltagen. Das war nichts für schwache Nerven, hob aber die Stimmung, weil das Endergebnis stimmte. Das Team von Martin Stroetzel ist nach dem 6:4-Erfolg nur noch ein Spiel von der Rückkehr in die Bezirksliga entfernt. Am Donnerstag reicht beim TSV Fichte Hagen schon eine knappe Niederlage (Anstoß 19 Uhr, Wörthstraße 43, Hagen).
Auch zwei Tage nach dem Spiel muss Martin Stroetzel noch schmunzeln. Die bewegte Fußballlaufbahn des VfB-Trainers ist mit dem 6:4 gegen Hagen um ein kurioses Kapitel reicher. Im Rückblick stellt er fest: „Wir sind genauso gestartet, wie wir uns das vorgenommen hatten. Wir wollten ein frühes Tor. Und das ist uns auch gelungen.“ Doch der Spielverlauf wich im Anschluss deutlich von Stroetzels Planungen ab: „Der Ausgleich kam aus dem Nichts. Ein Sonntagsschuss von einem Rechtsfuß mit links in den Knick. Das hat uns kurz aus der Bahn geworfen.“
Stroetzel: Wir werden in Hagen unsere Möglichkeiten bekommen
Fichte Hagen zog auf 3:1 davon, konnte den VfB aber nicht bremsen. Selbst nach dem vierten Gegentreffer gab Kirchhellen nicht auf und legte am Ende ein unnachahmliches Finish hin.
„Spielentscheidend für mich war die Szene in der 33. Minute, als sich Silas Fannasch den Ball schnappt, auf der Außenbahn Meter macht und dann aus 25 Metern zum 2:3 trifft. Ich habe in diesem Moment einen so großen Willen in meinem Team gespürt, dass ich wusste, dass wir nicht verlieren werden“, so Stroetzel. Schon zwei Minuten später gelang Sascha Markmann der Ausgleich.
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Nach dem Seitenwechsel steckte der VfB Kirchhellen auch den erneuten Rückstand weg. Kapitän Fabian Mohs, der schon zum 1:0 getroffen hatte, legte einen Hattrick zum 6:4-Endstand nach. Stroetzel zieht mit Blick auf den Donnerstag viel Positives aus dem Hinspiel: „Ich weiß, dass wir deutlich besser verteidigen können. Und Hagen weiß, dass wir Tore schießen können. Fichte liegt jetzt 0:2 zurück und wird ein Risiko eingehen müssen. Die Hagener werden uns alles abverlangen, aber sie haben uns schon am Sonntag Möglichkeiten gegeben. Und die werden wir auch am Donnerstag bekommen.“
Fichte Hagen erinnert an das Fußballwunder des VfL Bochum
Der TSV Fichte Hagen geht zwar mit einem Handicap ins Spiel, rechnet sich aber immer noch Chancen aus, in der kommenden Saison in der Bezirksliga zu spielen. Vereinsboss Mathias Schneidmüller erklärte im Gespräch mit der Westfalenpost: „Der VfB Kirchhellen ist ein sympathischer Verein, wir wurden gut aufgenommen. Auf dem Platz haben wir alles gegeben und insgesamt eine gute Leistung gezeigt. Jetzt müssen wir im Defensivverbund noch pfiffiger werden. Unsere Stärke in der Offensive mit immerhin vier erzielten Toren in Kirchhellen gibt berechtigte Hoffnung für das Rückspiel.“
Mit einem Augenzwinkern erinnern die Hagener auf den VfL Bochum, der das Hinspiel der Bundesliga-Relegation gegen Fortuna Düsseldorf 0:3 verloren hatte, den Abstieg im Rückspiel aber dennoch abwendete. Auch Martin Stroetzel glaubt an Fußballwunder, sagt aber: „Wir werden am Donnerstag unser Ding durchziehen. Gegen Bulmke hatten wir offensiv Schwächen, gegen Hagen defensiv. Wenn wir diese Fehler abstellen, werden wir unser ganzes Potenzial entfalten.“
Alle, die am Donnerstag nicht mit nach Hagen fahren, können den Spielverlauf in unserem Liveticker verfolgen.
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