Bottrop. Transfers, Geld und Sponsorengespräche in der Kreisliga. BW Fuhlenbrocks Murat Memisoglu gibt Eindrücke, wie das alles abläuft.

Sponsorengespräche, Telefonate, Transfers, Verträge: Murat Memisoglu hat aktuell alle Hände voll zu tun. Der Sportliche Leiter des A-Ligisten SV Blau-Weiß Fuhlenbrock ist mittendrin in der Planung für die neue Spielzeit. Es ist ein großer Berg an Arbeit, den er selbst alleine gar nicht besteigen könnte.

„Wir sind intern immer viel am kommunizieren und an Aufgaben verteilen. Es macht mir unheimlich viel Spaß in Fuhlenbrock, von Tag zu Tag mehr“, sagt Memisoglu, der duch seine jahrzehntelange Tätigkeit im Amateurfußballer zahlreiche Kontakte besitzt.

Allerdings ist die Aufgabe des Sportlichen Leiters auf Jacobi doch noch relativ neu für ihn, war Memisoglu früher doch vor allem als Trainer aktiv. „Es ist mir aber nicht schwergefallen, diesen Job zu übernehmen. Auch wenn es am Anfang schon viel war“, so Memisoglu.

Denn nachdem sein Vorgänger Dennis Washofer den Klub in Richtung Armina Klosterhardt verlassen hatte, stand auch der Verein BW Fuhlenbrock plötzlich mit deutlich weniger Sponsoren als vorher da. „Da hatte ich echt viel zu tun. Das war nicht einfach. Mittlerweile haben wir aber über zehn neue Sponsoren dazubekommen, auch große aus Bottrop. Ich bin wirklich von Tür zu Tür gegangen, habe alle Kollegen angerufen, habe Termine gemacht“, so Memisoglu.

SV Blau-Weiß Fuhlenbrock bezahlt keine Handgelder

Das neu generierte Geld fließe zu ungefähr 50 Prozent in den Verein und zu 50 Prozent in die Seniorenmannschaften. Viel Geld zu verdienen gibt es bei Blau-Weiß Fuhlenbrock dennoch nicht. „Alle wissen, dass wir in Fuhlenbrock keine Handgelder oder so zahlen“, sagt er. Das sei wohl auch der Grund, warum es noch nie zu der Situation kam, dass man sich mit Spielern finanziell nicht einigen konnte, weil die zu viel forderten. Natürlich gibt es Mannschaftsprämien für einen Sieg oder ein Unentschieden und ab und an auch Sonderprämien für wichtige Ziele. Aber: „Finanziell können wir sonst nichts bieten, es geht sonst eher um die Ausstattung für die Mannschaft.. Die Prämien sind nicht hoch, aber es summiert sich.“

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In der Kaderplanung für die kommende Saison ist Memisoglu bereits seit Ende der Hinrunde aktiv. „Ich habe mehrmals mit Adrian Reiß zusammengesessen. Wir diskutieren viel über die Spiele und analysieren sie von Woche zu Woche. Wenn sich dann immer wieder Probleme auf bestimmten Positionen zeigen, gucken, wir, dass wir uns da verstärken können. Dann hören wir uns um.“

Kein Spieler wird blind verpflichtet

Meistens gehe es dann erst einmal darum, die Nummer eines infrage kommenden Spielers zu bekommen. Danach folgt eine WhatsApp-Nachricht. „Wenn er dann auch Interesse an einem Wechsel zeigt, holen wir uns eine Probetrainings-Genehmigung vom bisherigen Verein und er trainiert bei uns mit. Damit wir sehen, wie er auf und neben dem Platz in der Kabine ist. Denn das ist wichtig bei uns.“ Sieht alles gut aus, wird ein Vertrag aufgesetzt. Entweder von Adrian Reiß oder von Murat Memisoglu. „Und dann kümmert sich Christiane Weidemann um den Rest.“

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Ein Beispiel dafür ist Leon Sitianus, der in der Winterpause von Rhenania Bottrop kam und nun immerhin ein Spiel für Fuhlenbrock in der Kreisliga A im Tor stand. „Wir haben mit Robin Göbler einen starken Torwart für die Kreisliga A. Aber er ist auch Schalker...“, so Memisoglu lachend. Die Blau-Weißen waren deshalb auf der Suche nach einer Ergänzung auf der Torhüterposition und wurden mit Sitianus fündig. Weil es passte – sportlich wie menschlich.

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