Bottrop. Beim 4:0 war schon Vieles gut, aber noch lange nicht perfekt. Wie VfB Bottrops Trainer Can Ucar den Erfolg im Topspiel gegen Alstaden einordnet.
Dem VfB Bottrop ist in der Bezirksliga ein Glanzstart gelungen. Mit dem bärenstarken 4:0 gegen Mitfavorit Schwarz-Weiß Alstaden hat die Elf von Can Ucar gleich ein Ausrufezeichen gesetzt. Für eine Euphoriewelle könnte der Sieg zweckdienlich sein – allerdings warnt der VfB-Trainer auch vor möglichem Leichtsinn und baut daher auf Demut und ein hohes Maß an Konzentration. Darüber hinaus gibt Ucar im Interview mit der WAZ einen Einblick darüber, wo er bei seiner Mannschaft nach dem ersten Ligaspiel noch Verbesserungspotenzial erkannt hat.
Can Ucar, Ihre Mannschaft ist mit einem starken Ergebnis in die Saison gestartet. Besser hätte es kaum laufen können, oder?
Natürlich freuen wir uns sehr über das Resultat und sind absolut zufrieden, dass wir die drei Punkte holen konnten. Von daher war es selbstverständlich ein guter Start für uns. Zudem muss der Mannschaft ein Lob ausgesprochen werden für die Art und Weise, wie sie sich gleich im ersten Ligaspiel präsentiert hat. Das war schon ziemlich gut.
Wo haben Sie die Stärken im Spiel des VfB Bottrop gesehen? Was war ausschlaggebend für diese Dominanz zum Auftakt?
Die Jungs haben sich sehr spielfreudig gezeigt und einen guten Ball gespielt. Ehrlicherweise muss man aber auch erwähnen, dass unser Gegner zwar ohne einen Raphael Steinmetz immer noch eine hohe Qualität im Kader besitzt, er aber der vielleicht entscheidende Faktor im Spiel der Alstadener ist. Daher haben wir sicherlich auch von seiner Gelb-Sperre profitiert. Aber: Wir haben die Aufgaben als Team gut gelöst, uns bereits sehr gut in Form gezeigt und kaum Chancen des Gegners zugelassen. Das war sehr positiv.
Haben Sie denn auch Schwächen im eigenen Auftreten ausgemacht? Wo sehen Sie noch Verbesserungspotenzial bei Ihrer Mannschaft?
Grundsätzlich bleibt zunächst festzuhalten, dass wir nur wenige Möglichkeiten zugelassen haben. Ich habe im Spiel drei, vielleicht vier gefährliche Situationen gezählt. Das ist für uns ein guter Wert. Und wir haben nach eigenem Ballgewinn immer wieder schnell umgeschaltet und selbst einige Gefahr vor dem gegnerischen Tor ausgestrahlt. So haben wir etliche Chancen kreiert, unter dem Strich aber nur vier davon genutzt. Daher ist die Effizienz im Angriff durchaus noch verbesserungswürdig. Wir werden nicht immer so viele Tore erzielen können.
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Wie bewerten Sie diesen ersten Ligasieg mit Blick auf die weitere Spielzeit? Wie kann sich das Ergebnis auswirken?
Ein Auftaktsieg birgt immer das Potenzial, eine neue Euphoriewelle auszulösen. Diese würden wir natürlich mitnehmen und wollen auch in den kommenden Wochen beständig gute Leistungen bringen. Aber genau darin liegt auch die Gefahr: Es nützt nichts, wenn wir in der einen Wochen einen Ligafavoriten klar schlagen und im darauffolgenden Spiel gegen einen Konkurrenten verlieren, der vielleicht sogar spielerisch unterlegen sein könnte. Wir wollen in keiner Weise leichtsinnig werden oder die Bodenhaftung verlieren. Darin sehe ich auch eine meiner Aufgaben als Trainer, ich möchte die Mannschaft immer bestmöglich einstellen. Wir wollen konsequent weiterarbeiten, um unsere Ziele zu verfolgen.
Der VfB Bottrop besiegt SW Alstaden zum Auftakt mit 4-0
Welche Ziele verfolgt der VfB in dieser Saison? Gerade nach solch einem Start.
In erster Linie wollen wir Spaß am Fußball haben und gut spielen. Wenn es uns als Mannschaft gelingt, beständig auf dem Platz unsere Leistung zu bringen, dann könnten wir automatisch viele Punkte sammeln und eine sehr gute Position in der Bezirksliga einnehmen. Und wer mich kennt, der kennt auch meine Einstellung: Wir wollen und müssen immer hungrig bleiben und dürfen nicht nachlassen. Dem sind sich die Spieler bewusst.
Das nächste Meisterschaftsspiel bestreitet der VfB Bottrop erneut schon am Freitagabend, wenn es zu den Sportfreunden Königshardt geht. Ist diese Spielansetzung problematisch?
Im Prinzip ist es vollkommen egal, wann wir spielen. Normalerweise hätten wir an diesem Tag zwar noch Training, sodass wir die Einheiten in dieser Woche umverlegen und uns entsprechend organisieren mussten. Ansonsten stellt die Ansetzung aber kein Problem dar – solange wir nicht bis an die niederländische Grenze fahren müssen, ist es okay. Zudem hat ein Spiel unter Flutlicht auch seinen Reiz. Und wir wollen die Tage bis zum Spiel bestmöglich nutzen, um wieder entsprechend vorbereitet zu sein und die nächsten Punkte anzuvisieren.
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