Bottrop. Bundesligist JC 66 Bottrop lässt Aufsteiger Judo-Team Rheinland keine Chance beim 9:1-Heimsieg. So lief der Kampftag für Bottroperinnen.
Mit einer starken und ebenso souveränen Leistung haben die Judoka des JC 66 Bottrop den zweiten Saisonsieg eingefahren. Der Frauen-Bundesligist setzte sich am dritten Kampftag in eigener Halle mit 13:1 (127:10) überdeutlich gegen das Judo-Team Rheinland durch und profitierte zugleich auch von den Ergebnissen der Konkurrenz, weshalb die „Piratinnen“ um Trainer Frank Urban in der Tabelle auf Platz zwei kletterten. „Es war für uns ein nahezu perfekter Heimkampftag“, resümierte Bottrops Coach zufrieden.
Dabei schrieb das Bundesliga-Duell gegen den Liga-Neuling aus Rheinland-Pfalz noch weitere Geschichten: In der Kampfpause zwischen erstem und zweitem Durchgang etwa wurden gleich mehrere JC-Judoka für ihre sportlich herausragenden Ergebnisse durch den 66er-Präsidenten Detlef Kaziur und Vertreter der Stadt Bottrop geehrt. Dies betraf Nehle Wakup, Agatha Schmidt, Helen Habib, Ronja Buddenkotte, Nicolas Kutscher und Justus Hirschfelder, die allesamt zuletzt bei nationalen Titelkämpfen abzuräumen wussten.
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Talent Pia Urban vom JC 66 Bottrop gibt ihr Bundesliga-Debüt
Darüber hinaus galt ein besonderes Augenmerk dem Auftritt von Pia Urban – Tochter des JC-Trainers –, die im zweiten Durchgang mit gerade einmal 15 Jahren ihr Bundesliga-Debüt in der Gewichtsklasse bis 52 kg feierte und dabei einen Sieg gegen Sarina Schellert allzu unglücklich verpasste. So trat das Bottroper Nachwuchstalent mutig auf und hatte mehrfach die Gelegenheit zu punkten, ein einziger Fehler entschied jedoch den Kampf 13 Sekunden vor dem Ende zugunsten der Konkurrentin. Das Feedback des zahlreich erschienenen Publikums fiel eindeutig aus: Die 15-Jährige erntete viel Lob und Anerkennung.
Für den JC 66 war es derweil der einzige Verlustpunkt eines ansonsten makellosen Auftritts. So wurden die Bottroperinnen ihrer Favoritenrolle gegen deutlich unterlegene Gäste aus Bad Ems von Beginn an gerecht und ließen keinerlei Zweifel an einem Heimsieg aufkommen. In rasanter Geschwindigkeit erkämpften sich die „Piratinnen“ eine 7:0-Pausenführung, kein Duell des ersten Durchgangs überschritt dabei die Zwei-Minuten-Marke. Agatha Schmidt, Lara Jetter und Lilly Büssemeyer legten den Grundstein, danach zogen Helen Habib, Judith Erpelding und Ronja Buddenkotte das Tempo noch weiter an. Dem Ganzen setzte Nehle Wakup im siebten Kampf die Krone auf, als sie für ihren Sieg lediglich neun Sekunden benötigte.
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JC 66 Bottrop verzichtet auf Hilfe von ausländischen Judoka
Erstaunlich war zudem, dass für die 66er auch in Durchgang zwei kein ausländischer Judoka zum Einsatz kam. Trainer Frank Urban vertraute ausschließlich auf die vereinseigenen Talente und wechselte dabei sogar in gleich vier Gewichtsklassen das Personal: Während Habib, Erpelding und Buddenkotte auch das zweite Tagesduell jeweils für sich entscheiden konnten, zeigten sich Leonie Beyersdorf, Marie König und Kyra Brand ebenfalls von ihrer erfolgreichen Seite und bescherten dem Bottroper Bundesligisten weitere Punkte. Und selbst die junge Pia Urban konnte am Ende wieder mit ihren Teamkolleginnen den zweiten Saisonerfolg bejubeln, der nach kaum mehr als einer Stunde bereits eingetütet war.
Klar ist indes, dass der JC 66 am kommenden Kampftag wieder mehr gefordert sein dürfte. So steht für die Bottroperinnen schon am 13. Mai der nächste Heimkampf an, wenn der 1. JC Mönchengladbach bei den „Piratinnen“ gastiert und sich mit diesen um den frisch ergatterten zweiten Platz der Nord-West-Staffel duellieren wird.
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